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Das Zen des glücklichen Arbeitens - mehr Sinn und Zufriedenheit in Job und Alltag

Das Zen des glücklichen Arbeitens - mehr Sinn und Zufriedenheit in Job und Alltag

Titel: Das Zen des glücklichen Arbeitens - mehr Sinn und Zufriedenheit in Job und Alltag
Autoren: Theseus Verlag
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dessen, was sich unentwegt neu ergibt und sich ständig weiterentwickelt.
    Wenn Zen einen Zweck hat, dann sicher den, uns diese offenere Dimension des Lebens erfahren zu lassen. Zen ist „mehr als nur das“, und unser Leben ist ebenfalls „mehr als nur das“. Darin liegt in meinen Augen der wesentliche Sinn und Zweck des Zen – in diesen vier kurzen Worten.
    Es geht um ein Verständnis jenseits des Denkens und um etwas, das alle Aspekte des Lebens durchdringt. Verglichen damit werden alle oberflächlichen Reize der Welt, die sonst so betörend erscheinen mögen, unbedeutend. Wir genießen weiterhin, was es zu genießen gibt, aber wir wissen dabei immer auch um dieses Bedeutungsvollere. Wir können etwas schätzen und es gleichzeitig auch in einem gesunden Maß relativieren. Und wenn wir merken, dass der Preis für den Genuss zu hoch ist, weil immer alles in irgendeiner Form seinen Preis hat, dann können wir auch darauf verzichten, denn wir haben ja immer noch dieses „mehr als nur das“.
    Das macht uns unendlich viel freier als alles, was uns sonst versprochen wird. Die Freiheit, wieder selbst über Wünsche und all die anderen Verlockungen entscheiden zu können und ihnen nicht durch Unbewusstheit blind und gierig folgen zu müssen, lässt uns sehr viel autonomer werden. Vielleicht merken wir sogar zum ersten Mal im Leben, was Freiheit wirklich bedeutet: eben auch freier von unseren eigenen inneren Verstrickungen und Unklarheiten zu sein.
    Der einzige Weg, der dahin führt, ist das Nichtstun. Sich auf ein Kissen zu setzen und still zu werden. Die automatischen Reaktionen und Denkgewohnheiten ins Leere laufen zu lassen und so zu einer neuen Ruhe zu finden, aus der heraus dann ganz andere Reaktionen möglich sind. Alles, was wir aufgrund unserer alten Logik tun, wird nur die alte Logik stärken. Die wahren Neuerungen kommen aus der Ruhe.
    Das ist es, was so ganz und gar unverständlich ist am Zen. Wir müssen nichts tun, damit wir alles anders tun können. Das ist für unseren Verstand nicht nachzuvollziehen. Er funktioniert linear und additiv, bei ihm muss etwas Neues hinzukommen, damit etwas Neues entstehen kann. Bei Weisheit ist das anders: Weisheit funktioniert eher durch das Weglassen des Falschen, durch das Minimieren und durch das, was als Essenzielles auftaucht, wenn der ganze Ballast weggefallen ist.
    Mein Verständnis geht also eher in die Richtung, dass es keine radikalen Veränderungen braucht – eher Bewusstheit.
    Denn dieser Zustand, um den es hier geht, ist schon da. Wir müssen ihn uns nicht neu erarbeiten. Es gibt nichts, was dazukommen muss. Er liegt einfach nur unter dem versteckt, was wir zu sein glauben. Wenn wir diese einschränkenden Sichtweisen weglassen, wird das andere direkt wahrnehmbar.
    Bewusstheit ist ein völlig anderer Zustand als Denken. Beides ist nicht zu vergleichen. Es ist so, als wollte man die Weite des Himmels mit dem Gehalt einer Konservendose vergleichen. Aber man muss das erleben, um es zu verstehen.
    Sobald unser Geist ruhig wird, dehnt sich das Bewusstsein aus. Wir müssen nur unseren Geist beruhigen, der Rest geschieht von alleine. Das ist der Sinn der Zazen-Praxis. Indem wir uns nicht mehr von Gedanken und Emotionen, von Annahmen und Vorurteilen in Beschlag nehmen lassen, wird es möglich. Und das überall und jederzeit. Sie können im Büro sitzen und diesen Zustand abrufen. Sie können sich auf eine wichtige Sitzung vorbereiten und dies aus diesem Bewusstsein heraus tun. Sie können in schwierigen Situationen zur Ruhe kommen, indem Sie sich einfach aufrecht hinsetzen und tief atmen. Je ausgiebiger Sie Zazen praktizieren, desto mehr verankern Sie diesen Zustand in sich, und desto mehr können Sie darauf zurückgreifen, wenn er nötig ist.
    Diese Haltung der Ruhe, der Übersicht und der Offenheit wirkt sich in jedem Moment hilfreich aus – für Sie selbst und für Ihre ganze Umgebung.
    Die Welt ist so, weil wir so sind, und wenn wir uns ändern, ändert sich auch die Welt. Wenn es in uns selbst friedlicher wird, dann wird auch die Welt und unser Umgang miteinander friedlicher werden. Aber vergessen Sie nie, dass dies einfach nur Worte sind. Sie müssen selbst in Ihrem Leben überprüfen, ob sich alles so verhält: Wird Ihr Leben friedlicher durch Zazen? Wird es einfacher und klarer? Gibt es diese Erfahrung von Bewusstsein, die unser Verstand
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