Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter
Autoren: Christopher Paolini
Vom Netzwerk:
kurzem Achselzucken unter dem Kettenhemd. »Und diejenigen, die wir haben, können kaum mehr als Krankheiten heilen. Sie mussten sich alle gemeinsam um Arya kümmern, wegen der immensen Kraft, die erforderlich war, um sie zu retten.«
    »Alle - mit Ausnahme der Zwillinge, nicht wahr.«
    »Oeí«, grummelte Orik. »Deren Hilfe würde sie sowieso nicht wollen, denn ihre Künste gelten nicht dem Heilen. Ihr Talent liegt eher im Intrigieren und Ränkeschmieden - zum Verdruss aller andern. Deynor, Ajihads Vorgänger, nahm sie bei den Varden auf, weil er auf ihre Hilfe angewiesen war. Man kann dem Imperium nicht ohne zauberkundige und kampferprobte Gehilfen entgegentreten. Die beiden sind ein scheußliches Gespann, aber sie erfüllen ihren Zweck.«
    Sie kamen in eine der vier Haupthallen, die Tronjheim unterteilten. Scharen von Zwergen und Menschen schlenderten darin herum und ihre Stimmen hallten laut von dem polierten Fußboden wider. Die Gespräche erstarben augenblicklich, sobald die Leute Saphira sahen. Viele Dutzend Augenpaare blickten zu ihnen herüber. Orik beachtete die Schaulustigen gar nicht, sondern wandte sich nach links und hielt auf eines der vier Tore von Tronjheim zu. »Wo gehen wir hin?«, fragte Eragon.
    »Raus aus diesen Hallen, damit Saphira zum Drachenhort auf Isidar Mithrim, dem Sternsaphir, hinauffliegen kann. Er hat kein Dach - Tronjheims Gipfel ist zum Himmel hin offen, wie Farthen Dûr selbst -, daher kann sie, das heißt, kannst du, Saphira, direkt in  den Hort hineinfliegen. Dort haben die Drachen gewohnt, wenn ihre Reiter Tronjheim besuchten.«
    »Ist es ohne Dach nicht kalt und nass?«, fragte Eragon.
    »Nein.« Orik schüttelte den Kopf. »Farthen Dûr schützt uns vor den Elementen. Weder Regen noch Schnee dringen hier ein. Außerdem sind in den Wänden des Hortes marmorne Höhlen für die Drachen eingelassen. Sie bieten jeden nötigen Schutz. Das Einzige, wovor man sich in Acht nehmen muss, sind die Eiszapfen - wenn einer herabfällt, kann er erwiesenermaßen ein Pferd in zwei Hälften teilen.«
    Ich komme schon zurecht, versicherte ihm Saphira. Eine Marmorhöhle ist sicherer als jeder andere Ort, an dem wir bis jetzt gewesen sind.
    Mag sein ... Glaubst du, Murtagh geht es gut?
    Ajihad kommt mir wie ein ehrenwerter Mann vor. Solange er nicht versucht zu fliehen, wird man ihm bestimmt nichts tun.
    Eragon verschränkte die Arme, wollte nicht mehr reden. Er hatte die Ereignisse, die sein Leben seit gestern schlagartig verändert hatten, noch immer nicht verdaut. Ihm war schwindlig. Ihre wahnwitzige Flucht aus Gil’ead war endgültig vorüber, doch sein Körper wollte immer noch fliehen, wollte laufen und reiten. »Wo sind unsere Pferde?«
    »In den Stallungen am Tor. Wir können nach ihnen sehen, bevor wir hinausgehen.«
     Sie verließen Tronjheim durch dasselbe Tor, durch das sie hereingekommen waren. Die goldenen Greife glänzten im Lichtschein der zahllosen Laternen an den Felswänden. Während seiner Unterredung mit Ajihad war die Sonne gewandert - durch die Krateröffnung fiel kein Licht mehr auf Farthen Dûr. Ohne die gebrochenen Sonnenstrahlen war das Innere des hohlen Bergs samtschwarz. Das einzige Licht kam von Tronjheim selbst, das im Halbdunkel silbrig schimmerte und noch mehrere hundert Schritt weit für ausreichend Helligkeit sorgte.
    Orik deutete auf Tronjheims weißen Gipfel. »Dort oben erwarten dich frisches Fleisch und kristallklares Bergwasser«, sagte er zu Saphira. »Wenn du dir eine Höhle ausgesucht hast, wird dort weiches Stroh ausgelegt, und danach wird dich niemand mehr stören.«
    »Ich dachte, ich würde mit ihr zusammenbleiben. Ich möchte nicht von ihr getrennt sein«, protestierte Eragon.
    Orik wandte sich zu ihm. »Eragon Drachenreiter, ich werde tun, was ich kann, um dir eine wunschgemäße Unterkunft zu besorgen, aber während du etwas zu dir nimmst, wäre es am besten, wenn Saphira oben im Drachenhort bleibt. Die Gänge in den Speisesälen sind ohnehin nicht breit genug für sie.«
    »Warum kann man mir das Essen nicht einfach nach oben bringen? «
    »Weil es hier unten zubereitet wird und der Weg weit ist. Aber wenn du es wünschst, schicke ich einen Diener mit deiner Mahlzeit hinauf. Es wird eine Weile dauern, aber dann könntest du mit Saphira zusammen essen.«
    Er meint es wirklich ernst, dachte Eragon, erstaunt darüber, dass man bereit war, sich ihm zuliebe so viel Mühe zu machen. Aber die Art, wie Orik gesprochen hatte, ließ ihn vermuten, dass
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher