Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DEAD SHOT

DEAD SHOT

Titel: DEAD SHOT
Autoren: Jack Coughlin
Vom Netzwerk:
ab. Man hörte keine dröhnenden Motorengeräusche, sondern nur das leise Sirren der Rotorblätter, als die Maschine zum Grenzverlauf unterwegs war. Swanson sah, wie die Lichter von Adana langsam in der Dunkelheit entschwanden. Es war wie Segeln auf einem ruhigen See.
    Bei einer bestimmten GPS-Koordinate wurde das TAXI langsamer, ging bis fast zum Boden herunter und schwebte dort auf der Stelle. Swanson und Summers sprangen heraus und liefen mit ihren schweren Kampfstiefeln durch den Wüstensand zu einer nahe stehenden Baumgruppe. Dort wartete bereits der Kontaktmann, der die Amerikaner über das Auftauchen von Mustapha Ahmed al-Masri informiert hatte und den Sybelle jetzt auf Kurdisch ansprach. Entschuldigend fügte sie hinzu, sie sei als Dolmetscherin für den Mann an ihrer Seite mitgekommen.
    Der Kurde, der befriedigend zur Kenntnis nahm, dass die Frau nur eine untergeordnete Stellung hatte, führte die beiden in das Dorf und zeigte ihnen eine flache Stelle in einem Graben. Die Straße daneben verlief eine Weile geradeaus, bog dann nach rechts ab und führte an dem Haus entlang, das angegriffen werden sollte.
    Sybelle und Kyle kletterten in den trockenen Graben, wo Swanson sich eines Teils seiner Ausrüstung entledigte und sich auf längeres Warten einstellte. Derweil bedankte Sybelle sich ausgiebig bei dem Ortskundigen und sagte ihm, er könne sich jetzt entfernen und solle auf die Haupttruppe warten, die sich dem Dorf von der anderen Seite nähern werde. Der Mann verschwand in der Dunkelheit.
    »Lass uns gehen«, flüsterte sie.
    Kyle packte bereits alles wieder zusammen. Keinen Moment hatten sie vorgehabt, an einer Stelle auszuharren, die einem Ortskundigen bekannt war. So weit ging das Vertrauen dann doch nicht. »Wir nehmen das Haus dorthinten links, klettern über die Mauer in den Hof und suchen uns Schutz. Dort kann ich das Gewehr gut in Stellung bringen.«
    Leise schlichen sie weiter, bis Sybelle sich geschickt an der Mauer hochzog, elegant darüberschwang und ohne einen Laut auf der anderen Seite landete. Derweil drehte Swanson den Knauf am Tor, öffnete es vorsichtig und ging hindurch. Sybelle gab ihm ein Handzeichen.
    Im Verlauf der nächsten Stunde bauten sie sich ein Versteck aus Gegenständen, die in dem Hof herumlagen. Kyle legte sein futuristisches Scharfschützengewehr, das Excalibur, auf eine feste Unterlage. Gleichzeitig baute Sybelle das Fernrohr eines Scharfschützenassistenten auf. Nun hatten sie beide einen freien Blick auf das Haus, das der Informant ihnen beschrieben hatte. Gemeinsam legten sie eine Entfernungstabelle an und ermittelten die Distanzen zu markanten Punkten innerhalb des Zielgebietes, während sie in der kalten Morgenluft warteten.
    Gegen fünf Uhr in der Früh, eine Stunde vor Sonnenaufgang, kam Bewegung in einige Viertel. Die ersten Bewohner machten sich für den kommenden Tag bereit. Kyle und Sybelle erfuhren über Funk, dass die Sturmtruppe kurz vor der Landung war. Unmittelbar danach, als die schwirrenden Rotoren der zwei großen Mannschaftshubschrauber im Landeanflug zu hören waren, begann der Angriff. Im Dorf gingen gerade die Lichter an, als die beiden schweren Maschinen einen Block vom Zielobjekt entfernt auf einem Fußballplatz landeten. Während die anderen Marines zum Haus stürmten, suchte sich einer der Scharfschützen eine gute Schussposition und erledigte den El-Kaida-Wachposten vor dem Haus. Swanson und Summers, die hinter dem Haus postiert waren, ließen das Zielobjekt keinen Moment aus den Augen.
    »Bewegungen an der Hintertür«, wisperte Sybelle. »Ein großer Mann. Müsste al-Masris Bodyguard sein.«
    »Ich kann ihn sehen«, antwortete Kyle. Im Display des Zielfernrohrs von Excalibur liefen Zahlenkolonnen, während der Computer die genaue Entfernung errechnete und die Flugbahn des Geschosses ermittelte. Aus dieser Entfernung war der Wind kein Problem. Swanson wartete noch.
    »Sehe zweites Ziel. Identifiziere ihn als al-Masri.«
    Kyle betrachtete die Gestalt. »Kann ich bestätigen. Ziel in Sicht.«
    Als Schüsse in dem Haus widerhallten, liefen die beiden Männer in geduckter Haltung zu einem kleinen Auto. Der Bodyguard setzte sich ans Steuer und lenkte den Wagen mit ausgeschalteten Scheinwerfern auf die Straße. Wieder einmal blieben die Fußsoldaten von El Kaida zurück und wurden zu Märtyrern, während die Anführer entkamen.
    »Diesmal nicht«, flüsterte Kyle. Er betätigte den Abzug. Die Kaliber-.50-Waffe erzeugte einen lauten Knall, und der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher