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Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge
Autoren: Mark Robson
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er tot ist, warum hast du dann …?«
    »Warum ich dich weitertrainiert habe?«, vollendete Hammar den Satz mit einem kleinen Schmunzeln. »Weil ich wollte. Du bist ein guter Kämpfer, Bek. Du verdienst diese Chance. Ich glaube wirklich, dass du fähig bist, Serrius zu besiegen. Ich weiß nicht, warum, aber das ist die Wahrheit. Serrius ist der bessere Kämpfer, also werde nicht überheblich, aber du hast etwas … ach, ich weiß nicht. Es ist eher so ein Bauchgefühl als etwas, was ich in Worte fassen könnte. Zumindest ist dieses Gefühl stark genug, dass ich selbst eine kleine Wette platziert habe.«
    »Ach ja?«
    »Ja, aber erzähl es nicht weiter. Ich wette nur selten, und wenn ich es tue, dann ohne viel Aufheben darum zu machen.«
    Hammar klopfte Bek kameradschaftlich auf die Schulter
und kontrollierte noch einmal den Sitz der Riemen und des Brustharnisches. Was Hammar damit bezweckte, war Bek unverständlich, denn sie hatten alles bereits mehrmals überprüft. Wahrscheinlich überspielt er so seine Anspannung, dachte Bek, während er selbst zum zwanzigsten Mal innerhalb kurzer Zeit an seinem Schwertgürtel zog.
    Da klopfte es laut an die Tür und beide Männer schraken zusammen.
    »Es ist so weit«, verkündete eine raue Stimme.
    Hammar stellte amüsiert fest, dass die Wache zwar versucht hatte, möglichst gelassen zu klingen, es ihr aber nicht gelungen war, ihre Aufregung ganz zu kaschieren. Bek bemerkte den angespannten Unterton der Wache nicht, denn sein Puls hatte im selben Moment zu rasen begonnen, als der Mann an die Tür gepocht hatte.
    Bek und Hammar sahen einander an.
    »Viel Glück«, sagte Hammar ganz einfach.
    »Danke«, erwiderte Bek. »Danke für alles, Hammar.«
    Die beiden verließen gemeinsam den Raum und liefen hinter der Wache her durch den Gang. Ohne ein weiteres Wort wandte sich Hammar an einem Treppenaufgang ab und ging zu seinem Tribünenplatz, von dem aus er den Kampf verfolgen würde. Bek blieb hinter der Wache. Er legte die Hände auf die beiden Schwertknäufe, damit die Klingen nicht gegen seine Beine stießen. Außerdem hatte er so etwas zum Festhalten, denn sein Herz schlug ihm bis zum Hals.
    Das Wissen, dass die Tribünen zum Bersten voll waren, und der tatsächliche Anblick der Massen waren etwas komplett anderes. Es war unmöglich, die Menge komplett auszublenden, als er aus den Katakomben auf den Sandplatz schritt. Ein Blick hinüber zu Serrius offenbarte, dass es ihm ähnlich zu gehen schien. Die Arena war eine wogende Masse aus schreienden und jubelnden Menschen. Garvin hatte die Leute ordentlich aufgeheizt, stellte Bek fest. Er hatte den
Kampf nicht nur ans Ende der Spiele gelegt, sondern das Publikum auch noch eine Weile warten lassen, während einige Männer den Kampfplatz frisch gefegt hatten. Die Spannung war auf dem absoluten Höhepunkt.
    Sobald die beiden Kontrahenten den Sand betraten, begann die Menge im Sprechchor zu skandieren.
    »SER-RI-US, SER-RI-US, SER-RI-US«, ertönte es von den Rängen und selbst der sonst so emotionslose Serrius erlaubte sich ein leises, befriedigtes Lächeln.
    Doch seine Freude hielt nicht lange an, denn durch den Jubel schallte prompt der Gegenruf: »THRAN-DO-RI-ER, THRAN-DO-RI-ER.«
    Nun lächelte Bek still in sich hinein und die gegeneinander wetteifernden Sprechgesänge füllten die Arena. Wenn es nach der Zahl der Anhänger ging, würde dieser Kampf eine weniger klare Angelegenheit, als die meisten dachten.
    Bek blieb in der Mitte der Arena stehen und spürte, wie Serrius links neben ihn trat. Er sah hinauf zur Loge und bemerkte, dass der Kaiser nicht in seiner gewohnt entspannten Pose ihren Gruß entgegennahm. Ihre Kaiserliche Hoheit hockte auf dem vorderen Rand des Sitzes – so wie all jene anderen in der Arena, die nicht bereits von ihren Plätzen aufgesprungen waren.
    Bek salutierte gleichzeitig mit Serrius, und oben auf der Tribüne sandte Derra ein Stoßgebet an die Götter, während Hammar sich gegen die Mauerbrüstung in vorderster Reihe lehnte und die beiden Männer aufmerksam beobachtete. Ihm hämmerte das Herz in der Brust. Vallaine imitierte den kaiserlichen Gruß, und die Gegner wandten sich einander zu, um den Kampf zu beginnen.
    Zu Beks Erstaunen sprang Serrius ihm gleich entgegen wie eine Katze, die sich auf eine Maus stürzt, und Bek musste zurückzuweichen, während er sich wild gegen den Ansturm rasend schneller Schwerthiebe verteidigte. Mit einer Geschwindigkeit
und einem Reaktionsvermögen, das er bei sich nie
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