Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Vermaechtnis

Das Vermaechtnis

Titel: Das Vermaechtnis
Autoren: Marina Schuster
Vom Netzwerk:
mit den Vorgaben Ihres Onkels vergleichen«, erklärte der Anwalt. »Zu diesem Zweck möchte ich Sie bitten, sich morgen Nachmittag um fünfzehn Uhr in meinem Büro einzufinden. Dort können Sie mir dann auch die Schlüssel übergeben, dann haben Sie noch Gelegenheit hier in Ruhe Ihre Sachen zu packen.«
    Bevor Marc und Debbie auch nur etwas sagen oder fragen konnten, hatte er sich auch schon von ihnen verabschiedet und war wieder verschwunden.
    Verdutzt sahen sie sich an.
    »Dann müssen wir wohl bis morgen warten«, sagte Marc achselzuckend.
    »Denkst du, er war zufrieden?« Unsicher sah Debbie ihn an.
    »Keine Ahnung, viel gesagt hat er ja nicht.«
    Helen war aufgestanden und unterbrach ihr Gespräch.
    »Nachdem das ja jetzt erledigt ist, würde ich gerne fahren«, sagte sie spitz zu Marc und legte ihm besitzergreifend die Hand auf den Arm. »Ich habe keine Lust die halbe Nacht im Auto zu sitzen.«
    Auffordernd sah sie ihn an.
    Marc zuckte zusammen und wollte etwas erwidern, doch dann sah er Debbies bittenden Blick.
    »Machs gut, wir sehen uns morgen beim Anwalt«, sagte er mit rauer Stimme.
    Sie nickte und senkte den Kopf, damit er ihre Tränen nicht sehen konnte.
    »Bis morgen.«
    Helen stand abwartend an der Tür, und als Marc an ihr vorbei nach draußen gegangen war, warf sie Debbie noch einen triumphierenden Blick zu und folgte ihm dann.
    Debbie wusste nicht mehr, wie lange sie noch in der Halle gesessen und geweint hatte. Irgendwann hatte sie sich aufgerafft, ihre Koffer nach draußen gebracht, und die Tür sorgfältig verschlossen.
    Mit einem letzten, traurigen Blick auf das Haus ging sie die Straße hinunter, und kurz darauf saß sie im Zug nach Newport.

K apitel 38
    Um kurz vor fünfzehn Uhr am nächsten Nachmittag kam Debbie vor der Kanzlei von Bloomingdale an.
    Auf dem Gang hielt sie kurz inne, erinnerte sich daran, wie sie hier vor fast genau drei Monaten mit Marc zusammengestoßen war, und lächelte wehmütig.
    Marc – der Gedanke an ihn schmerzte; seit sie gestern aus Springfield weggefahren war, hatte sie sich verboten, an ihn zu denken, hatte versucht, ihn mit aller Gewalt aus ihrem Herzen zu reißen.
    Er gehörte jetzt zu Helen, und je eher sie sich damit abfand, desto besser. Vergessen können würde sie ihn nie, aber sie musste irgendwie darüber hinwegkommen, musste irgendwie ihr Leben weiterführen.
    Die Vorzimmerdame führte sie direkt in Bloomingdales Büro, und es dauerte auch nicht lange bis Marc eintraf, zu Debbies Erleichterung ohne Helen.
    Sie begrüßten sich kurz ohne sich anzusehen, starrten verlegen auf ihre Fußspitzen.
    Der Anwalt reichte ihnen beiden die Hand, und sie nahmen in den Sesseln vor seinem Schreibtisch Platz.
    »Schön, dass Sie beide da sind«, eröffnete Bloomingdale das Gespräch, »Die Instruktionen Ihres Onkels sehen vor, dass ich Ihnen nun ein weiteres Videoband vorspiele.«
    Er schaltete den Fernseher ein, und kurz darauf flimmerte das Gesicht von Chester Mayfield über den Bildschirm.
    »Liebe Deborah, lieber Marc«, begann der alte Mann, »wenn ihr beide euch jetzt dieses Video hier anschaut, bedeutet das, dass ihr alle Arbeiten zu meiner Zufriedenheit erledigt habt, und dass ihr euch scheinbar gut genug verstanden habt, um die Herausforderung gemeinsam zu bestehen. Ich möchte euch an dieser Stelle schon einmal recht herzlich für euren Einsatz danken, ihr habt einem alten Mann damit seinen größten Traum erfüllt, auch wenn ich es jetzt nicht mehr genießen kann.«
    Er kicherte, dann fuhr er fort: »Bevor ihr jedoch jeder euren wohlverdienten Obolus erhaltet, gilt es noch eine kleine Formalität zu erledigen, und ich hoffe, dass das jetzt so kurz vor dem Ziel kein großes Hindernis für euch darstellen wird. Winston Bloomingdale ist im Besitz eines versiegelten Umschlags, er wird diesen jetzt gleich öffnen und euch über die allerletzte Bedingung informieren. Wählt eure Antwort mit Bedacht.«
    Das Bild verschwand, es war noch ein leises Husten zu hören, dann herrschte Stille im Raum.
    Ratlos schauten Debbie und Marc sich an, es sah wohl so aus als hätten sie es geschafft, aber was zum Teufel wollte er denn nun noch?
    Der Anwalt räusperte sich kurz und nahm dann einen Umschlag aus seinen Akten. Gespannt beobachteten sie, wie er das Siegel öffnete, ein Blatt entnahm und es kurz überflog.
    Dann sah er sie mit unbewegtem Gesicht an.
    »Ich gebe Ihnen dann jetzt die letzte Bedingung bekannt«, sagte er, und Debbie hielt die Luft an.
    »Deborah, Marc,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher