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Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)
Autoren: Marliese Arold
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herausgefunden hatte, ging er nach getaner Arbeit ganz gern in eine Bar, um einige Gläschen zu leeren.
    Sie war auf dem Weg in ihr Schlafzimmer, als sie ein seltsames Geräusch hörte. Gleichzeitig begann es irgendwo zu zischen. Der Boden, auf dem sie stand, bebte, und sie musste sich an der Tür festhalten, um nicht umzufallen.
    »Zum Teufel, was ist das?«
    Irden saß auf dem schmalen Schalensitz und steuerte das U-Boot. Ein gewöhnlicher Mensch hätte mit dem Boot nicht mehr fahren können. Durch die geöffnete Luke war Wasser ins Innere eingedrungen und hatte die Technik in Mitleidenschaftgezogen. Irden benötigte einiges an Magie, um das Boot wieder fahrtüchtig zu machen und zu verhindern, dass weiterhin Wasser durch die beschädigte Luke eindrang. Das U-Boot hatte außerdem bei Wallace’ Angriff etliche Beulen abbekommen.
    Nun fuhr das Boot geradewegs auf die schwarze Wolke zu, die reglos wie eine dunkle Verheißung vor ihm im Wasser schwebte. Anfang und Ende waren nicht auszumachen, anscheinend war sie in den letzten Tagen weitergewachsen.
    Als Irden die Wolke fast erreicht hatte, schaltete er das Sonar ein. Er hatte die Frequenz der Schallwellen umgestellt und mit Magie gemischt.
    Jetzt war er gespannt, ob sein Plan funktionierte.
    Er hörte das Geräusch. Die Schallwellen erreichten die Wolke – und es dauerte genau eine halbe Sekunde, bis an den Stellen, an denen die Wolke getroffen worden war, unzählige kleine Löcher entstanden.
    Aus der Wolke begann Luft zu entweichen. Luftblasen sprudelten ins Wasser und stiegen wie ein Perlenvorhang auf. Irden schickte eine zweite Salve los. Neue Löcher entstanden, während sich die ersten bereits zu Rissen ausweiteten. Durch die Risse drang Wasser in die Wolke ein.
    Zum dritten Mal drückte Irden auf den Knopf. Diesmal riss die Wolke mittendurch. Die beiden Teile trudelten auseinander. Ein rasend schneller Zersetzungsprozess begann.
    Stühle, Tische und Betten kamen aus der Dunkelheit, schwebten einen Moment im Wasser, bevor sie sich in nichts auflösten. Durch nichts entstanden, nur verbunden durch Magie, nahmen sie jetzt ihren ursprünglichen Zustand wieder an. Marmorplatten segelten durchs Wasser und zerfielen. Fliesen … eine Badewanne … Ein kurzer Augenblick, in dem alles durcheinandergewirbelt wurde – und dann war schon nichts mehr davon zu sehen. Nur zwei kleine Gegenstände segelten noch durchs Wasser. Einer glitzerte golden. Irden kniff die Augen zusammen und sah genau hin. Da erkannte er die Spieluhr und Sheilas Kette.
    Zaida spürte, wie Wasser in ihren Palast eindrang. An tausend Stellen gleichzeitig. Sie geriet in Panik und schickte magische Gedanken aus, um die Löcher zu verstopfen. Doch ihre Magie versagte. Verzweifelt eilte sie selbst zu einem Leck und presste die Hände darauf. Vergebens. Das Wasser zwängte sich an ihren Fingern vorbei und floss auf den Boden. Schon wenige Sekunden später strudelte es um Zaidas Füße und riss sie um. Vor lauter Angst verlor sie ihre menschliche Gestalt und wurde zur Riesenspinne. So schnell sie konnte, kletterte sie die Wand hoch und hängte sich an die Decke, um sich vor dem Wasser zu schützen. Doch die Decke riss. Das Wasser kam von allen Seiten. Zaida musste sich fallen lassen. Durch den Palast wälzte sich inzwischen ein meterhoher Fluss. Die Fluten zogen Zaida mit sich, obwohl sie verzweifelt mit ihren acht Spinnenbeinen strampelte.
    Da – eine Badewanne! Sie versuchte, sich daran festzuhalten. Aber das klappte nur kurz, weil ein Tisch angeschwommen kam. Die vier Beine ragten nach oben. Als er an Zaida vorbeiwirbelte, stieß er sie so heftig in den Spinnenleib, dass sie vor Schmerz die Badewanne losließ. Jetzt wurde sie von dem Wasser mitgerissen, nach links und nach rechts geschleudert. Sie nahm wahr, wie derPalast auseinanderbrach. Ihre sichere Festung stürzte ein, und alles, was sie aus Magie gewonnen hatte, löste sich vor ihren Augen in nichts auf …
    Zaida versuchte, mit ihrer verbliebenen magischen Kraft ihr Leben zu retten. Doch voller Bestürzung musste sie feststellen, dass von ihrer Magie nur noch ein winziger Funke vorhanden war. Und auch der drohte zu erlöschen …
    »NEIN!« Sie schrie ihre Verzweiflung heraus. Sie wollte leben! Wenn es ihr nur gelänge, diesen schrecklichen Ort zu verlassen! Irgendwo würde sie schon einen sicheren Platz finden, wo sie sich erholen konnte.
    Um Kräfte zu sparen, überließ sie sich dem Wasser und kämpfte nicht mehr dagegen an.
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