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Das verhaengnisvolle Rendezvous

Das verhaengnisvolle Rendezvous

Titel: Das verhaengnisvolle Rendezvous
Autoren: Nora Roberts
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vielleicht ist ja doch noch was zu retten.«
    »Möchtest du, dass ich mitkomme? Ich könnte mir heute Vormittag freinehmen.«
    Natalie lächelte. Deborah wäre glatt dazu imstande. Als hätte sie nicht genug mit ihrem eigenen Kram zu tun. Mit ihrem Mann, ihrem Baby und ihrem Job als stellvertretende Bezirksstaatsanwältin.
    »Nein, Deborah, das ist lieb von dir, doch es ist nicht nötig. Aber trotzdem vielen Dank für das Angebot. Ich ruf dich an, wenn ich was Genaueres weiß.«
    »Komm doch heute Abend zum Essen. Dann kannst du dich entspannen und dich ein bisschen umsorgen lassen, was meinst du?«
    »Ja, gern.«
    »Und wenn es irgendetwas gibt, das ich für dich tun kann, lass es mich wissen.«
    »Ach, du könntest in Denver anrufen. Halte deine Schwester und meinen Bruder davon ab, hierherzukommen. Wahrscheinlich will mein Bruder den Retter spielen, so wie ich ihn kenne.«
    Deborah lachte. »Ich werd tun, was ich kann.«
    »Und noch was.« Natalie erhob sich und ging den Inhalt ihrer Aktenmappe durch, während sie etwas zögernd weitersprach. »Kennst du zufälligerweise einen Inspector Piasecki? Ryan Piasecki? Sagt dir der Name was?«
    »Piasecki?« Es dauerte einen Moment. Deborah blätterte in Windeseile in ihrem geistigen Notizbuch. Dann hatte sie es. »Abteilung Brandstiftung. Es gibt in seinem Fach keinen, der besser ist.«
    »Das hätte er vielleicht gerne«, brummte Natalie unwirsch.
    »Besteht denn ein Verdacht auf Brandstiftung?«, fragte Deborah.
    »Ich weiß nicht. Ich weiß nur, dass dieser Piasecki gestern Nacht auch da war, grob und unhöflich wie die Axt im Walde, und mir keinerlei Auskunft erteilen wollte.«
    »Bis man eine Brandursache herausgefunden hat, dauert es eben seine Zeit, Natalie«, erwiderte Deborah besänftigend. »Doch wenn du möchtest, könnte ich versuchen, ein bisschen Druck dahinter zu machen.«
    Verlockende Vorstellung, dachte Natalie, Piasecki ein bisschen ins Schwitzen zu bringen. »Nein, danke. Noch nicht. Warten wir erst mal ab, wie’s weitergeht. Wir sehen uns heute Abend.«
    »Um sieben, ja?«
    »Ich werd um sieben da sein.« Natalie legte auf und griff nach ihrer Aktenmappe. Jetzt aber nichts wie los, es gab viel zu tun. Vielleicht schaffte sie es ja mit etwas Glück, der morgendlichen Rushhour auszuweichen und in zwanzig Minuten bei der Lagerhalle zu sein.
    Das Glück war ihr geneigt. Doch als Natalie bei der von der Feuerwehr abgesperrten Brandstelle vorfuhr, wurde ihr klar, dass sie viel, viel mehr brauchen würde als nur Glück, wenn sie diese Schlacht gewinnen wollte.
    Ihr erster Eindruck heute Morgen war verheerend, einfach verheerend. Noch viel verheerender als in der Nacht zuvor.
    Die Außenmauern des zweistöckigen Gebäudes hatten der Feuersbrunst zwar standgehalten, doch sie waren mit glitschigem schwarzen Ruß überzogen und wasserdurchtränkt. Natalie spähte durch die von den Flammen zerstörte Eingangstür ins Innere. Der Fußboden war mit verkohlten Holzbalken, rußgeschwärzten Glasscherben und halb geschmolzenen Metallteilen übersät. In der Luft hing der beißende Geruch von kaltem Rauch.
    Schrecklich. Gerade als sie über die Schwelle treten wollte, hörte sie eine männliche Stimme.
    »Was zum Teufel machen Sie denn hier?«
    Sie fuhr zusammen. Die Stimme kannte sie doch. Sie hätte es sich ja wirklich denken können! Ry kam ihr, vorsichtig in den Trümmern einen Fuß vor den anderen setzend, entgegen. »Können Sie nicht lesen? Draußen steht ein großes Schild ›Betreten verboten‹.«
    »Ich hab’s gesehen. Doch dies hier ist mein Eigentum, Inspector. Ich denke, ich habe durchaus ein Recht dazu, mir den entstandenen Schaden anzusehen.«
    Er betrachtete sie verdrossen. »Haben Sie vielleicht noch ein anderes Paar Schuhe?«
    »Wie bitte?«
    »Bleiben Sie hier stehen.« Unwirsch murmelte er noch irgendetwas Unverständliches vor sich hin, stieg über die Trümmer und ging hinaus zu seinem Auto. Kurz darauf erschien er wieder und hielt ein paar überdimensionale Sicherheitsschuhe in Händen. »Los, ziehen Sie die an.«
    »Aber …«
    Er packte sie am Arm, sodass sie beinahe das Gleichgewicht verloren hätte. »Marsch jetzt, steigen Sie mit Ihrem lächerlichen Schuhwerk hier in diese Stiefel! Alles andere ist zu gefährlich. Sie könnten sich verletzen.«
    »Na gut.« Sie schlüpfte hinein und kam sich irgendwie absurd vor in diesen riesigen Kähnen, deren Schäfte ihr bis zum Knie reichten.
    »Hübsch sehen Sie aus.« Natürlich konnte er sich
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