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Das versteckte Experiment (German Edition)

Das versteckte Experiment (German Edition)

Titel: Das versteckte Experiment (German Edition)
Autoren: Gerd Kramer
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wissen als alle Wissenschaftler der Erde, denn sie war ja selbst eine von ihnen. Ansonsten hätte sie mehr wissen müssen, als sie wusste, so weit, so gut.
    Ein intelligentes Lebewesen auf irgendeinem fernen Planeten konnte über die Stringtheorie mehr wissen als die gesamte Menschheit. Das war obskur, aber zweifellos richtig. Auch konnte es eine weitere außerirdische Intelligenz geben, die noch mehr darüber wusste als jenes intelligente Lebewesen. Auch das war natürlich richtig. Wenn also Christine nicht auf der Erde lebte, konnte sie mehr wissen als alle Wissenschaftler der Erde, musste aber nicht unbedingt mehr wissen als alle Lebewesen der Welt. Jan musste über seine Gedankengänge schmunzeln. Aber es kam ihm im Moment nur auf die Logik an.
    Damit war klar, dass Jan Fehler in seinen logischen Überlegungen unterlaufen waren. Aber was sollte Christines letzter Satz bedeuten: „Deine Aussage könnte trotzdem richtig sein“? Natürlich, sie konnte richtig sein, musste es aber nicht. Aber wenn sie richtig war, so konnte Christine nicht auf diesem Planeten leben. Also konnte die Aussage letztendlich doch nicht wahr sein. Allerdings war dieses nicht mit reiner Logik beweisbar. Aber physikalisch war es eben unmöglich, sich mit einer Außerirdischen quasi in Echtzeit zu unterhalten. Da sich Signale maximal mit Lichtgeschwindigkeit bewegen können, wäre schon eine Unterhaltung mit einem Marsmenschen nicht ohne merkliche Verzögerung möglich. Die Entfernung zwischen Erde und Mars beträgt im Mittel etwa zwölf Lichtminuten. Jede Antwort würde dann mindestens 24 Minuten auf sich warten lassen. Tatsächlich wären die Zeitverzögerungen wesentlich größer. Intelligente Lebewesen in unserem Sonnensystem konnte man ausschließen. Die nächste Sonne, Mitglied des Doppelsternsystems Alpha Centauri, die theoretisch bewohnbare Planeten haben konnte, war über vier Lichtjahre von der Erde entfernt. Bei einer Unterhaltung müsste man somit jeweils über acht Jahre auf eine Antwort warten.
    Jan war mit seinen Überlegungen zufrieden. Er tippte in den Messenger:
    „Gut, meine Schlussfolgerung, dass du über die Stringtheorie mehr weißt als alle Wissenschaftler der Erde, war vom logischen Standpunkt her falsch, wenn du selbst eine Wissenschaftlerin dieser Erde bist.“
    „Ich weiß mehr als alle Wissenschaftler der Erde.“
    „Dann müsstest du eine Außerirdische sein. Wenn ich nun aber die Physik zu Hilfe nehme, so kann ich behaupten, dass das nicht möglich ist. Wir könnten uns dann nicht in Echtzeit unterhalten. Daraus schließe ich, nicht rein logisch, aber unter Zuhilfenahme der Physik, dass du lügst.“
    „Aber du weißt, dass ich nie lüge.“
    „Aber auch diese Aussage von dir könnte eine Lüge sein.“
    „Du hast recht. Was wäre jedoch, wenn ich die Wahrheit sagte?“
    „Dann wärest du eine Außerirdische und hättest einen Weg gefunden, die physikalischen Gesetze zu umgehen.“
    „Niemand kann die physikalischen Gesetze außer Kraft setzen.“
    „So fällt mir nur noch eine Lösung des Problems ein: Du bist eine Außerirdische, die sich zurzeit auf der Erde befindet.“
    „Deine Schlussfolgerung ist logisch.“
    „Sie muss aber trotzdem falsch sein. Du hättest mir nicht so viel über die Physik und Kosmologie erzählen sollen. Keine Außerirdischen können die riesigen Entfernungen überwinden. Ich erinnere mich genau an deine Ausführungen zu Rosswell und den Ufos. Du kannst somit keine Außerirdische sein, die die Erde mit einem Raumschiff besucht hat.“
    „Vollkommen richtig. Lassen wir meine Person bei unseren Betrachtungen einmal außen vor.“
    „Wie immer, Christine.“
    „Stelle dir vor, Außerirdische würden Informationen mithilfe elektromagnetischer Wellen senden.“
    „Kein Problem, die Signale würden sich mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten. Bei einem Planeten, der 20 Lichtjahre von der Erde entfernt ist, würde es 20 Jahre dauern, bis die Informationen auf der Erde einträfen. Eine Antwort erhielten die Aliens nach weiteren 20 Jahren.“
    „Richtig, eine Unterhaltung wäre so natürlich nicht möglich.“
    „Zumindest wäre sie ziemlich zäh.“
    „Jetzt stelle dir vor, die Außerirdischen würden nur Informationen senden, aber zunächst gar nicht auf eine Antwort warten.“
    „Sie könnten fast beliebig viele Informationen zur Erde senden.“
    „Nun stelle dir weiterhin vor, dass sie die Informationen ins Internet stellen.“
    „Das kann ich mir nur schwer vorstellen.
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