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Das Zeitpendel

Das Zeitpendel

Titel: Das Zeitpendel
Autoren: A. E. van Vogt
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schmalen Augen auf den Bildschirm. Ihm fiel wieder ein, was Lluuan gesagt hatte. Acht Milliarden! A-c-h-t M-i-l-l-i-a-r-d-e-n! Diese Zahl allein war eine unfaßbare Bedrohung für die Erde, die kaum ihre Vier-Milliarden-Bevölkerung ernähren konnte.
    Auf dem Bildschirm war nun eine Szene auf der Erdoberfläche erkennbar. Die Kamera mußte auf einem Fahrzeug montiert sein, das sich rasch durch eine endlos scheinende Menschenmenge in blauen Hosen und weißen, umgehängten Hemden bewegte. Zwei Reporter näherten sich zu Fuß einer jungen Frau, die ihre Haare zu einem Knoten oben auf dem Kopf gebunden hatte, und einem jungen Mann. Sie hielten ihre Mikrofone hoch und stellten Fragen an die Frau und den Mann.
    Aber die beiden Blauhosen blickten die Reporter nicht einmal an. Sie sagten kein Wort und drehten sich ihnen nicht zu. Sie schritten einfach einher wie Automaten.
    Dann gewahrte Hudman einen anderen Mann in der Menschenmenge, der die Reporter bemerkt hatte. Es dauerte über eine Minute, bis er durch die Massen zu den Mikrofonen gelangte. Er begann in der gleichen stockenden Redeweise auf englisch zu sprechen, die Hudman von Lluuan her kannte.
    Die aufsehenerregenden Äußerungen dieses Mannes wurden nun auf der ganzen Welt gehört und in andere Sprachen übersetzt.
    »Ich bin ein Helfer«, sagte der Mann. »Wir kommen aus einer Zeit, die sehr weit zurückliegt. Wie weit zurück, wissen wir nicht mit Sicherheit, aber sehr weit. Die Erlaubnis, Ihnen die notwendigen Informationen zu geben, habe ich von unserem Lluuan.« Er benutzte den Namen wie einen Titel. »Wir sind zwei Gruppen von insgesamt über acht Milliarden. Unsere Rettung wurde möglich, als unsere Kontakteinheit von dem warmen Wasser berührt wurde, das von John Hudman mit einem Pumpsystem auf den Meeresgrund gebracht wurde. Wir sind eine auf den Gebieten der Wissenschaften und des Geistes weit fortgeschrittene Zivilisation. Wir werden Ihnen zu neuem Fortschritt verhelfen. Im Augenblick benötigen wir nur entsprechend viele Nahrungsmittel, dann wird die Versorgung aller Menschen durch unsere Verfahren sichergestellt werden. Wir erwarten schnelle Reaktionen von allen Regierungen. Alle verfügbaren Nahrungsmittel sollen schnellstmöglich zur Montery-Halbinsel an der Westküste der Vereinigten Staaten und nach Nordholland in Europa gebracht werden. Unsere Leute werden da sein, um bei der Be- und Entladung zu helfen. Wir kommen in Freundschaft. Niemand wird verletzt werden. Jeder wird von uns profitieren, als erstes dadurch, daß wir eine einheitliche Sprache einführen werden. Zum Schluß noch eins. Lluuan möchte, daß das Schiff mit John Hudman umgehend nach San Francisco kommt. John Hudman, wenn Sie zuhören, es ist an der Zeit, daß Sie wieder mit Lluuan sprechen, zum Wohl aller Menschen …«
    An Bord der U.S.S. Menasco drehten sich, wie auf ein Kommando, alle um und starrten Hudman an. Auch für ihn selbst war die Überraschung perfekt. Er saß da, und der Schweiß rannte ihm von der Stirn. Eine unbestimmte Angst griff nach ihm, und er fühlte sich völlig leer und verlassen.
    Er fühlte die anklagenden Blicke der zahlreichen Augen auf sich gerichtet und sagte schließlich mit belegter Stimme: »Was wollt ihr? Ich war oben auf dem Deck und bin meiner Arbeit nachgegangen. Sputoni war auch da. Er erledigte seinen Job, und ich meinen. Das ist genau das, was ich getan habe. So wie ihr alle es getan habt.«
    Um weitere Fragen der verwirrten Männer zu verhindern, fügte er hinzu: »Ja, ich hatte ein Gespräch mit diesem Lluuan in der Bar. Er redete total verrücktes Zeug. Ich nahm ihn gewaltig auf den Arm, denn ich glaubte ihm kein Wort. Um Petes willen, wer hätte gedacht, daß der Typ in der Bar die Wahrheit sagte, als er meinte, das würde geschehen.« Bei den letzten Worten deutete er auf den Fernsehschirm.
    Kapitän Eli Bjornson, ein großer, rothaariger Norweger, trat nach vorn und befahl den Männern, den Raum zu verlassen. Dann wurde er vom Funker gerufen. Er war nur kurze Zeit weg, als er über die Bordsprechanlage Hudman aufforderte, in die Kapitänskajüte zu kommen.
    Als Hudman eintrat, saß der Kommandant an seinem Arbeitstisch und hielt ein Mikrofon in der Hand. Er reichte es Hudman. »Das Pentagon will mit Ihnen sprechen.«
    Hudman bekam ein flaues Gefühl im Magen. Er, der langsame Holländer, war unter normalen Umständen schon für ein solches Gespräch überfordert, das klares Denken erforderte. Und in einer schwierigen Situation würde er
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