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Das Versprechen

Das Versprechen

Titel: Das Versprechen
Autoren: David Baldacci
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starrte auf Miller. Auch Cotton blickte zu ihm hinüber, als er seine nächsten Fragen stellte.
    »Haben Sie Kinder, Mr Wheeler?«
    Wheeler schaute überrascht auf. »Drei«, antwortete er.
    »Geht es ihnen gut? Sind sie gesund?«
    Wheeler senkte den Blick, bevor er antwortete. »Ja.«
    »Dann sind Sie ein glücklicher Mann.«
    Mit seinem Schlussplädoyer richtete Goode sich an die Geschworenen.
    »Nun, wir haben weit mehr Beweise als nötig dafür erhalten, dass Louisa Mae Cardinal nicht zurechnungsfähig ist. Sogar ihr eigener Anwalt, Mr Longfellow, hat dies eingestanden. Und was all dieses Gerede über Gas und Explosionen angeht - was hat das eigentlich mit diesem Fall zu tun? Sollte die Southern Valley in irgendeiner Weise mitschuldig sein am Tod von Mr Skinner, haben seine Hinterbliebenen möglicherweise ein Recht auf Schadensersatz.«
    »Er hat keine Hinterbliebenen«, warf Cotton ein.
    Goode überging ihn. »Mr Longfellow hat die Frage aufgeworfen, ob mein Mandant ein geeigneter Käufer für dieses Land hier sei. Nun, Leute, es ist doch eine Tatsache, dass die Southern Valley große Pläne für eure Stadt hat. Gute Jobs werden euch allen den Wohlstand zurückbringen.«
    Er trat nahe an die Geschworenen heran, wie ihr bester Freund. »Stellt sich die Frage, ob es der Southern Valley gestattet werden soll, euer aller Leben zu bereichern - natürlich auch das Leben von Miss Cardinal. Ich glaube, die Antwort liegt auf der Hand.«
    Goode nahm Platz, und Cotton trat zu den Geschworenen. Er bewegte sich langsam und wirkte zuversichtlich, die Hände in den Taschen, und setzte einen seiner abgenutzten Schuhe auf einen Vorsprung der Geschworenenbank. Er sprach im Südstaatendialekt, und alle Geschworenen bis auf George Davis beugten sich vor, um ja nichts zu verpassen. Sie hatten erlebt, wie Cotton Longfellow einen der besten Staatsanwälte Richmonds fertig gemacht und ein Unternehmen gedemütigt hatte, das einen beinahe königlichen Status und eine Machtfülle besaß, wie sie in einer Demokratie gerade noch zu vertreten war. Zweifellos wollten die Geschworenen jetzt sehen, ob dieser Mann seine Sache zu Ende bringen konnte.
    »Ich will euch, Freunde, erst mal die rechtliche Seite des Falles darlegen, denn die ist nicht so kompliziert, wie man meinen könnte. Eigentlich verhält sich der Fall wie ein guter Spürhund - er weist in eine Richtung, und zwar nur in eine.« Cotton nahm eine Hand aus der Tasche und zeigte direkt auf Hugh Miller, als er fortfuhr: »Die ruchlosen Taten der Southern Valley sind der Grund für Jimmy Skinners Tod, daran dürftet ihr wohl keinen Zweifel haben. Die Southern Valley bestreitet ja nicht einmal, dass sie sich illegal auf Louisa Maes Grund und Boden aufgehalten hat. Es wurden keine Warnschilder aufgestellt, die darauf hinwiesen, dass die Grube mit explosivem Gas gefüllt war, und deshalb haben unschuldige Menschen diesen Stollen betreten, von dem die Southern Valley genau wusste, dass er eine tödliche Gefahr darstellte. Es hätte jeden von euch treffen können. Und weil das Unternehmen wusste, dass es im Unrecht ist, kam es mit der Wahrheit nicht ans Licht. Und nun will es Louisa Maes tragischen Schlaganfall dazu nutzen, an ihr Land zu kommen. Das Gesetz besagt eindeutig, dass niemand von seinem verübten Unrecht profitieren darf. Und wenn das, was die Southern Valley getan hat, kein Unrecht war, dann weiß ich es nicht!« Bis zu diesem Punkt war Cottons Stimme bedächtig und ruhig gewesen. Nun hob er sie ein wenig, während sein Finger noch immer auf Hugh Miller gerichtet war. »Eines Tages wird Gott diese Leute für den Tod dieses jungen Mannes zur Rechenschaft ziehen. Doch ihr müsst dafür sorgen, dass sie heute bestraft werden.«
    Cotton betrachtete jeden der Geschworenen und hielt bei George Davis inne. Dann sprach er ihn direkt an. »Kommen wir nun zum anderen Teil dieser ganzen Angelegenheit. Die Southern Valley kam in dieses Gericht, schwenkte Säcke voll Geld vor eurer Nase und stellte sich als Retter der ganzen Stadt dar. Doch auch die Holzunternehmen haben euch versprochen, dass sie für immer hier bleiben. Erinnert ihr euch? Warum aber waren dann alle Holzfällerunterkünfte auf Schienen gebaut? Wie, bitte sehr, kann man noch deutlicher auf Zeit bauen? Und wo sind die Holzleute jetzt? In Kentucky!«
    Er blickte zu Miller. »Und die Kohleunternehmen haben euch das Gleiche erzählt. Und was haben sie getan? Sie kamen her, haben alles an sich gerafft, was sie gebrauchen konnten,
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