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Das Vermaechtnis

Das Vermaechtnis

Titel: Das Vermaechtnis
Autoren: Marina Schuster
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Ihr Onkel wünscht, dass Sie beide heiraten.«
    Alles um Debbie herum begann sich zu drehen, sie hatte das Gefühl als würde sie in einen Abgrund gerissen.
    »Was?«, fragte Marc fassungslos.
    »Sie haben ab jetzt eine halbe Stunde Zeit, sich zu überlegen ob Sie auf die letzte Bedingung eingehen wollen. Sind Sie einverstanden, wird die Trauung sofort morgen Mittag hier in meinem Büro vollzogen, anschließend erhalten Sie jeder Ihren Scheck. Sollten Sie sich dagegen entscheiden, fällt das gesamte Geld einer wohltätigen Organisation zu.«
    »Das ist Erpressung«, flüsterte Debbie entsetzt, »Das kann er doch nicht machen.«
    Unerschütterlich fuhr der Anwalt fort: »Wenn Sie sich dazu entschließen sollten, miteinander die Ehe einzugehen, so ist diese für ein Jahr aufrechtzuerhalten. Danach können Sie sich scheiden lassen, sofern das Ihr Wunsch sein sollte. Eine gemeinsame Wohnung während dieser Zeit ist nicht erforderlich, Ihr Onkel wünscht lediglich, dass Sie sich einmal im Monat für ein Wochenende zusammen im Hotel in Springfield einquartieren. Dies ist so weit alles, ich werde Sie dann jetzt für dreißig Minuten alleine lassen, und danach Ihre Antwort entgegennehmen.«
    Er nickte beiden kurz zu und verließ durch eine Seitentür das Büro.
    Vollkommen versteinert saß Debbie auf ihrem Stuhl, in ihrem Kopf ratterten die Gedanken.
    Das konnte unmöglich sein Ernst sein, so etwas konnte er doch nicht verlangen. Bestimmt hatte sie sich verhört.
    Doch ein kurzer Seitenblick auf Marc bestätigte ihr das Gegenteil, betroffen starrte er auf den Schreibtisch.
    Debbie sprang auf.
    »Auf keinen Fall, Marc das tun wir auf keinen Fall.«
    »Debbie, lass uns in Ruhe überlegen«, versuchte er sie zu beruhigen.
    »Was gibt es da zu überlegen?«, sagte sie vehement. »Wir können uns doch nicht zu etwas zwingen lassen, was nicht sein darf, und das nur wegen dieses lumpigen Geldes.«
    Marc stand auf und ging nervös hin und her, während er überlegte.
    »Warum eigentlich nicht?«, sagte er dann. »Debbie, wollen wir jetzt so kurz vorm Ziel aufgeben? Es wäre nur für ein Jahr, und es sind keine weiteren Bedingungen damit verknüpft.«
    »Das kann unmöglich dein Ernst sein.« Sie schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Doch, ich meine es allerdings ernst. Denk doch mal nach, wir haben so viel Zeit und Arbeit investiert, willst du das jetzt alles wegwerfen? Wir brauchen nur ein Stück Papier zu unterschreiben, mehr verlangt er doch nicht von uns.«
    »Nur ein Stück Papier …«, wiederholte sie tonlos.
    Marc trat zu ihr und nahm ihre Hände, sah ihr in die Augen.
    »Debbie ich weiß, es ist nicht leicht, nicht nach allem, was geschehen ist. Und glaube mir, ich hätte dich lieber unter anderen Umständen gebeten, meine Frau zu werden.«
    Sie schluckte, kämpfte mit den Tränen.
    »Aber ich bitte dich, wirf es jetzt alles nicht so einfach weg, du brauchst das Geld, du kannst nicht mehr in deine Firma zurück, und du musst neu anfangen, also sei bitte vernünftig.«
    »Du weißt genau, dass wir das nicht tun können, was ist mit Helen und dem Kind? Sie wird ausflippen, wenn sie das hört, am Ende bringt sie es noch fertig, dass du dein Kind nicht sehen darfst oder sonst irgendwas«, erklärte Debbie unter Tränen. »Und dann sollen wir jeden Monat ein Wochenende zusammen verbringen, weißt du, was für eine Qual das für mich sein wird?«
    »Ich weiß es, mir wird das auch nicht leicht fallen, aber wir werden das irgendwie hinkriegen. – Und das mit Helen regele ich schon, darüber musst du dir keine Sorgen machen.« Marc sah auf die Uhr. »Debbie die Zeit ist bald um, du musst dich entscheiden. Wenn du nicht willst, dann tun wir es nicht, aber ich bitte dich, mir zuliebe, überleg es dir.«
    Verzweifelt sah Debbie ihn an, am liebsten wäre sie ihm um den Hals gefallen, hätte sich in seine Arme geflüchtet, und allen Schmerz dieser Welt vergessen. Aber das durfte sie nicht, sie musste statt dessen jetzt und hier eine Entscheidung treffen, die ihr so schwer fiel wie bisher noch nie eine andere.
    Als hätte er ihre Gedanken gelesen, zog er sie an sich und hielt sie fest, hielt sie einfach nur im Arm, sagte nichts.
    Debbie schmiegte sich an ihn, in Bruchteilen von Sekunden zogen die letzten drei Monate an ihr vorbei, sie dachte an die glückliche Zeit mit Marc, sie dachte an das ungeborene Kind, Marcs Kind, und dass er das Geld dringend brauchte. Sie liebte ihn zu sehr, um ihm das zu verwehren, was er sich so hart erarbeitet
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