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Das Versprechen

Das Versprechen

Titel: Das Versprechen
Autoren: David Baldacci
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es durchgehen.
    »Schön«, meinte Goode, »Sie können also Bretter zurechtsägen. Aber wie können Sie sich Ihrer Aussage sicher sein, wo es hier um einen stockdunklen, gewundenen Stollen geht? Na? Also, Mr Eugene Randall, erklären Sie uns das mal.« Goode blickte bei diesen Worten zu den Geschworenen, und ein Lächeln spielte um seine Lippen.
    »Weil’s an den Wänden steht.«
    Goode starrte ihn an. »Wie bitte?«
    »Ich hab die Wände im Stollen mit weißer Farbe in Abschnitten von fünf Metern auf ungefähr hundertzwanzig Meter Länge markiert. Das tun hier oben viele. Wenn man ’ne Grube aussprengt, sollte man sich lieber sicher sein, wie weit man laufen muss, um rauszukommen. Ich hab das wegen meinem schlimmen Bein getan. Außerdem kann ich mir so merken, wo die guten Kohlenadern sind. Gehen Sie ruhig mal runter in die Grube, Mister Anwalt, und nehmen Sie ’ne Laterne mit, dann können Sie da ganz deutlich die Markierungen sehn. Dann können Sie bestätigen, was ich hier im Namen des Herrn gesagt hab.«
    Cotton blickte zu Goode hinüber. Der Staatsanwalt kam ihm vor wie jemand, dem man gerade eröffnet hat, dass Mitglieder der Anwaltschaft nicht in den Himmel kommen.
    »Weitere Fragen?«, wandte Atkins sich an Goode. Der Staatsanwalt gab keine Antwort; stattdessen schwebte er wie eine verirrte Wolke zurück zum Tisch, wo er auf seinem Stuhl zusammensank.
    »Mr Randall«, sagte Atkins zu Eugene, »Sie sind entlassen, Sir. Das Gericht dankt Ihnen für Ihre fachkundige Aussage.«
    Eugene erhob sich und ging zurück zu seinem Stuhl. Oben vom Balkon beobachtete Lou, dass sein Humpeln kaum noch zu bemerken war.
    Cotton rief als Nächsten Travis Barnes in den Zeugenstand.
    »Dr. Barnes, auf meine Anfrage hin haben Sie die Eintragungen bezüglich des Todes von Jimmy Skinner durchgesehen, nicht wahr? Einschließlich einem Foto, das außerhalb der Grube aufgenommen wurde.«
    »Ja, allerdings.«
    »Können Sie uns die Todesursache nennen?«
    »Schwerste Verletzungen an Kopf und Körper.«
    »Wie war der Zustand der Leiche?«
    »Sie war buchstäblich auseinander gerissen.«
    »Haben Sie schon mal jemanden behandelt, der bei einer Dynamitexplosion verletzt wurde?«
    »Im Land der Kohlengruben? Das will ich meinen.«
    »Sie haben Eugenes Aussage gehört. Die Verletzungen, die Sie bei Jimmy Skinner festgestellt haben - kann man sie unter den geschilderten Umständen auf die Dynamitladung zurückführen?«
    Goode machte sich nicht einmal die Mühe, aufzustehen und Einspruch zu erheben. »Sie fordern den Zeugen zu Vermutungen auf«, rief er mürrisch.
    »Herr Richter, Dr. Barnes dürfte voll und ganz in der Lage sein, diese Frage zu beantworten«, erwiderte Cotton.
    Atkins nickte. »Fahren Sie fort, Travis.«
    Travis Barnes musterte Goode zufrieden. »Ich kenne die Dynamitladungen, die von den Leuten hier oben benutzt werden, um einen Eimer Kohle zu bekommen. Bei diesem Abstand von der Sprengladung, noch dazu um eine Kurve des Stollens herum . ich kann mir nicht vorstellen, wie das Dynamit Verletzungen verursacht haben könnte, wie ich sie an dieser Leiche gesehen habe. Ich verstehe gar nicht, weshalb diese Frage erst jetzt aufgeworfen wird.«
    »Nun, wenn jemand in einer Grube ist, in der Dynamit explodiert, geht jeder wohl davon aus, die Explosion hätte ihn umgebracht. Haben Sie derartige Verletzungen zuvor schon einmal gesehen?«
    »Ja. Bei einer Explosion in einer Fabrikanlage. Ein Dutzend Männer kam dabei um. Genauso wie Jimmy, buchstäblich auseinander gerissen.«
    »Was war der Grund für diese Explosion?«
    »Ein Erdgasleck.«
    Cotton drehte sich um und blickte Hugh Miller an.
    »Mr Goode, falls Sie keine Fragen haben sollten, rufe ich jetzt Mr Judd Wheeler in den Zeugenstand.«
    Goode warf Miller einen verlorenen Blick zu. »Keine Fragen.«
    Ein nervöser Wheeler zappelte im Zeugenstand, als Cotton zu ihm trat.
    »Sie sind der Chefgeologe der Southern Valley?«
    »Der bin ich.«
    »Und Sie führten das Team, das Miss Cardinals Land auf mögliche Gasvorkommen hin untersucht hat?«
    »Ja.«
    »Ohne Miss Cardinals Erlaubnis und ohne ihr Wissen?«
    »Nun ja, ich weiß darüber nicht .«
    »Hatten Sie eine Genehmigung oder nicht, Mr Wheeler?«, fragte Cotton scharf.
    »Nein.« »Sie haben Erdgas gefunden, nicht wahr?«
    »Das ist richtig.«
    »Und Ihr Unternehmen hat großes Interesse daran?«
    »Nun ja, Erdgas wird als Brennstoff zunehmend wichtiger. Wir benutzen zumeist industriell produziertes Gas, Stadtgas, wie
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