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Das vielfarbene Land

Das vielfarbene Land

Titel: Das vielfarbene Land
Autoren: Julian May
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Kontrollraum. Er sang zuerst auf Französisch, dann für solche, die keine Experten für archaische Sprachen waren, in dem Standard-Englisch der Menschlichen Sektion des Galaktischen Milieus.

    Le temps a laisse son manteau
    De vent, de froidure et de pluie,
    Et s'est vestu du broderie
    De soleil luisant der et beau.

    Das Jahr wirft den Mantel beiseit
    Aus Stürmen und Frost und Nacht
    und zeigt sich voll leuchtender Pracht
    In sonnenfunkelndem Kleid.

    Eine echte Lerche fügte dem Lied des Spielmanns ihre eigene Koda hinzu. Mercy senkte den Kopf, und Tränen fielen auf die Konsole vor ihr. Das verdammte Lied. und Frühling in der Auvergne. und die blöden elektronisch simulierten Lerchen und rückgezüchteten Schmetterlinge, die manikürten Wiesen und die Obstgärten, vollgestopft mit vergnügten Leuten von weit entfernten Planeten, wo das Leben hart war, aber von allen gemeistert wurde ausgenommen die unvermeidlichen Außenseiter, die sich nicht anpassen konnten und so den wunderschön wachsenden Gobelin des Galaktischen Milieus verunzierten.
    Wie Mercy Lamballe, die sich auch nicht anpassen konnte.
    »Beaucoup regrets, Jungens«, sagte sie mit kläglichem Lächeln und wischte sich das Gesicht mit einem Papiertaschentuch ab. »Falsche Mondphase, nehme ich an. Oder das alte keltische Aufwallen. Bry, Sie haben sich einfach den falschen Tag ausgesucht, um diesen verrückten Ort zu besuchen. Verzeihen Sie.«
    »Ihr Kelten seid alle Spinner«, entschuldigte Gaston sie munter. »Drüben beim Sonnenkönig-Spiel ist ein bretonischer Ingenieur. Wie er mir erzählte, bringt er ihn nur noch hoch, wenn er's auf einem Megalithen treibt. Los, Baby, laß die Show weiterrollen!«
    Auf dem Schirm verschlangen die Maibaum-Tänzer ihre Bänder und drehten sich in komplizierten Figuren. Der Duc de Berry und die anderen Schauspieler aus seinem Gefolge erlaubten hingerissenen Touristen, die zweifellos echten Edelsteine an ihren Kostümen zu bewundern. Flöten piepsten, Sackpfeifen wimmerten, Händler verkauften Konfekt und Wein, Schäfer ließen das Volk ihre Lämmer streicheln, und die Sonne lächelte herab. Alles war gut in la douce France, A.D. 1410, und würde es für weitere sechs Stunden bleiben, während des Toumiers und des krönenden Festschmauses.
    und dann wurden die müden Touristen, mehr als 7 Jahrhunderte von der mittelalterlichen Welt des Duc de Berry entfernt, in bequemen untergrundröhren zu ihrem nächsten kulturellen Immersionsspiel in Versailles transportiert. und Bryan Grenfell und Mercy Lamballe gingen in der Abenddämmerung zum Obstgarten hinunter, um von einer gemeinsamen Segelfahrt nach Ajaccio zu reden und um nachzusehen, wie viele Schmetterlinge überlebt hatten.

2
    Die Alarmsirene gellte durch den Bereitschaftsraum der Energienetz-Zentrale Lissabon.
    »Na ja, mir ging sowieso das Kleingeld aus«, bemerkte Big Georgina. Sie ergriff die tragbare Klimaanlage ihrer Rüstung und stapfte davon zu den wartenden Bohrmaschinen, den Helm unter dem Arm.
    Stein Oleson knallte seine Karten auf den Tisch. Sein Schnapsbecher kippte um und überschwemmte den mageren Stapel von Chips, der vor ihm lag. »und ich sitze da mit einem solchen Blatt und dem ersten anständigen Pott des ganzen Tags! und ihr hirnrissigen Schwachköpfe habt mal wieder abgesahnt!« Er mühte sich auf die Füße, wobei er seinen verstärkten Stuhl umwarf, und stand schwankend da, ein häßlich-eindrucksvoller Berserker von zwei Meter fünfzehn. Das gerötete Weiß seiner Augen stach seltsam von der leuchtend blauen Iris ab. Oleson funkelte die anderen Kartenspieler böse an und sammelte seine metallenen Servohände ein.
    Hubert gab ein tiefes Röhren von sich. Er hatte gut lachen, denn er hatte am meisten gewonnen. »Schwer verdientes Geld! Reg dich ab, Stein. Es hat deinem Spiel nicht gerade gutgetan, daß du dich immerzu an das Mundwasser gehalten hast.«
    Der vierte Kartenspieler hieb in dieselbe Kerbe. »Ich hab dir gleich gesagt, du sollst es mit dem Trinken langsam angehen lassen, Steinie. und jetzt haben wir den Salat! Wir müssen nach unten, und du bist wieder halb besoffen.«
    Oleson strafte den Man mit einem Blick voll mörderischer Verachtung und verzichtete auf eine Antwort. Er warf das Geld hin, stieg in seine Bohrmaschine und begann sich anzustöpseln. »Halt du die Klappe, Jango. Stockbesoffen kann ich immer noch genauer bohren als jeder scheißefressende kleine portugiesische Sardinenstreichler.«
    »Oh, um Gottes willen«, stöhnte
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