Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Vermaechtnis

Das Vermaechtnis

Titel: Das Vermaechtnis
Autoren: Marina Schuster
Vom Netzwerk:
Durcheinander«, schmunzelte Debbie und half ihm sein Hemd wieder anzuziehen.
    »Allerdings, sieht so aus als hätte der gute Onkel Chester ein abwechslungsreiches und verrücktes Leben geführt.« Er drehte sich zu ihr um, während er sein Hemd wieder zuknöpfte.
    »Also dann, auch wenn wir nicht verwandt sind, teilen wir aber wohl zumindest bis heute Mittag das gleiche Schicksal, deswegen würde ich sagen, wir lassen das blöde ‚Sie‘ am besten weg«, schlug er vor.
    »Okay, einverstanden«, nickte sie und nahm seine Hand, die er ihr entgegen streckte.
    »Ich bin Marc«, stellte er sich vor, und einen Moment lang sahen sie sich in die Augen.
    »Debbie« murmelte sie verlegen und zog dann rasch ihre Hand wieder weg.

K apitel 5
    Es waren nur noch wenige Stunden bis zum Morgengrauen, und da sie beide zu aufgedreht waren, um schlafen zu können, setzten sie sich in dem kleinen Zimmer aufs Bett und unterhielten sich.
    Natürlich waren Onkel Chester und das mehr als merkwürdige Testament das Hauptgesprächsthema, sie rätselten, was als Nächstes auf sie zukommen würde. Dann erzählten sie jeder ein wenig über sich selbst und stellten zu ihrer Überraschung fest, dass sie beruflich beide fast das Gleiche taten, während Debbie als Webdesignerin arbeitete, beschäftigte Marc sich mit Web-Programmierung. Sie plauderten über dieses und jenes, und irgendwann übermannte Debbie doch noch die Müdigkeit und sie nickte ein.
    Es war bereits hell, als draußen vor dem Haus ein lautes, ungeduldiges Hupen ertönte.
    Debbie blinzelte, versuchte sich zu orientieren, was überhaupt los war. Ein Gesicht war über ihr, zwei braune Augen lächelten sie an.
    »Marc«, fiel es ihr wieder ein. Immer noch benommen bemerkte sie plötzlich, dass sie mit ihrem Kopf in seinem Schoß lag. Sie zuckte hoch, sprang hastig vom Bett, während sie fühlte, wie sie über und über rot wurde.
    Draußen hupte es wieder.
    »Das wird vielleicht der Anwalt sein«, murmelte sie und stürzte zur Zimmertür.
    »Dafür ist es eigentlich noch zu früh«, stellte Marc nach einem Blick auf die Uhr fest und folgte ihr.
    Gemeinsam gingen sie nach draußen.
    Abwartend blieb Debbie an der Haustür stehen, während Marc auf das elegante Auto zuging, welches direkt vor dem Haus parkte.
    Eine blonde Frau stieg aus, extravagant gekleidet und stark geschminkt.
    »Mein Gott Marc, was ist das denn für ein widerlicher Schuppen hier?«, fragte sie entsetzt, nachdem sie ihm einen flüchtigen Kuss gegeben hatte. Naserümpfend ließ sie ihren Blick über die Fassade schweifen. »Jetzt sag mir bloß nicht, dass
das hier«
, sie machte eine ausholende Handbewegung in Richtung des Hauses, »deine Erbschaft sein soll.«
    Ihr Blick fiel auf Debbie, die schweigend am Eingang stand, und ohne eine Antwort abzuwarten, fragte sie abfällig: »Und wer ist das da?«
    Es klang, als würde sie angewidert ein hässliches Insekt betrachten.
    Debbie, die sich sehr wohl darüber im Klaren war, dass sie in ihren vom Schlafen zerknautschten Klamotten und ohne Dusche vermutlich aussah wie eine Obdachlose, warf ihr einen verärgerten Blick zu.
    »Oh, das ist meine Cousine Debbie«, erklärte Marc rasch. »Debbie«, er wandte sich zu ihr, »meine Verlobte Helen.«
    Widerstrebend ging Debbie auf die Blonde zu, wollte ihr die Hand geben, doch diese drehte sich mit angeekeltem Blick wieder zu Marc um.
    »Kannst du mir bitte erklären, was hier vor sich geht?«, wollte sie gereizt wissen.
    »Das weiß ich leider auch noch nicht so genau«, erklärte Marc. »Wir müssen warten, bis der Anwalt da ist – vielleicht sehen wir uns drinnen so lange noch ein bisschen um.«
    »Du erwartest doch nicht ernsthaft, dass ich auch nur einen Fuß in diese Bude setze?«, zischte Helen ihn vorwurfsvoll an, »Denkst du ich habe Lust, mir meine Schuhe zu ruinieren?«
    Marc zuckte mit den Achseln.
    »Dann bleib eben hier draußen, ich will mir jedenfalls das Ganze einmal näher ansehen.«
    »Tu was du nicht lassen kannst, aber ohne mich. Ich fahre in die Stadt und suche mir ein Café, ruf mich bitte auf dem Handy an, wenn der Anwalt da war«, erklärte sie ihm erbost und ging auf ihr Auto zu.
    »Völlig idiotisch das Ganze«, nörgelte sie noch giftig, bevor sie einstieg und mit aufheulendem Motor davon fuhr.
    Kopfschüttelnd ging Marc ins Haus, und Debbie, die sich die ganze Szene schweigend angesehen hatte, folgte ihm.
    »Okay, dann lass uns mal schauen«, sagte Marc und betrat den Flur, der zur Küche und dem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher