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Das Vermaechtnis

Das Vermaechtnis

Titel: Das Vermaechtnis
Autoren: Marina Schuster
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dich«, bestätigte Julia. »Und was kann da schon groß kommen? Dein Onkel wird ja wohl nicht so durchgeknallt sein, dass er von dir verlangt, dass du jemanden umbringen sollst oder so was. Und mit ‚es gibt kein Zurück‘, meint er vermutlich auch nur, dass das Geld futsch ist, wenn du dich doch noch anders entscheiden solltest.«
    »Ach Julia, das habe ich mir doch auch schon alles überlegt. Aber ich weiß nicht, irgendwie habe ich kein gutes Gefühl dabei.«
    »Ich will dich ja auch nicht drängen, du musst selbst wissen, ob du dich da drauf einlassen willst. Du hast ja noch ein bisschen Zeit, schlaf einfach die Nacht drüber, und morgen entscheidest du dich in Ruhe«, sagte Julia beruhigend. »Und egal, zu welchem Entschluss du kommst, ich bin auf jeden Fall für dich da, das weißt du.«
    »Ich weiß, ich danke dir.« Sie unterhielten sich noch eine Weile, dann verabschiedeten sie sich, nicht ohne dass Debbie versprochen hatte, Julia am nächsten Tag sofort Bescheid zu sagen.
    Debbie duschte noch schnell und fiel dann müde und immer noch grübelnd in ihr Bett.

K apitel 2
    Mit klopfendem Herzen betrat sie am anderen Mittag um fünfzehn Uhr wieder die Kanzlei.
    Sie hatte kaum geschlafen, immer wieder hin und her überlegt, was sie tun sollte, und schließlich eine Entscheidung getroffen.
    Nach langem Abwägen war sie zu dem Entschluss gekommen, sich zumindest anzuhören, wie es weiter gehen sollte.
    Natürlich war die große Geldsumme sehr verlockend, aber es war noch etwas anderes, was schließlich den Ausschlag gegeben hatte: Ihre Neugier und Abenteuerlust war geweckt.
    Seit sie mit Steven zusammen war, war ihr Dasein recht eintönig und ohne große Ereignisse verlaufen. So sehr sie auf der einen Seite froh war, ein geregeltes und sicheres Leben zu haben, so sehr sehnte sie sich auf der anderen Seite nach etwas Abwechslung, und diese ganze Sache hier versprach spannend zu werden.
    Wenn ihr die Bedingungen zu abwegig erschienen, könnte sie immer noch Nein sagen, und wäre genau da, wo sie jetzt auch war – sie hatte also nichts zu verlieren.
    Winston Bloomingdale begrüßte sie erfreut, und wie am Tag zuvor nahm sie im Sessel vor seinem Schreibtisch Platz.
    »Nun, Miss Winter, da Sie heute wieder hier sind, nehme ich an, dass Sie sich entschieden haben, das Erbe Ihres Onkels anzutreten?«, kam der Anwalt ohne Umschweife zum Punkt.
    Debbie nickte zögernd.
    »Gut, dann werde ich Ihnen jetzt die weiteren Anweisungen Ihres Onkels bekanntgeben.«
    Er öffnete einen Umschlag, nahm ein Blatt heraus, überflog es kurz und sah dann auf.
    »Ihr Onkel möchte, dass Sie heute noch nach Springfield fahren. Er besitzt dort ein Hotel, Sie werden da übernachten und morgen dann weitere Anweisungen erhalten.«
    Überrascht und enttäuscht sah sie ihn an.
    »Und das ist alles?«, fragte sie gedehnt.
    »Zunächst ja. Allerdings muss ich Sie noch einmal ganz deutlich darauf hinweisen, dass Sie es sich zwar jederzeit anders überlegen können, aber der Geldbetrag dann sofort an eine wohltätige Organisation gehen wird, es wäre dann alles weg. Außerdem hat Ihr Onkel verfügt, dass Sie sämtliche entstandenen Unkosten zurückzahlen müssen, wenn Sie sich entscheiden sollten, die Erbschaft doch noch abzulehnen.«
    »So etwas Ähnliches dachte ich mir schon«, sagte sie zögernd, während sie über die Anweisung ihres Onkels nachdachte.
    Na gut, das hörte sich doch alles nicht so schlimm an. Drei Stunden Zugfahrt, eine Übernachtung im Hotel, sie müsste sich dafür zwar zwei Tage Urlaub nehmen, aber das war halb so wild. Und was dann kommen würde – es konnte ja wohl nichts Dramatisches sein. Vielleicht sollte sie als Zimmermädchen Betten machen oder in der Küche Geschirr spülen, schlimmstenfalls müsste sie vielleicht den Gästen die Koffer aufs Zimmer schleppen oder irgendetwas in dieser Art. Und sollten alle Stricke reißen, würde sie eben das Geld für die Fahrkarte zurückzahlen, mehr wäre dann nicht passiert.
    Sie überlegte noch einen kurzen Moment, dann nickte sie.
    »Okay, ich bin einverstanden. Und wie geht es jetzt weiter?«
    Der Anwalt öffnete einen weiteren Umschlag.
    »Ich habe hier Ihre Fahrkarte nach Springfield, und hier ist die Adresse des Hotels sowie eine Wegbeschreibung vom Bahnhof zum Hotel.«
    Er schob ihr beides über den Schreibtisch, und mit gerunzelter Stirn schaute Debbie den Fahrschein an.
    »Aber das ist nur eine Hinfahrkarte?«, stellte sie unsicher fest.
    »Sie können natürlich
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