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Das Zen des glücklichen Arbeitens - mehr Sinn und Zufriedenheit in Job und Alltag

Das Zen des glücklichen Arbeitens - mehr Sinn und Zufriedenheit in Job und Alltag

Titel: Das Zen des glücklichen Arbeitens - mehr Sinn und Zufriedenheit in Job und Alltag
Autoren: Theseus Verlag
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vorstellen – oder ganz anders. Ob das Leben auf unsere Ansprüche eingeht oder nicht. Solange wir alles aus unserer eigenen kleinlichen Sicht betrachten, mag es Probleme geben, sobald wir es aber von der Warte des Lebens aus sehen, ist da nirgendwo mehr ein Problem. Das Leben ist einfach das, was geschieht. Ein Planet mit ein paar Milliarden Menschen darauf, die kaum eine Antwort darauf haben, weshalb sie eigentlich hier sind. In einem sich unentwegt expandierenden Universum, von dem wir nicht wissen, was es eigentlich will. Wir können uns dieses Leben gemeinsam besser einrichten oder schlechter. Das Leben selber sagt nicht, dass wir Kriege führen müssen und die Ressourcen derart ungerecht verteilt werden sollen. Das Leben sagt nur: Hier habt ihr Möglichkeiten und Schwierigkeiten, schaut, was ihr daraus macht.
    Wie weise sind wir bisher mit diesen Möglichkeiten und Schwierigkeiten umgegangen?
    Wie tief reicht unser Verständnis tatsächlich?
    Wenn wir uns jeden Tag ein wenig Zeit für die Praxis des Zazen nehmen und unser Leben dadurch ruhiger und präsenter wird, wenn wir merken, wie wohltuend sich Einfachheit und Langsamkeit auf unser Leben mit all seinen Möglichkeiten und Schwierigkeiten auswirken, dann können wir kaum glauben, dass sich so etwas Einfaches wie dieses stille Dasitzen auf eine derartige Weise bemerkbar machen kann. Da wir es aber schließlich selbst hautnah erleben, glauben wir es eben doch. Die Probleme verschwinden nicht gleich, aber sie verändern sich, weil wir uns verändern. Es scheint, als hätten wir zu einem andern Umgang mit der Wirklichkeit gefunden, und wir erkennen dann, dass unsere Illusionen uns wirklich nie zufriedenstellen können und dass ein Großteil unserer Sorgen und Nöte aus ihnen resultiert. Je besser wir das alles wahrnehmen, desto weniger Schwierigkeiten haben wir. Und je weniger wir erwarten, desto größer die Überraschungen, die möglich sind.
    Im Zen gibt es einen wunderbaren Satz, den ich für sehr vielsagend halte: „Suche nicht nach der Wahrheit, lass einfach deine Ansichten los.“ Wenn wir unsere Vorstellungen und Meinungen, wie etwas zu sein hat, hinter uns lassen, dann ist die Wahrheit, „wie sie ist“, ganz einfach da. Und in dem Moment können wir sie auch erkennen. Wenn wir still werden und unsere Ansichten und Voreingenommenheiten abklingen, dann taucht die Wahrheit dahinter auf. Am Anfang mag dies sehr subtil sein, kaum erkennbar, aber je mehr wir uns üben, desto klarer wird alles.
    Solange wir an unseren Meinungen festhalten, werden wir die Wahrheit nicht erkennen. Solange wir auf das Denken bauen, werden wir über seine gewohnten Muster, aus denen es nun einmal besteht, nicht hinauskommen. Das Denken ist nicht falsch, es ist nur äußerst limitiert. Es kann einfach nicht denken, was über es selbst hinausgeht. Wie soll es auch? Dem Denken können wir keinen Vorwurf machen, höchstens uns selbst – dafür, dass wir uns selbst so sehr auf diesen eingeschränkten Mechanismus reduzieren. Und nicht erkennen, dass da noch viel mehr ist. Viel mehr, das uns zu einem guten Leben verhelfen kann.
    Irgendwann habe ich einmal den Satz gehört: „Leiden wird in Weisheit verwandelt – oder wiederholt sich.“ Woher der Gedanke auch kommen mag, er hört sich auf jeden Fall sehr buddhistisch an. Und mir scheint er in direktem Zusammenhang mit unserem Denken zu stehen. Oft ist es ja nur unser Denken, das uns leiden lässt, denn es ist ja gleichzeitig auch der Ursprung unserer Emotionen. Emotionen sind Gedanken, die sich im Körper gefühlsmäßig ausdrücken. Der Ursprung liegt aber immer bei den Gedanken. Etwas ist nicht so, wie wir es haben möchten, und deshalb leiden wir. Aber wir müssen uns das ja zuerst sagen, um darunter zu leiden. Ohne Gedanken wäre es einfach nur so, wie es ist. Die Wertung kommt durch das Denken, und das Leiden kommt aus unserem Bewerten. So wäre es besser, denken wir uns, und weil es nicht so ist, leiden wir. Das ist sogar bei körperlichen Schmerzen so. Der Schmerz ist einfach ein Schmerz (wobei ich den keinesfalls verniedlichen will), aber unser Leiden entsteht erst durch unser Denken, dass ich es nicht so haben will, wie es ist. Mein Kopfschmerz ist einfach ein Kopfschmerz, aber erst wenn ich mein Denken um den Schmerz kreisen lasse, wenn ich ihn weghaben will (was verständlich ist), entsteht das, was
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