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Das Zombie-Trio

Das Zombie-Trio

Titel: Das Zombie-Trio
Autoren: Jason Dark
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Hätte Suko mich nicht hart angestoßen, wäre ich tatsächlich eingeschlafen.
    »Es ist gleich vorbei, John.«
    »Woher weißt du das?«
    »Das hört man.«
    Ich rieb mir noch die Augen, fühlte mich aber nicht besser in dieser schlechten Luft.
    Suko hatte sich nicht geirrt. Der Vortrag war sehr bald vorbei. Es gab mäßigen Beifall. Als ich sah, wie einige Kollegen in meiner Nähe sich träge bewegten, war mir klar, dass auch sie ein Nickerchen gemacht hatten.
    Da Sir James wieder mit dem Wissenschaftler sprach, huschten Suko und ich schnell auf den Ausgang zu, um dort hastig abzutauchen. Wir hatten beide keine Lust, uns noch einen Extravortrag anzuhören.
    »Und wie ist es mit dem verbringen des Nachmittags?«, erkundigte sich Suko. Da standen wir schon dicht an der Tür des Vorzimmers.
    Ich atmete tief durch. »Vergessen habe ich nichts.«
    »Um so besser.«
    »Ich werde Glenda darauf ansprechen.«
    Sie schaute uns schon entgegen. Dabei sah sie unseren Gesichtern an, dass der Vortrag nicht so toll gewesen war. Und zu mir meinte sie: »Du siehst aus, als hättest du geschlafen, John.«
    »Ehrlich?«
    »Und ob.«
    Ich setzte mich auf die Schreibtischkante und lächelte breit. »Gegen Müdigkeit hilf nur ein Spaziergang durch die klare Winterluft. Was hältst du davon?«
    »Viel.«
    »Super, Glenda. Dann können wir ja nach dem Essen los und...
    »Moment mal«, unterbrach sie mich. »Sollte ich dich richtig verstanden haben, dann willst du tatsächlich mit mir spazieren gehen?«
    »Das hatte ich vor.«
    Glenda glaubte mir noch immer nicht, denn sie wandte sich an Suko. »Stimmt das?«
    Mein Freund ließ mich nicht im Stich und nickte. »Soviel ich weiß, trifft das zu.«
    Glenda konnte es noch immer nicht glauben und schüttelte den Kopf. Zugleich wollte sie wissen, ob ich schon mit Sir James gesprochen hatte.
    »Nein, habe ich nicht. Das sollte jedoch kein Problem sein.«
    Sie hob die Schultern. »Wenn du das sagst, könnten wir es ja durchziehen.«
    »Das meine ich auch.«
    »Schön.« Sie lächelte und deutete auf das Telefon.
    Ihr Lächeln gefiel mir nicht. Es war nicht hinterrücks, aber irgendwie wissend, und in mir stieg ein gewisses Misstrauen hoch.
    Bevor ich eine Frage stellen konnte, sagte sie: »Bevor wir allerdings losgehen, solltest du noch jemand anrufen. Sheila Conolly hat sich gemeldet.«
    »Ach. Was wollte sie denn?«
    »Das musst du sie selbst fragen. Mir hat sie nichts gesagt.«
    Mein Blick nahm einen nachdenklichen Ausdruck an. »Klang ihre Stimme ängstlich? War Sheila nervös?«
    Glenda verdrehte die Augen. »Frag mich doch was Leichteres. Ich weiß es nicht mehr. Ruf sie an, und du wirst es erleben. Das ist am allerbesten.«
    »Okay, dein Wunsch ist mir Befehl.« Auf dem Weg zu unserem Büro überlegte ich, welchen Grund Sheila wohl gehabt hatte, sich bei mir zu melden. Bestimmt nicht, um mir einen schönen Tag zu wünschen. Ich ging davon aus, dass es um ihren Mann Bill ging.
    Suko machte mir auch keinen Mut, als er sich setzte und sagte: »Ich kann mir vorstellen, dass es mit eurem Spaziergang nichts wird.«
    »Wieso nicht?«
    »Das sagt mir meine Nase, John.«
    »Mal sehen.«
    Sheila’s Telefonnummer war schnell gewählt. Es läutete bei ihr durch.
    Als sie abhob, begrüßte ich sie: »Erschrick nicht, meine Liebe, ich bin es nur.«
    »Ah, John, toll, dass du zurückrufst.«
    Bedrückt oder ängstlich klang ihre Stimme nicht, was mich schon wieder etwas beruhigte.
    »Worum geht es denn?«
    »Um Bill!«
    Ich konnte das Lächeln nicht halten. »Du wirst es kaum glauben, aber das habe ich mir gedacht. Hat er Ärger? Hat er sich in eine Lage hineinmanövriert, die...«
    »Nein, nein«, unterbrach sie mich. »So kann man das nicht sehen. Ich mache mir trotzdem meine Gedanken. Ich war nicht da, und er hat mir eine Nachricht hinterlassen, dass er nach Eastdeane gefahren ist und...«
    »Wo ist das denn?«
    »An der Südküste. Nicht weit von Eastbourne entfernt.«
    »Das sagt mir was«, sagte ich. »Und was macht er dort?«
    »Wenn ich das wüsste, John. Außerdem ist er nicht allein gefahren. Er hat jemand mitgenommen, und ich glaube, dass du diesen Menschen ebenfalls kennst. Er heißt Ari Ariston.«
    »Ach, der Fotograf.«
    »Ja, genau der.«
    Ich erinnerte mich an das Leichenfeld und an eine schlimme Halloween-Nacht, in der wir mit dem Fotografen so einiges erlebt hatten. Dieser Ari Ariston war schon ein ungewöhnlicher Typ, mit seinen starren Gesichtszügen und dem Pferdeschwanz im
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