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Dave Duncan

Dave Duncan

Titel: Dave Duncan
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aufsteigen. Schweiß strömte über seinen Körper, und im Mund hatte er einen bitteren Geschmack.
    Vorzimmer…
    Alle Türen waren vor kurzem repariert und mit glänzenden neuen Riegeln ausgestattet worden. Das Metall war so kalt, daß es an seinen schweißnassen Fingern festklebte. Doch er hatte Zeit, denn es würde einige Zeit dauern, bis die Verfolger Äxte und genügend starke Männer finden würden – zumindest Krath würde nicht dabeisein.
    Raps nächstes Aufeinandertreffen mit Freund Kratharkran würde eine schmerzhafte Erfahrung werden.
    Nun, das war es ihm wert, wenn er Inos retten konnte – und er spürte eine enorme Befriedigung darüber, daß er diese ganze Sache ohne die Hilfe verabscheuungswürdiger Zauberei erledigen konnte!
    Die Treppe war dunkel, die Zimmer nur schwach erhellt, alle Fenster mit Schnee bedeckt.
     
    Wohnzimmer… noch mehr Stufen…
    Er hatte immer noch seine Sehergabe und konnte so die Verfolger beobachten. Oh, Götter! Die neuen Türen waren verglichen mit den alten leicht zerbrechliche, dünne Dinger. Und Jotnar waren keine Imps. Zwei erzürnte junge Riesen hatten soeben mit Bänken die erste Tür eingeschlagen.
    Ankleidezimmer…
    Eine weitere Tür zerbarst ohne Widerstand. Sie hatten die Bänke fortgeworfen und nahmen statt dessen Füße und Schultern. Ob eine Steinmauer einen wirklich wahnsinnigen Jotunn aufhalten konnte? Sie gewannen an Boden!
    Das Königliche Schlafgemach…
    Er war am Ende seiner Kräfte. In seinem Kopf pochte es, und vor seinen Augen schwammen dunkle Flecken. Er mußte sich ausruhen oder er würde in Ohnmacht fallen. Auf Beinen, die sich anfühlten wie Pudding, wankte er zum Bett und ließ Inos fallen.
    Unerwartet fiel er über sie, und sein Atem war so rauh wie eine Säge. Da ein Arm um seinen Hals.
    Er hob den Kopf und blickte in die einzigen echt grünen Augen von Krasnegar.
    »Du stinkst nach Stall«, sagte sie leise.
Rap machte nur »Arrgh!«.
»Ich glaube wirklich, du hättest dich vorher waschen sollen oder so.« »Inos! Oh, Inos!«
»Ehemann!« murmelte sie. Sie hatte ihre Augen wieder geschlossen.
    Rap gab wieder unzusammenhängende Geräusche von sich. »Du warst wach?«
     
    »Ich habe einiges gehört«, sagte sie schläfrig. »Es war sehr romantisch, wie du mich zu meinem Brautbett getragen hast, aber war das klug?«
    Er versuchte aufzustehen, doch der Arm zog sich fest wie ein Sattelgurt. »Küß mich.«
»Ich rieche wie ein Pferd.«
»Dann küß wie ein Pferd. Aber küß mich.«
    Er küßte sie – sanft, zögernd, aufgeregt, erfreut, wild, leidenschaftlich… anhaltend.
     
    Freude! Inos! Liebe!
     
    »Meine Güte!« sagte sie schließlich. »Ich wußte nicht, daß es dir etwas bedeutet.« Dann öffnete sie erstaunt die Augen. »Du weinst!«
    »Natürlich weine ich, du verrückte, idiotische, dickköpfige Närrin!« »Aha, es bedeutet dir also etwas!« Plötzliche Angst… »Es macht dir nichts aus, daß ich das getan habe?«
    »Nein, nein! Es ist wunderbar. Ich wollte niemals ein Zauberer sein, Liebling!«
    Erleichterung! »Liebling! Dich das sagen zu hören… Was soll der verdammte Aufruhr?« Inos war keine Geweihte mehr, doch hatte sie noch diese königliche Aura, und die grünen Augen blitzten voller fürstlicher Verärgerung auf.
    »Foronod und der Rest deiner loyalen Untertanen. Sie glauben, daß du vergewaltigt wirst. Sie brechen gerade ins Gewandzimmer ein.«
    Sie lächelte zufrieden und schloß wieder die Augen. »Dann haben wir gerade noch Zeit für einen Kuß, bevor ich sie alle fortschicke und es geschieht.«
    »Geht es dir gut?«
»Ein Kuß sollte noch gehen.«
»Aber –«
    »Ich nehme an, wir müssen in ein oder zwei Tagen nach Kinvale und diese Hochzeit offiziell machen«, grübelte sie. »Doch das kann unser kleines Geheimnis bleiben.«
    Ein Stalljunge? Ein Wagenlenker? Ein Pferdedieb?
Ein plattnasiger, häßlicher Faun?
    Der königliche Blick strahlte ihn wieder an. »Ich erinnere mich genau, daß ich dir befohlen habe, mich zu küssen.«
    »Aber –«
Aber sie war Königin. Der Glamour war immer noch da.
Er gehorchte.
Sie alle würden gehorchen, immer. Sie war die Königin.

Alteration find:
    Let me not to the marriage of true minds 
    Admit impediments. Love is not love
    Which alters when it alteration finds,
    Or bends with the remover to remove.
    If this be error, and upon me proved,
    I never writ, nor no man ever loved.
    Shakespeare, Sonnet CXV1 

(Kein Hindernis:
    Die Verein’gung treuer Seelen störet Kein
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