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Das Yakuza-Mal

Das Yakuza-Mal

Titel: Das Yakuza-Mal
Autoren: Jerry Ahern , Sharon
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du stirbst, oder du hast jede Woche ein paar extra Kröten auf dem Konto.«
    »So was könnte mich schon beeindrucken.«
    Hilliards Gesicht entspannte sich ein wenig, aber seine Augen blieben starr. »Mit dieser Sache ist eine Menge Geld zu machen. Ajaccio ist gar nicht der große Macker, für den er sich hält. Da gibt's noch viel mächtigere. Du kannst mitmachen. Wenn du klug bist.«
    »Das war ich noch nie, Hilliard - in dieser Hinsicht bin ich ziemlich schwer von Begriff.«
    Mulvaney wich nach rechts aus, als er sah, daß sich etwas in Hilliards linker Manteltasche bewegte, denn wie der Mantel zugeknöpft war, konnte Hilliard die Kanone zwar nach rechts, aber nicht nach links feuern. Der Schuß durchbrach die Abendstille, die Patrone kratzte über die Motorhaube. Mulvaney hielt den alten .38er Revolver in der rechten Hand und zielte damit auf Hilliards Gesicht. Der Schuß ging daneben. Hilliard zerrte seine Kanone aus der Manteltasche. Mulvaney ging einen Schritt auf ihn zu und feuerte erneut. Hilliard starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Sein linker Arm bewegte sich nicht mehr. Mulvaney schoß noch einmal.
    Hilliard taumelte rückwärts über die Straße.
    Mulvaney trat auf die Straße. Hilliard brach im Schnee zusammen.
    »Erinnerst du dich noch daran, wie du mir eine Mordklage an den Hak hängen wolltest? Damals bei dem Treffen, als ich von dir und den anderen Großköpfen dazu verdonnert wurde, nach Japan zu gehen und dort umgelegt zu werden? Hilliard, du hast recht gehabt. Ich bin wirklich fähig, einen Mord zu begehen.«
    Hilliard blickte zu ihm hoch. Mulvaney streckte den rechten Arm aus, bis der Lauf nur noch einen Meter von Hilliards Gesicht entfernt war. Er drückte ab und traf Hilliard über dem rechten Auge. Der Schnee überzog Hilliards Mantel bereits mit einer weißen Schicht.

    Mulvaney steckte den alten Revolver wieder in seine Tasche, holte die verbeulte Navy-Mütze aus der anderen Tasche und zog sie über seine Ohren.
    Er drehte sich um und ging. Der Schnee fiel jetzt stärker, als müsse er etwas unter sich begraben ...
    Lew Fields' Frau brachte das Essen mit: süß-
    saure Fleischbällchen und Shrimp Dip. Lew Fields schleppte zwei Liter Seagrim's Seven Whisky heran, Mulvaney stellte die Wohnung. Andy Oakwood hatte in der Zwischenzeit die Wohnung aufgeräumt und aus einer Zwiebelsuppe und Sauerrahm eine weitere kulinarische Köstlichkeit fabriziert. Keiner hatte an Kartoffelchips gedacht; daher steckten Andy und Lews Frau in der Küche Toast in den Ofen und zerschnitten ihn dann in kleine Stückchen. Mulvaney hatte sofort nach seiner Rückkehr Pizzas in derselben Pizzeria bestellt, in der er auch in der Nacht angerufen hatte, als Vincent Washington ihn aufgesucht und in einem Zinnsarg wieder verlassen hatte. »Deine Andy und meine Frau kommen gut miteinander aus.«
    »Wäre ja auch schlimm, wenn es anders wäre, wo wir beide die besten Freunde sind und ich und Andy heiraten wollen.«
    »Wollt ihr das wirklich?« fragte Fields und schenkte sich einen Drink ein, pur ohne Eis.
    Mulvaney lehnte sich zurück und blickte auf seinen neuen Fernseher. Er hatte die Bing-Crosby-Weihnachtssendung eingeschaltet. »Ihr hättet nicht...«

    »Du warst den ganzen Abend über mit uns zusammen. Das hab ich mit den Frauen abgesprochen. Wir sind uns einig.«
    »Ich hätte dich da überhaupt nicht reinziehen dürfen.«
    »Vielleicht. Du hast schon immer zu viel geredet.
    Gib mir eine Zigarette.«
    »Ich denke, du hast aufgehört?«
    »Gib mir trotzdem eine, Weißling.«
    Mulvaney lachte. Er nahm das Zigarettenetui und das Dunhill-Feuerzeug, die auf dem Beistelltisch lagen, und bot Lew eine Zigarette an, nahm sich selbst eine und zündete dann beide Zigaretten an.
    »Wirst du den Dienst quittieren und mit mir den Personenschutz-Laden übernehmen?«
    »Ich hab mich noch nicht entschlossen. Hast du das Ding verschwinden lassen, wie ich es dir gesagt habe?«
    Mulvaney hatte den gestohlenen Wagen gründlich durchsucht und ihn dann ungefähr eineinhalb Kilometer von seiner Wohnung entfernt an der West Side stehenlassen. Es gab nichts, wodurch man ihn mit der Schießerei in Verbindung bringen konnte. Aber Mulvaney wußte, worauf Fields jetzt anspielte. Er hatte den Revolver ungefähr sechs Häuserblocks vom Tatort entfernt in eine Mülltonne geworfen. Die Handschuhe hatte er an der zum Oak Park hin gelegenen Seite der North Avenue in einen Abfallkorb geworfen. Dann hatte er das Haus wieder über den Hintereingang
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