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Das Wunder des Pfirsichgartens: Roman (German Edition)

Das Wunder des Pfirsichgartens: Roman (German Edition)

Titel: Das Wunder des Pfirsichgartens: Roman (German Edition)
Autoren: Sarah Addison Allen
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war noch immer unglücklich über Paxtons Auszug, und ihr Kummer verstärkte sich, als Paxton anfing, Sebastian als ihren festen Freund zu bezeichnen. Aber Paxton liebte ihre Mutter und nahm sie so, wie sie war. Sie trug es mit Fassung, dass ihre Mutter einen anderen Platz wollte, als sie herausfand, dass sie neben Nana Osgood sitzen sollte. Nana Osgood war etwas früher gekommen, begleitet von einer Pflegerin, die Paxton beauftragt hatte, sich an diesem Abend um sie zu kümmern. Jetzt saß sie als Einzige bereits im Bankettsaal. Paxton fragte sich, wie es ihrer Großmutter damit ging, sich nach all den Jahren hier wiederzufinden. Bei ihrer Ankunft hatte sie sich nur über die Hitze beschwert und einen Cocktail verlangt.
    Die Änderung der Sitzordnung in letzter Minute war der erste in einer Reihe kleinerer Notfälle, die Paxton auf Trab hielten, bis das Essen serviert wurde. Gerade hatte sie sich noch um einen Zimmerwechsel im Obergeschoss gekümmert, nun wollte sie nach unten gehen und Maria anweisen, die Gäste auf ihre Plätze zu bitten. Auf dem Treppenabsatz hielt sie kurz inne und warf einen Blick ins Foyer.
    Die Abendkleider und die schwarzen Krawatten sahen zauberhaft aus, genau so, wie sie es sich erhofft hatte. Dennoch würde sie es nicht bedauern, wenn sie das alles bald hinter sich ließe. Denn diese Gala war um alles herumgeplant worden, was der Damenklub nicht sein sollte. Und sie war direkt in die Falle gestolpert.
    Erleichtert entdeckte sie Willa und Colin, die soeben angekommen waren. Willa sah in ihrem altmodischen Kleid wunderschön aus. Einen Moment lang stellte sich Paxton Willas Großmutter als junges Mädchen vor, wie sie hier durch die Räume geschwebt war. Colin stand nah bei Willa. Paxton kannte ihren Bruder gut genug, um die subtilen Veränderungen zu bemerken, die in ihm vorgingen. Sie hatte ihn in der vergangenen Woche oft beim Madam getroffen, während er dem Garten den letzten Schliff gab. Er hatte sehr geerdet gewirkt, ja richtiggehend entspannt. Einmal hatte er sie sogar gefragt, ob in der Nähe ihres Hauses nicht noch ein anderes zum Verkauf stünde. Er hätte gern einen Heimatstützpunkt, wenn er auf Besuch nach Walls of Water kam, hatte er erklärt. Die Botschaft seiner Worte war so offenkundig, dass sie fast zu schön war, um wahr zu sein. Paxton bemühte sich, nicht allzu viel Aufhebens davon zu machen, aber ihr Herz machte jedes Mal, wenn sie daran dachte, einen Freudensprung. Sebastian, Willa und jetzt auch noch Colin. Sebastian hatte recht. Wenn man in seinem Leben Platz schuf, dann zogen gute Dinge ein.
    Paxton bemühte sich, Marias Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, und als es ihr gelungen war, gab sie ihr ein Zeichen. Kurz darauf wurden die Gäste aufgefordert, sich nun bitte alle in den Bankettsaal zu begeben.
    Paxton suchte noch kurz die Toilette auf und überprüfte ihr Make-up. Sie starrte ihr Spiegelbild an und sprach sich Mut zu für das, was sie vorhatte.
    Sebastian wartete hinten im Saal auf sie. Alle anderen saßen bereits auf ihren Plätzen. Paxton hatte ihn seit zwei Tagen nicht gesehen und spürte diesen Mangel wie bei einem Entzug schon fast körperlich. Sie hatten zwar mehrmals miteinander telefoniert, aber sie wollte ihn berühren und seine Nähe spüren. Es war alles noch so neu, dass sie Angst hatte, es wieder zu verlieren. Aber die Vorbereitungen für die Gala hatten sie in den letzten Tagen auf Trab gehalten, und in der vergangenen Nacht hatte sie sogar hier geschlafen und war nur nach Hause zurückgekehrt, um sich in Schale zu werfen.
    »Du siehst wunderschön aus, mein Schatz«, sagte Sebastian, als sie zu ihm trat.
    »Ich bin so froh, dass du da bist.« Als sie seine Hände nahm und drückte, spürte er, dass sie zitterte.
    »Hier sieht alles perfekt aus. Es hat mich gewundert, dass du sogar deine Großmutter dazu bewegen konntest zu kommen. Wie viel musstest du der Pflegerin bezahlen, die Agatha heute Abend begleitet?«
    Ihre Lippen zuckten, weil sie ein Lächeln unterdrückte. »Das willst du gar nicht wissen.«
    »Es ist fast geschafft.« Er beugte sich vor und flüsterte: »Ich habe dich vermisst.«
    Seine Worte waren Balsam für ihre Seele. Sie fühlten sich warm und tröstlich an. »Ich habe dich auch vermisst.«
    »Ich weiß, dass du keine Zeit hattest, Möbel für dein Haus auszusuchen«, sagte er.
    »Ich war zu beschäftigt. Aber das steht gleich als Nächstes auf meiner Liste.«
    »Ich habe dir heute ein Bett liefern lassen«, meinte
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