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Das Zeitpendel

Das Zeitpendel

Titel: Das Zeitpendel
Autoren: A. E. van Vogt
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achtundneunzig verschiedene Chancen.
    Als ob sie meine Gedanken gelesen hätte und eine Frage beantworten wollte, die ich gar nicht gestellt habe, sagt sie: » Starfighter 88 hat mich beauftragt, dir zu sagen, daß ich bösartig bin und daß ich jeden Tag bösartiger werde.«
    Genau das beantwortete die Frage, über die ich gerade nachgedacht hatte, als ich mich daran erinnerte, was mein Vater angsterfüllt gesagt hatte, wenige Tage, bevor er getötet wurde.
    Wenn das Schiff bösartig sagt, meint es schlau.
    Ich verstehe! Ich glaube, ich habe es immer gewußt, weil ich immer das Schiff verlassen wollte, um zu den schillernden Punkten zu gelangen, die Sterne heißen. Aber diesmal wollte ich die Gelegenheit beim Schopf packen. Die Menschen an Bord werden immer bösartiger, wenn sie älter werden. Älter, also boshafter. Boshaft bedeutet schlau. Schlau bedeutet gefährlicher für das Schiff. Aber warum? Mein Vater mußte deswegen sterben, als ich vierzehn war und das Schiff selbst reparieren konnte. Das ist auch der Grund, warum die Frau an Bord gebracht wurde. Sie soll das Kind tragen, bis es vierzehn Jahre alt ist und das Schiff mich töten kann, bevor ich zu alt, zu bösartig, zu schlau und zu gefährlich für das Schiff werde. Ob die Frau das weiß? Wenn ich sie nur fragen könnte. Aber das ist unmöglich. Das Schiff ist immer gegenwärtig, sogar wenn ich schlafe.
    Ich lächle, als ich das überlege und den Zusammenhang erkenne.
    »Und ich bin der bösartige und immer bösartiger werdende Mann des Schiffes, das Starfighter 31 genannt wird.«
    Ihre braunen Augen schauen mich durchdringend an. Sie steht für einen Moment zögernd da, aber ihr ganzer Körper strahlt Dankbarkeit für meine schnelle Art zu begreifen aus, obwohl sie gar nicht wissen kann, was ich alles daraus gelernt habe, daß sie jetzt hier ist.
    »Ich bin geschickt worden«, sagte sie jetzt, »um ein Baby von dir zu bekommen.«
    Ich beginne zu schwitzen. Das Gespräch, das so vielversprechend begonnen hatte, entgleitet plötzlich meinem Auffassungsvermögen. Ich zittere. Ich möchte ihr wirklich diesen Gefallen tun, aber ich weiß nicht, wie ich ihr das Baby geben soll.
    »Schiff!« sage ich rasch. »Können wir ihr das geben, was sie haben möchte?«
    Das Schiff hat jedes unserer Worte verfolgt und antwortet sofort: »Ich werde dir später sagen, wie du ihr das Baby gibst! Jetzt versorge sie mit Nahrung!«
    Wir essen, während wir uns gegenseitig über den Tisch hinweg beäugeln und viel lächeln und unseren privaten Gedanken nachgehen. Ich wünschte, das Schiff und ich könnten ihr endlich das Baby geben, damit ich in meine Kabine gehen kann, um über die Stimmen der Gemeinschaft der Steuerhirne nachzudenken.
    Das Essen ist beendet. Das Schiff sagt, wir sollten nach unten in eine der verschlossenen Privatkabinen gehen, die es für diesen Fall geöffnet hat, und uns dort paaren. Als wir in den Raum gelangen, staune ich, was für ein schöner Platz dies ist, wenn ich ihn mit meiner kleinen Kabine und dem einfachen Bett vergleiche.
    Das Schiff tadelt mich und verlangt mehr Aufmerksamkeit. Dann erklärt es mir, was ich zu tun habe, und ich tue es.
    Das Schiff hat mir nicht gesagt, daß es mühsam und fremdartig ist. Ich hatte geglaubt, ihr ein Baby zu geben, würde bedeuten, daß ich in eine Lagerhalle gehen müßte, aber in Wirklichkeit bedeutet es, daß das Baby aus ihrem Körper geboren wird. Das ist eine wunderbare und seltsame Angelegenheit. Ich werde später darüber nachdenken. Aber jetzt scheint uns das Schiff etwas Zeit zum Schlafen erlaubt zu haben. Ich will die Zeit jedoch benutzen, um über die Stimmen nachzudenken, die ich von der Gemeinschaft der Steuerhirne gehört habe.
     
    Eine war die eines Geschichtskundigen:
    »Im Jahr 2224 Terra-Zeit wurde die Starfighter-Serie aus computergesteuerten Mehrzweck-Schlachtschiffen durch das Ministerium für Raumfahrt, Sektor Kreuz des Südens, galaktisches Verteidigungssyndikat, in Dienst gestellt. Die Besatzung aus 1370 Personen pro Schiff wurde in die Starfighter geschickt und angewiesen, Angriffe gegen die Galaxis der Kyben zu fliegen. Neunundneunzig dieser Schiffe wurden am 13. Oktober 2224, Terra-Zeit, von der Schiffswerft X Cygni in ihre Aufgabe entlassen.«
    Eine war die eines Grüblers:
    »Wenn es nicht draußen in der Schlacht im Filigrannebel des Schwans geschehen wäre, wären wir noch heute versklavte Roboter, die von den Menschen nach deren Gutdünken herumgestoßen werden würden. Es war
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