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Das verhaengnisvolle Rendezvous

Das verhaengnisvolle Rendezvous

Titel: Das verhaengnisvolle Rendezvous
Autoren: Nora Roberts
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Generaldirektor, doch ich hab mich immer gefühlt, als sei ich der Kapitän. Jetzt ist mein Schiff gesunken. Und das innerhalb weniger Stunden.«
    Natalie fühlte mit ihm. Es war ihr und Donald Hawthorne niemals ausschließlich ums Geschäft gegangen. Sowohl er als auch sie hatten in dieses Projekt ihre ganzen Träume gelegt, es war etwas aufregend Neues gewesen, das äußerst erfolgreich zu werden versprach.
    »Wir werden eben in den nächsten drei Wochen unsern Hintern noch tüchtig in Bewegung setzen müssen«, meinte sie dann trocken.
    Er sah sie verdutzt an, und um seine Lippen spielte ein leises Lächeln. »Bist du wirklich der Meinung, wir können nach all dem hier das Geschäft in der Stadt trotzdem eröffnen?«
    »Selbstverständlich.« Sie sagte es mit unumstößlicher Sicherheit. »Jetzt heißts die Zähne zusammenbeißen, Donald. So leicht lassen wir uns doch nicht unterkriegen, was meinst du? Vielleicht wird es sich zeitlich etwas verschieben, aber das ist auch schon alles. Wir müssen umdenken und vieles umorganisieren. Na und? Mit Sicherheit werden wir die Buchprüfungen hinausschieben müssen.«
    »Daran kann ich im Moment gar nicht denken.« Doch dann schlug er sich die Hand vor die Stirn. »O Gott, Natalie, die ganzen Akten, die Disketten! Die gesamte Buchhaltung, die sich hier im Gebäude befand!«
    »Ich glaube nicht, dass davon auch nur noch ein einziges Blatt oder eine einzige Diskette übrig ist.« Sie schaute über die Schulter zurück auf das Gebäude. »Das wird die Dinge natürlich wesentlich komplizieren und uns eine Menge zusätzlicher Arbeitsstunden bescheren, doch wir werdens schon hinkriegen, verlass dich drauf! Glücklicherweise hab ich von einigen wichtigen Sachen Kopien.«
    »Aber wie können wir die Buchprüfung hinter uns bringen, wenn …«
    »Wenn wir uns von vornherein den Kopf darüber zerbrechen, wird alles nur noch schlimmer. Wir werden im Büro alles ausführlich diskutieren und uns überlegen, wie wir die Sache am besten angehen. Sobald ich mit der Versicherung gesprochen habe, kommt der Ball ins Rollen.« Ihr Gehirn arbeitete bereits fieberhaft, sie sah schon jedes Detail vor sich, Schritt für Schritt. »Wir ordnen einige Doppelschichten an, besorgen uns Warenbestände aus Atlanta und Chicago … Wir werden es schaffen, Donald. Lady’s Choice wird im April eröffnet, und wenn vorher die Welt untergeht!«
    Sein Lächeln vertiefte sich. »Wenn es irgendjemand schafft, dann du, Natalie.«
    »Wir«, verbesserte sie ihn. »Am besten, du gehst jetzt gleich ins Büro. Es gibt viel zu tun. Gib Melvin und Deirdre die Informationen, die sie brauchen, telefoniere mit Atlanta und Chicago, oder bitte Melvin darum. Was auch immer, du weißt selbst, was zu tun ist. Das Wichtigste ist jetzt, dass wir unseren Warenbestand wieder aufstocken. Wir werden es schaffen, Donald, ich glaube fest daran.«
    »Natalie, ich bin dabei. Du kannst fest auf mich zählen.«
    »Ich weiß, dass ich das kann. Ich werde so bald wie möglich drüben im Büro sein, um die Peitsche zu schwingen.«
    Ist das ihr Liebhaber? fragte sich Ry, während er beobachtete, wie sich die beiden zum Abschied umarmten. Der hochgewachsene, etwas gelackt wirkende und gut aussehende Mann mit den auf Hochglanz polierten Schuhen könnte zweifellos ihr Typ sein.
    Er schrieb sich die Nummer des Lincoln auf, der neben Natalies Wagen parkte, und ging dann zurück an die Arbeit.

2. K APITEL
    »Sie wird in wenigen Minuten hier sein.« Die stellvertretende Bezirksstaatsanwältin Deborah O’Roarke Guthrie stemmte die Hände in die Hüften. »Ich will die ganze Story hören, Gage, und zwar bevor Natalie hier ist.«
    Gage kniete vor dem Kamin und legte ein weiteres Holzscheit nach, bevor er sich zu seiner Frau umwandte. Sie war erst vor Kurzem nach Hause gekommen, hatte sich aber bereits umgezogen und trug jetzt bequeme Slacks und einen mitternachtsblauen Kaschmirpullover. Ihr ebenholzschwarzes Haar reichte ihr fast bis auf die Schultern.
    »Du bist wundervoll, Deborah. Ich muss es dir immer wieder sagen.«
    Sie hob die Augenbrauen. Oh, was für ein schlauer Fuchs war er doch! Ablenkungsmanöver waren schon immer seine Stärke gewesen. Doch da konnte sie mit ihm mithalten. »Keine Ausflüchte, Gage. Bis jetzt hast du es wunderbar geschafft, mir aus dem Weg zu gehen, doch …«
    »Du warst den ganzen Tag bei Gericht«, erinnerte er sie. »Und ich hatte Besprechungen.«
    »Das ist nicht der Punkt. Jetzt bin ich hier.«
    »Das kann man wohl
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