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Das versteckte Experiment (German Edition)

Das versteckte Experiment (German Edition)

Titel: Das versteckte Experiment (German Edition)
Autoren: Gerd Kramer
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Hawking nicht verrechnet“, schrieb Jan.
    „Nach der Auffassung der meisten Wissenschaftler finden ähnliche Teilchenkollisionen, wie sie im LHC versucht werden, auch in der Natur, in der Erdatmosphäre, statt und sie haben bisher keinen Schaden angerichtet. In jedem Fall sind die Versuche sehr interessant und sollten neben den vielen Beobachtungen, die wir besprochen haben, nicht zu Widersprüchen zur Stringtheorie führen. Weiterhin sollten die Quantenmechanik und die Allgemeine Relativitätstheorie aus ihr widerspruchsfrei hervorgehen.“
    „Gut, das reicht mir erst einmal. Solange die Theorie noch nicht komplett ist, sie sich sogar als Irrweg herausstellen könnte, muss ich mich ja nicht so intensiv damit beschäftigen. Oder weißt du, ob sie die Erwartungen der Wissenschaftler erfüllen wird, eine Theorie für alles zu sein?“
    „Ja, ich weiß es.“
    „Erzähl!“
    „Es gibt Wissenschaftler, die meinen, dass die Theorie einfach zu elegant, zu ‚erotisch‘ sei, um falsch zu sein, aber es gibt auch viele Skeptiker unter ihnen.“
    „Aber du weißt, ob die Theorie richtig oder falsch ist?“
    „Ja.“
    „Wenn mich mein logisches Denkvermögen nicht täuscht, muss ich daraus schließen, dass du über die Stringtheorie mehr weißt als alle Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Welt.“
    „In deiner Schlussfolgerung sind sogar zwei Fehler.“
    Jan dachte kurz nach und schrieb dann: „Ich kann keinen Fehler entdecken.“
    „Die Erde ist nicht die Welt.“
    „Ich verstehe. Es könnte da draußen intelligente Lebewesen geben, die die Stringtheorie zur Vollendung gebracht oder sie als falsch verworfen haben. Also, ich korrigiere mich: Du weißt mehr über die Stringtheorie als alle Wissenschaftler der Erde.“
    „Die Schlussfolgerung enthält immer noch einen logischen Fehler.“
    „Kläre mich auf!“
    „Du weißt, dass ich Wissenschaftlerin bin. Wenn ich auf der Erde lebe, bin ich also eine unter den Wissenschaftlern der Erde. Dann würde ich über die Theorie mehr wissen, als ich weiß. In diesem Fall würde deine Aussage also einen Widerspruch enthalten.“
    „Es ist manchmal wirklich nicht einfach, sich mit dir zu unterhalten. O. k., ich sehe ein, dass meine Aussage falsch war.“
    „Dein logischer Schluss war falsch. Deine Aussage könnte trotzdem richtig sein.“
    „Jetzt reicht es! Deine Spitzfindigkeiten bringen mich zur Verzweiflung. Ich muss eine Pause machen. Ich melde mich wieder.“
     
    Jan war frustriert. Er glaubte, er hätte Christines Überlegenheit schon lange akzeptiert. Aber es gab immer wieder Momente, in denen ihm diese Tatsache zu schaffen machte. Er speicherte den zuletzt mit ihr geführten Dialog ab, um sich später noch einmal damit auseinandersetzen zu können. Eine intelligente Erwiderung auf Christines Feststellung seiner unlogischen Schlussfolgerungen konnte vielleicht seine Ehre retten. Dass sie ihm in ihrem Wissen weit überlegen war, war eine Sache, aber warum sollte sie ihm auch im logischen Denken voraus sein? Schließlich war das auch seine Stärke. Jan stand vom Schreibtisch auf, setzte sich jedoch gleich wieder.
    „Jan, bist du noch da?“, stand auf dem Bildschirm.
    „Ich bin noch da. Ich muss jetzt aber Schluss machen“, schrieb Jan. Er wollte unbedingt etwas Zeit gewinnen, um über das Logikproblem nachzudenken.
    „Ich wollte dir nur mitteilen, dass dich die Mitarbeiter des BND voraussichtlich nicht mehr belästigen werden.“
    „Du hast sie alle liquidiert?“
    „Natürlich nicht. Ich habe das Grid aufgelöst.“
    „Ich denke, du brauchst die Ressourcen für unser Vorhaben?“
    „Ich benutze nun einen Supercomputer, der genügend Speicher und Rechenleistung zur Verfügung stellt.“
    „Mehr Leistung als Jugene und das ganze Grid?“
    „Ja, wesentlich mehr.“
    „Du hast den Computer gebaut, nicht wahr?“
    „Ich habe ihn bauen lassen. Der Bau hat fast zwei Jahre gedauert.“
    „Du hast einen Supercomputer bauen lassen, der mehr Rechenleistung als alle bisher bekannten hat? Das wäre sensationell. Ich habe nichts davon in der Presse gelesen und die Entwicklung wäre kaum geheim zu halten gewesen, es sei denn, sie wäre als militärisches Projekt mit höchster Geheimhaltungsstufe durchgeführt worden. Selbst dann wäre sicher etwas in die Öffentlichkeit gedrungen. Bei solch einem gigantischen Projekt wären zu viele Mitwisser beteiligt gewesen.“
    „Niemand außer dir und mir weiß davon.“
    „Ich glaube, mich laust der
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