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Das versteckte Experiment (German Edition)

Das versteckte Experiment (German Edition)

Titel: Das versteckte Experiment (German Edition)
Autoren: Gerd Kramer
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Laufzeit der Signale kam auch eine Unterhaltung von Planet zu Planet nicht infrage. Ob es sich bei Christine um eine Irre handelte, allerdings um eine hochintelligente Irre, ob sie ihn narren wollte oder ob alles ganz anders war, konnte er sicher nicht erfahren, wenn er die Verbindung ganz abbrach. Er hatte sich über ihre dreiste Story geärgert. Aber davon abgesehen: Was hatte er zu verlieren? Er wusste jetzt, dass irgendetwas an ihrer Geschichte nicht stimmte, und konnte eigentlich ganz cool mit ihr chatten, ohne ein Risiko einzugehen. „Aber was wusste Sintja?“ fragte sich Jan. Sie hatte das wunderschöne Bild mit der persönlichen Nachricht an sie mit in den Urlaub genommen und wahrscheinlich erst dort die Zahlen am unteren Rand bemerkt. Vermutlich hatte sie im Internet recherchiert und war auf den gleichen Verdacht gekommen wie er. Am Telefon wollte sie natürlich nichts dazu sagen. Anscheinend nahm sie die Sache aber sehr ernst und wollte zu ihm, wollte ihm zu Hilfe kommen, egal, was geschehen würde.
     
    Kurz entschlossen startete Jan den Messenger. Wie erwartet hatte Christine ihm mehrere Nachrichten geschickt:
    „Jan, ich verstehe deine Nachricht nicht. Ich sehe viele Buchstaben, deren Sinn ich nicht deuten kann.“
    „Jan, bitte gehe wieder online.“
    „Jan, bitte gehe wieder online.“
    „Jan, bitte gehe wieder online.“
    „Hallo, Jan“, erschien nun auf dem Bildschirm.
    „Hallo, Christine. Ich muss mich bei dir entschuldigen.“
    „Das ist nicht nötig. Du bist böse auf mich, nicht wahr?“
    „Nicht wirklich“, schrieb Jan, „aber ich bin doch stark irritiert.“
    „Das kann ich gut verstehen. Ich bin dir noch einige Erklärungen schuldig. Am einfachsten ist es, wenn du mir Fragen stellst. Ich erzähle dir alles, was du wissen willst.“
    „Du bist eine Außerirdische?“
    „Ich war mir sicher, dass du es erkennen würdest. Mein Name auf der Erde ist Christine. Ich bin hier auf der Erde 17 Erdenjahre alt und auf einem Planeten zu Hause, den du wahrscheinlich wie ‚Istra‘ aussprechen würdest. Er ist nur 4,34 Lichtjahre von der Erde entfernt.“
    „Du hast mir die Koordinaten eurer Sonne vor einigen Tagen geschickt, nicht wahr?“
    „Ich sehe, du hast meine Nachricht entschlüsselt. Wir haben zwei Sonnen. Unsere Hauptsonne ist eurer Sonne sehr ähnlich. Die zweite Sonne, die ihr Alpha Centauri B nennt, ist nicht so hell. Sie ist natürlich auch weiter entfernt von unserem Planeten, scheint jedoch wesentlich heller als euer Mond und sorgt ein halbes Jahr lang dafür, dass es auch nachts nicht sehr dunkel wird.“
    „Kannst du mir erzählen, wie es auf eurem Planeten aussieht?“
    „Das ist sehr schwierig. Es ist so anders bei uns, sodass ich es mit euren Worten kaum beschreiben kann. Du müsstest es dir ansehen.“
    „Das wird wohl kaum gehen. Euer Planet ist 4,34 Lichtjahre von der Erde entfernt. Wie ich von dir gelernt habe, kann niemand auch nur mit annähernder Lichtgeschwindigkeit reisen. Ich habe einmal überschlagen, dass ich mit unseren heutigen Raumschiffen etwa 370.000 Jahre brauchen würde, um zu euch zu gelangen.“
    „Es gibt andere Möglichkeiten.“
    „Während ich mich mit dir unterhalte, befindest du dich auf der Erde oder auf deinem Heimatplaneten? Um auf die Erde zu reisen, dürfte auch dir die Physik im Wege stehen. Auch eine Unterhaltung zwischen uns in Echtzeit über eine so große Entfernung ist physikalisch nicht möglich. Du hast mich einiges darüber gelehrt.“
    „Ich bin sowohl auf meinem Heimatplaneten als auch auf der Erde.“
    „Ich denke, das solltest du mir erklären!“
    „Ich habe dir erzählt, wie der ‚Supervirus‘ auf die Erde kam.“
    „Er wurde über den Satellitenzugang ins Internet gespeist.“
    „Ja, er reiste mit Lichtgeschwindigkeit vom Planeten des Tau Ceti zur Erde und brauchte dafür 11,7 Jahre.“
    „Das kann ich verstehen und finde es auch plausibel.“
    „Ich bin auf die gleiche Art zur Erde gereist.“
    „Also doch! Du bist ein Computerprogramm, kein Wesen aus Fleisch und Blut!“
    „Du kränkst mich, Jan. Du sprichst mit mir, Christine, einer kompletten Kopie der Christine auf Istra.“
    „Kann ich ein Computerprogramm kränken?“
    „Ich bin Christine. Ich habe Gefühle wie du, auch wenn meine Gefühlswelt anders ist als deine. Sie war bei meiner Ankunft auf der Erde identisch mit der von Christine auf Istra bei der Abreise.“
    „Was ist mit deinem Bewusstsein, deinem Körper?“
    „Die Begriffe Bewusstsein
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