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Das Vermaechtnis

Das Vermaechtnis

Titel: Das Vermaechtnis
Autoren: Marina Schuster
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sich wirklich auf diese aberwitzige Geschichte einlassen sollten, versuchten die Konsequenzen abzuschätzen.
    Plötzlich nahm Marc Debbies Hand, schaute ihr in die Augen, ernst und forschend.
    »Denkst du auch, wir sollten es versuchen?«, fragte er leise.
    Ein seltsames Gefühl durchfuhr sie, und ohne noch eine Sekunde zu überlegen nickte sie.
    »Ich glaube wir haben nichts zu verlieren.«

K apitel 7
    Fast gleichzeitig mit Winston Bloomingdale trafen Marc und Debbie wieder am Haus ein.
    »Wir haben uns entschieden, wir werden versuchen das irgendwie hinzukriegen«, teilte Marc ihm mit.
    Kurz spielte ein zufriedenes Lächeln um den Mund des Anwalts, dann nickte er und holte wieder die Papiere aus dem Aktenkoffer.
    »Gut, dann darf ich Sie bitten, beide hier zu unterschreiben«, er reichte ihnen drei Blätter, »ein Exemplar werde ich verwahren, die anderen sind jeweils für Sie, dort sind noch einmal die genauen Bedingungen beschrieben, und Sie verpflichten sich mit Ihrer Unterschrift zu deren Einhaltung.«
    Nacheinander setzten sie ihre Signatur auf die Dokumente.
    »Weiterhin sind hier die Vollmachten für das Treuhandkonto, Abhebungen können Sie nur gemeinsam tätigen, es sei denn, einer von Ihnen beiden scheidet aus, dann wird das geändert werden. Natürlich werde ich den Kontostand überwachen, sollte er auf null sein, bevor Sie mit allem fertig sind, werde ich die Aufgabe abbrechen«, erklärte er noch einmal. »Damit wäre dann mein Einsatz hier erst einmal abgeschlossen. Sie sind völlig auf sich alleine gestellt, ich kann Ihnen keinerlei Hilfestellung geben, es sei denn, es handelt sich um Verletzungen der Bedingungen oder Sie möchten das Ganze vorzeitig beenden, dann können Sie sich natürlich an mich wenden.«
    Er verabschiedete sich noch, dann fiel die Tür hinter ihm zu.
    In diesem Augenblick hatte Debbie auf einmal das Gefühl, dass es vielleicht doch ein Fehler gewesen war, sich so Hals über Kopf in diese wahnsinnige Geschichte zu stürzen.
    »Haben wir das eben wirklich getan?«, fragte sie hilflos und sah Marc an.
    »Ich fürchte ja«, grinste er. »Also gut, dann lass uns mal überlegen, wo wir am besten anfangen.«
    In diesem Augenblick klingelte sein Handy.
    Er warf einen raschen Blick auf das Display und verzog das Gesicht.
    »Mist«, murmelte er leise und nahm den Anruf an.
    »Ja, ja, der Anwalt war hier«, sagte er kurz darauf, und schilderte, wie das Gespräch mit Bloomingdale verlaufen war.
    Obwohl Debbie kein Wort des Anrufers verstehen konnte, wusste sie sofort, dass Helen am anderen Ende war.
    »Herrgott ja, mag ja sein, dass es eine Schnapsidee ist, aber das ist ja wohl meine Sache«, äußerte Marc genervt.
    Debbie ging nach draußen, sie wollte nicht unfreiwillig lauschen. Außerdem war ihr im gleichen Moment siedend heiß eingefallen, dass sie überhaupt nicht an Steven gedacht hatte, als sie sich so spontan auf die Sache eingelassen hatte.
    »Dann fahr eben nach Hause, ich habe nicht von dir verlangt, dass du dir hier die Hände schmutzig machen sollst«, hörte sie Marc noch gereizt sagen, bevor die Tür hinter ihr zufiel.
    Sie ging ums Haus herum, setzte sich auf eine alte Bank, die an einer Wand stand, und ließ ihren Blick durch den verwahrlosten Garten schweifen.
    Zögernd nahm sie ihr Handy heraus.
    Sie musste Steven anrufen, musste ihm sagen, dass sie sich entschieden hatte, hierzubleiben, und bei dem Gedanken daran fühlte sie sich äußerst unwohl. Ihr war klar, dass es vermutlich zu langen Diskussionen kommen würde, auf die sie überhaupt keine Lust hatte, doch ihr blieb nichts anderes übrig.
    Mit einem tiefen Atemzug drückte sie die Kurzwahltaste mit seiner Nummer, und es dauerte auch nur wenige Sekunden, bis er sich meldete.
    »Steven, Debbie hier.«
    »Debbie – es ist grade sehr ungünstig, also mach es kurz. Und danke, dass du mich ohne ein Wort mit dem Auftrag hier hast sitzen lassen«, fuhr er sie an.
    »Na toll, das fängt ja schon gut an«, dachte sie resigniert, und auf einmal erschien ihr die Aussicht, drei Monate in Springfield zu verbringen, doch nicht mehr so schlimm.
    »Hast du das Geld?«, fragte er, bevor sie etwas erwidern konnte.
    »Das ist nicht so einfach«, erklärte sie, und berichtete ihm kurz von den Bedingungen des Testaments, erwähnte aber nicht, dass es außer ihr noch einen Erben gab.
    Eigentlich hatte sie erwartet, dass er sie für verrückt erklären würde, und versuchen würde, ihr das Ganze wieder auszureden, aber
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