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Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)
Autoren: Marliese Arold
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»Hast du solche Angst davor, deine Eltern zu treffen? Sie werden bestimmt nicht mit dir schimpfen.«
    »Das ist … es nicht«, stieß Sheila unter Schluchzen hervor. »Es ist … Ach Irden, Wallace ist tot! Wir konnten ihm nicht helfen!«
    Der Magier nahm sie fest in die Arme. »Manche Dinge lassen sich nun mal nicht ändern«, sagte er leise. »Leider.«
    Vom Atlantik her wehte ein kräftiger Wind, als Sheila und Mario, begleitet von Irden, durch den Hafen von Casablanca gingen. Sheila musste sich immer wieder die Haare aus dem Gesicht streichen. Viele Schiffe hatten hier im Hafen festgemacht, und es dauerte eine Weile, bis sie die NEW CALYPSO entdeckt hatten.
    Sheilas Herz klopfte schneller. Sie freute sich auf die Begegnung mit ihren Eltern, aber sie war auch sehr nervös. Denn was sie ihnen mitteilen wollte, würde Sabrina und Gavino wahrscheinlich überhaupt nicht gefallen.
    Unwillkürlich fasste Sheila Marios Hand fester.
    Er drehte den Kopf zu ihr.
    »Aufgeregt?«
    Sie nickte. »Ziemlich.«
    Der Hafen war sehr belebt, und ab und zu mussten Sheila und Mario zur Seite springen, um mit niemandem zusammenzustoßen. Gabelstapler brachten neue Ladungen auf die Schiffe, Männer rollten Fässer oder schoben Transportkarren. Zwischendrin tummelten sich Passagiere, die auf Landgang waren, und Schaulustige, die neugierig die angekommenen Schiffe begutachteten.
    Von ferne hörte Sheila, wie ein Muezzin von einem Minarett aus zum Gebet rief. Seine Stimme wurde durch Lautsprecher verstärkt.
    Ein Eselskarren, beladen mit Gemüse, holperte an ihnen vorüber.
    Endlich erreichten sie die NEW CALYPSO. Sheila kam sich angesichts des riesigen Schiffs winzig vor. Wieder stiegen Zweifel in ihr hoch. Und wenn ihre Eltern schon von Bord gegangen waren und gerade einen Bummel durch die Stadt machten? Wie sollte sie Sabrina und Gavino dann finden?
    Sheila hatte schon Kopfweh von dem ganzen Rummel. Ein Kohlkopf rollte vor ihre Füße. Ein kleiner marokkanischer Junge sprang hinterher und hob ihn auf. Sheila beschirmte ihre Augen und starrte zur Gangway, auf der ständig Menschen herunterkamen.
    »Vielleicht sollte ich jemanden fragen, ob meine Eltern überhaupt noch an Bord sind«, meinte Sheila, nachdem sie eine Viertelstunde gewartet hatten. »Vielleicht haben sie das Schiff ja schon verlassen. – Ach Mario, ich weiß einfach nicht, was ich tun soll!«
    Mario deutete nach oben. »Guck mal, ist das nicht deine Mutter?«
    Sheilas Blick folgte seinem Zeigefinger.
    Da stand Sabrina – in einem weißen, kurzärmeligen Kostüm, das Sheila noch gar nicht kannte. Als Sonnenschutz trug sie einen weißen, breitkrempigen Stoffhut und hatte eine große Sonnenbrille aufgesetzt.
    Sheila hatte einen Kloß im Hals. »Ja, das ist sie.« Ihr Herz schlug auf einmal wie verrückt.
    Jetzt kam auch Gavino aus dem Schiff, ebenfalls mit Sonnenbrille und Hut. Er trug einen beigen Leinenanzug und wirkte jünger, als Sheila ihn in Erinnerung hatte. Man konnte fast meinen, er sei Sabrinas jüngerer Bruder. In den Jahren, die er als steinerner Delfin auf dem Meeresgrund verbracht hatte, war er nicht gealtert.
    »Tja, dann geh mal hin und empfange deine Eltern«, sagte Mario zu Sheila. »Soll ich mitkommen oder willst du lieber mit ihnen allein sein?«
    »Ich will erst allein mit ihnen reden, aber dann wäre es gut, wenn du dazukommen würdest«, antwortete Sheila.
    »Okay.«
    Mit weichen Knien trat Sheila neben die Gangway und wartete, bis ihre Eltern die Treppe heruntergekommen waren. Als Sabrina sich gerade im Hafen umschauen wollte, trat Sheila auf sie zu.
    »Hallo!«
    »Ja bitte?«, fragte Sabrina. Ihre Stimme klang leicht ungehalten. Sie drehte sich zur Seite, um zu sehen, wer sie da angesprochen hatte.
    »Mama«, sagte Sheila heiser. »Ich bin’s, Sheila. Erkennst du mich nicht mehr?«
    Sabrina wirkte verwirrt. Sie nahm die Sonnenbrille ab, starrte Sheila an, machte zwei Schritte auf sie zu und riss sie in die Arme.
    »Sheila! Liebling! Du bist es wirklich!«
    Vor lauter Wiedersehensfreude liefen Sabrina die Tränen über die Wangen. Sie presste Sheila so fest an sich, dass Sheila kaum noch Luft bekam.
    »Mama … du erdrückst mich …«
    Sabrina ließ sie los. »Aber wie hast du uns gefunden? Wo bist du überhaupt gewesen? Was hast du die ganze Zeit gemacht?«
    Das waren drei Fragen auf einmal. Sheila entschied sich, zuerst ihren Vater zu begrüßen, bevor sie antwortete.
    »Hallo Papa!«
    Gavino strahlte. »Was für eine Überraschung, Sheila!
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