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Das volle Risiko

Das volle Risiko

Titel: Das volle Risiko
Autoren: A. A. Fair
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Trott anschlägt. Diesen Trott behält das Pferd notgedrungen den ganzen langen Weg über bei, und wenn sein Reiter schließlich absteigt, dann ist er für einige Zeit ziemlich bewegungsunfähig.“
    Nach dieser ausführlichen Erklärung eines Betriebsgeheimnisses’ sah Kramer mich auffordernd und erwartungsvoll an. Ich konnte und wollte seine persönliche Anteilnahme und Sympathie für mich nicht enttäuschen und reagierte daher in dem von ihm erhofften Sinne.
    „Da Sie mir ein Betriebsgeheimnis verraten haben, will ich Ihnen auch eines anvertrauen, Buck. Ich bin für eine große Versicherungsgesellschaft tätig und habe Vollmacht, alles an Spesen zu zahlen, was ich für notwendig und ratsam halte. Ich glaube, Sie haben Anspruch auf einhundert Dollar. Und was mich betrifft, so wäre es mir sehr lieb, wenn Alexis Bott Melvin bis zu einem gewissen Grade bewegungsunfähig gemacht würde.“
    Buck Kramer grinste freudig, und zweifellos nicht nur wegen der plötzlichen Geldzusage. „Wird gemacht, Lam. Ich habe diesem Mr. Melvin einige interessante Dinge draußen im Gelände zu zeigen. Unter diesen besonderen Umständen wird es Ihnen hoffentlich nichts ausmachen, wenn Sie von jemand anderem zum Flughafen gefahren werden. Ich möchte diese Angelegenheit doch lieber selbst in die Hand nehmen, damit auch alles richtig klappt.“
    „Es macht mir wirklich nichts aus, wenn ein anderer chauffiert“, beruhigte ich ihn.
    Wir schüttelten uns zum Abschied freundschaftlich die Hände.
    „Kommen Sie doch gelegentlich wieder einmal zu uns“, forderte Kramer mich auf. „Irgendwann müssen Sie doch auch einmal richtigen Urlaub machen. Es war nett, Sie hier zu haben, Lam. Ich bin gern mit Menschen zusammen, die gut mit Pferden umzugehen wissen.“
    Kramer drehte sich um und rief einen Stallburschen. „Nehmen Sie den Kombiwagen und fahren Sie diesen Herrn hier zum Flughafen. Verstanden?“
    „Wird sofort erledigt“, versicherte der Bursche und setzte sich in Richtung Kombiwagen in Trab.

Vierzehntes Kapitel

    Ich rief Beckinridge vom Flughafen aus an.
    „Sie melden sich aber sehr früh“, begann er. „Dann darf ich wohl annehmen, daß Sie gute Nachrichten haben, alles geregelt ist und man Ihnen gratulieren kann.“
    „Eine Gratulation wäre etwas verfrüht“, wandte ich ein.
    „Soll das heißen, die Angelegenheit ist noch nicht erledigt?“
    „Noch nicht.“
    „Was gibt es denn jetzt für Schwierigkeiten?“
    „Das möchte ich lieber nicht telefonisch erörtern. Ich nehme an, unser Gespräch läuft über eine Vermittlung.“
    „Was macht das schon aus?“
    „Es könnte mitgehört werden.“
    Beckinridge wurde unwirsch. „In Angelegenheiten unserer Versicherungsgeschäfte habe ich keine Geheimnisse. Also machen Sie schon und berichten Sie mir alles, was es zu berichten gibt.“
    „Dann möchte ich zunächst eine Frage vorausschicken, die Ihnen hoffentlich nicht aufdringlich erscheinen wird. Wer stellte auf der Gästeranch die ersten Kontakte mit der Person her, welche die Gesellschaft dort vertreten sollte?“
    „Das hat doch mit unserem Fall nichts zu tun.“
    „Sind Sie persönlich auf der Ranch gewesen?“
    „Ich habe dort einmal einen kurzen Urlaub verbracht“, antwortete er kühl, „und ich kann nicht einsehen, was das mit dem Fall Helmann Bruno zu tun hat.“
    Seine kühle Distanziertheit wird ihm bald vergehen, dachte ich im stillen und sprach dann weiter: „Melvin hat ein paar Leute ausfindig gemacht, die zur gleichen Zeit auf der Ranch waren wie Sie. Dabei ist er auf eine Dame gestoßen, die eine Kleinbildfilmkamera besaß und Aufnahmen von allem machte, was ihr vor die Linse kam. Melvin besitzt nunmehr Filmaufnahmen von Ihnen und einer anderen Person.“
    Am anderen Ende der Leitung herrschte tiefes Schweigen. Meine Mitteilung hatte offensichtlich gesessen.
    „Hallo! Sind Sie noch am Apparat?“ rief ich ins Telefon.
    „Ich bin noch da“, meldete Beckinridge sich.
    „Melvin beabsichtigt, diese Filmaufnahmen öffentlich als Beweismittel seines Falles zu verwenden.“
    „Großer Gott!“ erklang es am anderen Ende.
    „Dieser Melvin scheint mir ein ganz gefährlicher und skrupelloser Anwalt zu sein, der vor nichts zurückscheut.“
    „Skrupellos ist ein viel zu milder Ausdruck. Der Kerl ist ein Gangster!“ regte Beckinridge sich auf. „Was meinen Sie, Lam? Ob er vielleicht mit diesen Aufnahmen nur blufft?“
    „Keineswegs. Er hat mir einen Teil seines Filmmaterials vorgeführt.“
    „Und was
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