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Das Yakuza-Mal

Das Yakuza-Mal

Titel: Das Yakuza-Mal
Autoren: Jerry Ahern , Sharon
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würde den Turm vom Deck abreißen, als habe man ihn mit einem Dosenöffner abgetrennt. Ein Ninja brachte ihm das zweite Gewehr. »Alle außer euch vieren zurück zu der kleinen Insel! Schnell!« Die Ninjas verschwanden durch die Luke; nur das kleine Sprengstoffkommando blieb zurück.
    Osgood beobachtete den Sekundenzeiger seiner Uhr. Er gab den Ninjas 30 Sekunden Zeit. »Wenn ich mit dem Kopf nicke, aktiviert ihr die Zeitzünder und verschwindet. Ich komme sofort nach.«
    Einer der vier Ninjas sah ihn an und nickte.
    Osgood wußte, daß der Mann verstand, was er nicht ausgesprochen hatte. Osgood nickte ihnen zu; die vier Ninjas aktivierten die Zeitzünder, kletterten in höchster Eile die Leiter hinauf und verschwanden.
    Hinter der Luke, die zur Kommandobrücke führte, nahm er eine Bewegung wahr. Der Lautsprecher bellte noch immer Befehle. Osgood hätte es gern gesehen, daß das Boot tatsächlich untertauchen würde, denn dann würde die Explosion noch spektakulärer verlaufen.
    Osgood schoß durch die Luke, bis eines seiner Gewehre leer war. Dann warf er das andere in die Luke hinab. Jetzt blickte er auf die Sprengladungen neben sich. »Zum Teufel!« Er schleppte sich zur
    .Leiter, erklomm die ersten Sprossen. Seine Schußwunden verursachten ihm Schmerzen, wie er sie noch nie zuvor erlebt hatte. Ein Schwindelgefühl überkam ihn, aber seine Hände und Beine bewegten sich weiter vorwärts. Er erreichte den Turm. In Gedanken zählte er die Sekunden. »49 ...
    50 ...« Osgood schwang sich über das Geländer, griff nach einer Leitersprosse, rutschte die Hälfte der Leiter hinunter, bevor er eine Sprosse zu fassen bekam und so seinen Fall abbremsen konnte. Er ließ los und fiel auf das Deck.
    »57... 58 ...« Osgood taumelte auf die Öffnung im Geländer des Decks zu, machte sich klar, daß er es nicht mehr schaffen würde, zwang sich zu rennen und warf sich mit letzter Kraft über den nächstliegenden Geländerabschnitt. Schon hörte er das Tosen der Detonation, das Deck erzitterte.
    Russische Schotte waren stabil.

    12
    Heiligabend
    Andy Oakwood hatte ihm am dritten Tag ihres Krankenhausaufenthalts die Autonummer gegeben, um die er sie gebeten hatte. Ihre Genesung war so weit fortgeschritten, daß die Ärzte ihm erlaubt hatten, kurz mit ihr zu sprechen. Er hatte sie geküßt, ihr erklärt, daß er jetzt weg müsse, aber wenn er wieder zurück sei, würde er sie nie wieder allein lassen. Dann war er gegangen.
    Er stieg in den gemieteten Honda Accord, legte den Gang ein und folgte dem Mercedes, der knapp unterhalb der zulässigen Höchstgeschwindigkeit die mit Bäumen gesäumte Straße entlangraste. Er warf einen Blick auf den Hodometer, um die zurückgelegte Entfernung festzustellen.
    Mulvaney zog sich die japanische Baseballmütze tiefer ins Gesicht. Der Mercedes bog nach rechts ab; er selbst fuhr geradeaus weiter. Mit der rechten Hand griff er nach dem Mikrofon. »Old One, hier ist Windy City Boy. Der Verdächtige ist fünfeinhalb Kilometer vom Ausgangspunkt nach rechts abgebogen, aber ich konnte das verdammte Straßenschild nicht entziffern. Over.«
    Gonrokus Stimme kam vom anderen Ende der Leitung: »Windy City Boy, hier spricht Old One.
    Verstanden. Halten Sie sich bereit. Over.«
    Mulvaney hielt am Straßenrand, wartete, bis der Verkehr nachließ, und wendete den Wagen. Das war mit Sicherheit verboten, aber schließlich war vieles auf der Welt verboten. Er fuhr bis an die Kreuzung zurück, an der Mizutani Hideo abgebogen war, und fuhr ihm nach. In der Nebenstraße fuhr er langsamer, damit Mizutani nicht bemerkte, daß er verfolgt wurde. Gonroku meldete sich wieder: »Windy City Boy. Wir haben ihn. Verfolgen Sie den Verdächtigen bis zu der Ecke, an der der buddhistische Tempel steht. Dort biegen Sie links ab. Black One hat soeben an Black Two übergeben. Die betreffende Person ist in Sichtweite. Over.«
    »Verstanden, Old One. Windy City Boy hält sich bereit. Over.« Er warf das Mikro auf den Beifahrersitz und trat das Gaspedal durch. Black One und Black Two waren zwei von Tsukahiras Ninjas, die neben drei weiteren Fahrern auf Mizutani Hideo angesetzt waren. Mulvaney hatte es vorgezogen, die Nummer von Mizutani Hideos Wagen über Andy Oakwood feststellen zu lassen, statt Gonroku Umi oder Tsukahira Ryoichi damit zu beauftragen. Tanaka Hideyoshi war zwar verhaftet und wegen diverser Vergehen - von
    Mädchenhandel bis hin zum Spionageverdacht -
    unter Anklage gestellt worden. Dennoch konnte niemand sicher sein,
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