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Das Yakuza-Mal

Das Yakuza-Mal

Titel: Das Yakuza-Mal
Autoren: Jerry Ahern , Sharon
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übernahm, würde er dieses Geld gut gebrauchen können. Er hatte Lew Fields zu sich eingeladen. »Komm doch an Heiligabend zu meiner Party. Bring deine Frau mit. Ich muß noch ein paar Dinge erledigen, aber dann werde ich den Dienst quittieren. Hättest du nicht Lust, mit einzusteigen?«
    »Willst du mich verscheißern oder was?«
    »Nein, ich meine es ernst.«
    »Darüber muß ich erst mal nachdenken.«

    »Ja, aber paß auf, daß du dir dabei nicht weh tust. Mein Angebot steht.«
    Dann hatte er Dern angerufen. Nichts Neues über Osgood. Vielleicht war er tatsächlich tot.
    Er hatte einen Streifenwagen benutzt, um zum Flughafen zu fahren. So konnte er vor dem Ankunftsterminal parken, ohne abgeschleppt zu werden. Dann hatte er seinen Dienstausweis gezückt und so die Sicherheitskontrollen mit drei Kanonen und einem Messer bewaffnet passiert. Bei dem Messer handelte es sich um ein gehärtetes Tanto-Messer, das er sich nach seiner Ankunft in Chicago gekauft hatte.
    Sie war in Terminal E angekommen. Er hatte innerhalb der Absperrung gewartet.
    Sie hatte ihr rotes Haar hochgesteckt und trug denselben lächerlichen Poncho wie damals ¡n Japan. Auch die riesige Handtasche hatte sie wieder bei sich. Sie wollte offenbar auf ihn zurennen, aber es schien ihr nicht so recht zu glücken, daher war er ihr entgegengeeilt und hatte sie umarmt.
    »Wir heiraten, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Gut. Ich würde nur ungern Frauen im Flughafen verprügeln.« Er hatte sie geküßt wie nie zuvor und war dann langsam mit ihr zur Gepäckausgabe gegangen. Sie war immer noch sehr blaß. Er hatte ihre drei Koffer und ihre Reisetasche geholt und darauf bestanden, alles allein zu tragen. Auf dem Weg zum Wagen hatte er ihr immer wieder in die Augen geblickt. Er hatte sie in seine Wohnung gebracht und ihr die Telefonnummer seiner Schwester für den Fall gegeben, daß sie sich in der Wohnung nicht zurechtfand. Er hatte ihr von der Party erzählt, die er geben wollte. Sie hatte ein Bad genommen. Danach hatte er den L-Rahmen Smith
    & Wesson aus dem Bianchi-Schulterholster gezogen und ihr mit den Schnelladern in die Hand gedrückt.
    »Wir sind hier in Chicago. Eine nette Stadt.
    Wenn jemand an der Tür klingelt und nicht sagen will, wer er ist, oder wenn dir jemand komisch vorkommt, dann blas ihn um. Verstanden?«
    »Ja.«
    Sie hatte ihm einen langen Kuß gegeben und die Kanone an sich genommen. Die Gästeliste für die Party gab er ihr ebenfalls. Dann war er mit dem geliehenen Streifenwagen zu der Bank Ecke 47.
    und Ashland Street gefahren, wo er noch das Tresorfach hatte, das seine Eltern gemietet hatten.
    Den Wagen hatte er vor dem alten People's Theatre abgestellt, war in östlicher Richtung losmarschiert und hatte die Straße überquert.
    Aus dem Tresorfach hatte er etwas geholt.
    Dieses Etwas befand sich jetzt in der Tasche des alten Tweedmantels; seine Hand hielt es umklammert. Der Schnee knirschte, wenn er mit den Turnschuhen auf der Stelle trat, um die Füße zu bewegen.
    Sein Vater hatte ihm einmal erklärt: »Ein Bulle kann sich mit einer gefundenen Knarre eine Menge Ärger einhandeln. Weil man ja nie wissen kann, wer das Ding weggeworfen hat. Vielleicht wurde diese Knarre vor zehn Jahren in Cincinnati bei einem Überfall benutzt, wer weiß? Daher rate ich dir eins: Behalte dieses Ding, benutzte es aber nur, wenn es wirklich nicht anders geht, kapiert? Und schieß bloß nie auf jemanden, der mehr als zwei bis zweieinhalb Meter von dir entfernt steht, denn der Lauf ist an der Innenseite aalglatt.«
    Es war ein Colt Official Police, Lauflänge 5 Zoll, bei der die Brünierung schon ganz abgegriffen war.
    Sie hatte dieselbe Rahmengröße wie ein Phython-Revolver, aber es handelte sich um einen .38er Special. Seltsamerweise befand sich auf der Waffe keine Seriennummer, offenbar war nie eine Nummer eingeprägt worden. Sein Vater hatte ihm erklärt: »Weißt du, früher klauten sich die Leute manchmal die Teile zusammen. Heute geht das ja nicht mehr. Es gab da mal eine Geschichte von einem Kerl, der in einer Autofabrik arbeitete und sich im Lauf der Zeit alle Einzelteile zusammenklaute, bis er sich zu Hause in der Garage seinen Cadillac oder was auch immer zusammenbauen konnte. Auf diese Weise kam dieser Revolver auch zustande. Also, zieh immer Handschuhe an, wenn du ihn benutzt, Eddie!«
    Mulvaney hatte den Revolver nie mit bloßen Fingern angerührt. Wer auf seinen Vater hört, handelt weise, hatte seine Mutter immer zu ihm gesagt. Er stand im Schnee
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