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Davidson, Mary Janice - Unter Wasser liebt sich's besser

Davidson, Mary Janice - Unter Wasser liebt sich's besser

Titel: Davidson, Mary Janice - Unter Wasser liebt sich's besser
Autoren: Mary Janice Davidson
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entfernt von ihnen.
    „Deine Freundin hat heute richtig Pech, hast du das schon bemerkt?“, fragte sie. Dann rammte sie ihres Vaters Gesicht mit ihrem Kopf und brach ihm die Nase mit einem gedämpften Knirschen. Ihre Stirn tat ihr weh, aber er hatte sicher noch mehr Schmerzen, also war alles bestens.
    Er heulte auf und schlug nach ihr, aber er war abgelenkt durch das Blut, das ihm die Kehle hinunterlief und vermutlich auch durch Wennds Todesschreie in seinem dummen Kopf. Sie versuchte, ihn noch einmal zu treffen, aber es gelang ihm, sie abzuschütteln. Wie eine Krabbe kroch er durch das Gras zum Pool. Sie setzte ihm nach und bekam ein Büschel seines dicken grünen Haares zu fassen, das dem ihren so ähnelte.
    Wie sie ihr Haar hasste! Sie riss daran. Fest. Fairem jaulte. Sehr laut.
    Sie zerrte ihn vom Pool fort. Ja, er war stärker als sie, daran gab es keinen Zweifel. Und möglicherweise auch intelligenter, daran war nicht zu rütteln. Sein Plan war ein guter Plan gewesen. Alles war genauso gekommen, wie er es vorhergesehen hatte. Und es hätte auch funktioniert, wenn nicht Fred die Hybride gewesen wäre.
    Ihr ganzes Leben lang hatte sie die Tatsache, dass sie eine halbe Meerjungfrau war, geheim gehalten und sich den Landbewohnern angepasst. Herrgott, sie war von Hippies aufgezogen worden! An Land fühlte sie sich zu Hause, hier war sie ihm gegenüber im Vorteil. Trotz der Tatsache, dass er in der Verbannung gelebt und große Häuser an Land hatte, konnte er nicht lange ohne Wasser überleben. Und je länger er an Land war, desto schwächer wurde er.
    Sie selbst konnte Wochen ohne Wasser auskommen und hatte es schon getan.
    Sie riss kräftiger. Ein Gedanke kam ihr (macht mir das etwa Spaß?) und ging wieder, bevor sie ihn festhalten konnte. Sein Haar (und ein wenig von seiner Kopfhaut) löste sich, und sofort sprang er auf die Füße. Dieses Mal nahm er direkten Kurs auf den Steg.
    Zu langsam. Wieder einmal. Sie warf sich auf ihn und landete auf seinem Rücken, als würde der liebe Daddy seine kleine Tochter huckepack tragen. Sie packte sein Kinn mit beiden Händen. Und ruckte den Kopf mit aller Kraft nach links.
    Das Knacken war recht undramatisch. Es klang, als würde sie eine Walnuss mit einem Nussknacker öffnen. Aber Farrem ging zu Boden wie ein Stein.
    Ein großer, grünhaariger, psychotischer, toter Stein.
    Sie kam nicht einmal dazu, sich klarzumachen, dass sie gewonnen hatte, so schnell war alles gegangen. Er hatte doch erst vor fünfzehn Minuten sein wahres Gesicht gezeigt! Aber ihr blieb keine Zeit zu verstehen, was passiert war, denn in dem Moment zog sie jemand von hinten von seinem Rücken weg.
    Sie rollte herum und versuchte, auf die Beine zu kommen, um sich dem Angreifer zu stellen, (oh Mann, welcher seiner Gefolgsleute würde es nun sein?). Doch dann sah sie Thomas über der Leiche ihres Vaters stehen. Er trat ihm heftig gegen den Brustkorb.
    „Als du sie dumm genannt hast, hast du schon dein Todesurteil gesprochen, du Dreckskerl! Und als du gesagt hast, ihre Mutter hätte sie ertränken sollen! Und nun ist deine Freundin tot ! Du bist tot! Du kannst ihr nichts mehr anhaben! Steh auf, du Stück Scheiße! Steh auf, damit ich dich erwürgen kann!“ Wieder gab es ein Knacken, als die Rippen nachgaben.
    „Thomas!“ Sie wollte ihn packen, wich nur knapp dem Ellbogen aus, den er nach hinten stieß, und zog ihn dann sanft von der Leiche fort. „Er ist tot, Thomas. Er ist schon tot. Es ist sinnlos. Er fühlt nichts mehr. Leider“, fügte sie hinzu.
    „Lass mich bitte los, Fred“, sagte er ganz ruhig.
    Das tat sie.
    Er drehte sich um, nahm ihr Gesicht in beide Hände und küsste sie so fest, dass ihr die Knie weich wurden.
    Natürlich mussten genau in diesem Moment Artur, Mekkam und Tennian durch die zerbrochene Verandatür herausgestolpert kommen.
    Thomas zeigte auf Artur. „Und du wirst sie auch nicht bekommen!“
    „Heilige Scheiße!“, sagte Jonas und äugte vorsichtig hinter Tennians Rücken hervor. „Was haben wir verpasst?“ Und dann: „Das räume ich aber nicht auf.“

45
     
    Sie hatten sich alle im Wohnzimmer versammelt.
    „Gott sei Dank“, stöhnte Jonas, „Gott sei Dank war Bari) unterwegs, um ihr Hochzeitskleid zu kaufen.“
    „Gott sei Dank hat er den Fehler gemacht, den jeder James-Bond-Bösewicht macht“, sagte Thomas.
    Fred, die sich bäuchlings auf das Sofa gelümmelt hatte, setzte sich auf. „Genau das habe ich auch gedacht!“
    „Ich verstehe nicht“, murmelte
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