Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Vermaechtnis

Das Vermaechtnis

Titel: Das Vermaechtnis
Autoren: Marina Schuster
Vom Netzwerk:
einer Million Dollar. Aber wenn du dich dafür entscheiden solltest, morgen hier wieder zu erscheinen und den nächsten Schritt zu tun, gibt es kein Zurück mehr. Alles Weitere wird Winston dir erklären. Also dann meine liebe Deborah, mach es gut, ich hoffe du triffst die richtige Wahl.«
    Es war noch ein Kichern zu hören, danach brach das Video ab.
    Wie angewurzelt saß Debbie auf ihrem Sessel und starrte auf den Fernseher. Das war doch wohl ein schlechter Scherz.
    »Also gut Miss Winter«, riss der Anwalt sie in geschäftsmäßigem Ton aus ihrer Starre. »Sie haben Ihren Onkel gehört, überlegen Sie sich, ob Sie die Erbschaft annehmen wollen, und morgen um die gleiche Zeit erwarte ich Sie hier, um Ihre Antwort zu hören.«
    »Ja … aber … was …«, stotterte sie, völlig verwirrt und überfordert.
    »Es tut mir leid, doch ich habe die eindeutige Anweisung von Ihrem Onkel, dass ich Ihnen keine weiteren Einzelheiten mitteilen darf, bevor Sie sich entschieden haben«, sagte Bloomingdale bedauernd.
    Er erhob sich zum Zeichen, dass das Gespräch beendet war, und Debbie blieb nichts anderes übrig, als ihm zur Tür zu folgen.
    »Also dann, ich hoffe wir sehen uns morgen«, verabschiedete er sich und gab ihr die Hand.
    »Auf Wiedersehen«, murmelte sie entgeistert und stand eine Sekunde später völlig sprachlos wieder im Vorzimmer.

K apitel 1
    Debbie hatte nicht lange Zeit, sich über diese ganze seltsame Sache Gedanken zu machen, sie musste zur Arbeit.
    Hektisch kurvte sie durch die Stadt, fand glücklicherweise einen Parkplatz in direkter Nähe der kleinen Webagentur, und hetzte hinein.
    »Na endlich, wird aber auch langsam Zeit«, wurde sie ungehalten empfangen.
    Steven. Sie seufzte. Anfangs waren sie nur Arbeitskollegen gewesen, irgendwann hatte sich daraus mehr entwickelt, und sie waren jetzt seit zwei Jahren zusammen. Es lief halbwegs gut, aber es gab doch immer wieder Momente, in denen Debbie sich enttäuscht fragte, ob das alles gewesen sein sollte.
    »Debbie, was ist mit den Entwürfen?« Er riss sie aus ihren Gedanken, und sie drückte ihm die Mappe in die Hand.
    »Mein Gott, das sieht ja aus als wären Elefanten drüber getrampelt«, sagte er vorwurfsvoll und versuchte die Blätter zu ordnen.
    »Typisch Steven, so sehr mit sich beschäftigt, dass er nicht mal fragt, wie es beim Anwalt war«, dachte sie genervt.
    »Willst du gar nicht wissen, wie mein Termin war?«, fragte sie dann laut.
    »Ach ja, erzähl mal«, murmelte er abwesend, während er sich die Entwürfe ansah.
    Ihr war klar, dass er nicht richtig zuhörte, aber die komische Sache mit der Erbschaft brannte ihr unter den Nägeln, und sie musste es irgendwo loswerden, also schilderte sie kurz ihren Besuch in der Kanzlei.
    »Das ist doch völlig idiotisch, du wirst ja wohl nicht ernsthaft die Absicht haben, dich auf so etwas einzulassen«, sagte Steven kopfschüttelnd.
    »Ich weiß nicht, vielleicht könnte ich mir morgen zumindest anhören, wie es weiter geht. Immerhin handelt es sich um eine Menge Geld.«
    »Komm schon, wer weiß, was dieser Spinner sich da ausgedacht hat, wegen ein paar lumpiger Kröten wirst du doch keine weitere Zeit verschwenden wollen. Konzentriere dich lieber auf den Auftrag hier, wenn der Kunde zufrieden ist, kann ich eventuell eine Gehaltserhöhung für mich rausschlagen«, winkte er ab.
    »Steven, es sind nicht nur ein paar lumpige Kröten – es geht um eine Million Dollar.«
    Er ließ die Papiere sinken, starrte sie an.
    »Eine Million«, wiederholte er überrascht, und für den Bruchteil einer Sekunde hatte sie den Eindruck, als läge ein gieriges Funkeln in seinen Augen. »Eine Million – weißt du, was wir damit alles machen könnten?«
    Debbie seufzte.
    Natürlich war ihr bewusst, dass sie das Geld gut gebrauchen könnte. Schon lange war es ihr sehnlichster Wunsch, endlich aus dieser Firma hier auszusteigen und sich selbstständig zu machen. Die nötigen Kenntnisse und Fertigkeiten besaß sie, das war nicht das Problem, aber ihr fehlte das Startkapital, und die Sicherheit eines regelmäßigen Gehalts war auch nicht zu verachten. Immerhin musste sie Miete bezahlen und von irgendetwas leben.
    Sie begann zu träumen. Mit einer Million könnte sie raus aus ihrer engen Wohnung, könnte sich irgendwo ein kleines Häuschen kaufen und dort ihre eigene Webagentur eröffnen. Es wäre ausreichend Geld da, um sie die erste Zeit über Wasser zu halten, bis sie genug Aufträge hätte, um davon leben zu können. Vielleicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher