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Das Verhaengnis Thriller

Das Verhaengnis Thriller

Titel: Das Verhaengnis Thriller
Autoren: Joy Fielding
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würdest mitkommen«, sagte er jetzt.
    »Du weißt, dass ich das nicht kann«, sagte Kristin.
    Sie blieben stehen.
    »Warum nicht?«, fragte Will, wie er es an diesem Morgen schon mindestens ein Dutzend Mal getan hatte. »Hier hält dich doch nichts.«
    »Ich weiß.«
    »Dann komm mit mir.«
    »Ich kann nicht.«
    »Meine Mutter wird schwer enttäuscht sein, wenn du nicht mit mir aus diesem Flugzeug steigst.«
    »Deine Mutter wird entzückt sein. Sie glaubt, dass ich einen schlechten Einfluss auf dich habe.«
    »Unsinn. Sie liebt dich.«
    Kristin setzte sich wieder in Bewegung, sodass Will nichts anderes übrigblieb, als ihr zu folgen. »Sie toleriert mich«, verbesserte sie ihn.
    »Und was ist Liebe anderes als ein höheres Maß an Toleranz?«, fragte Will.
    Kristin lachte lange und laut. »Vorsicht«, sagte sie. »Der Philosoph schimmert schon wieder durch.«
    »O nein, nicht der schon wieder.«
    »Wir können uns nicht dagegen wehren, was wir sind, Will.«
    »Und wer ist jetzt der Philosoph?«
    Kristin lächelte und blieb wieder stehen. »Ich werde dich vermissen.« Sie strich ihm mit der Hand übers Gesicht.
    »Das musst du nicht. Komm mit mir«, sagte Will noch einmal, fasste ihre Hand und legte sie direkt auf sein Herz. »Wir könnten ganz von vorne anfangen. Wir müssen nicht in Buffalo bleiben. Ich muss auch nicht zurück nach Princeton. Ich kann meine Doktorarbeit überall abschließen.«
    Kristin wandte sich mit Tränen in den Augen ab. »Ich kann nicht«, wiederholte sie.
    »Wegen Jeff?«
    Kristin spürte, wie sie bei der Erwähnung des Namens wie von einem Nagel durchlöchert in sich zusammensackte. Sie verlor Luft, dachte sie, bemüht, sich aufrecht zu halten. »Vielleicht. Ich weiß nicht.« Selbst zwei Monate danach war es schwer zu begreifen, dass Jeff wirklich tot war. Das hätte nie passieren sollen. Kristin schüttelte den Kopf, und ihr langer Pferdeschwanz wippte hin und her.
    »Ich mag es, wenn du die Haare so trägst«, sagte Will in dem Bemühen, den Abschied in die Länge zu ziehen, weil er immer noch hoffte, die magische Kombination von Worten zu finden, die sie umstimmen würde. Und was würdet ihr Pappnasen euch wünschen, wenn ein Flaschengeist euch die Erfüllung eines Wunsches garantieren würde , hörte er seinen Bruder an jenem schicksalhaften Abend im Wild Zone fragen. Der Abend, der alles in Gang gesetzt hatte.
    »Will?«
    »Hmmm? Tut mir leid. Hast du was gesagt?«
    »Ich sagte, dass ich mir überlege, meine Brustimplantate wieder entfernen zu lassen. Meinst du, ich würde trotzdem okay aussehen?«
    »Ich finde, du siehst toll aus, egal was du machst.«
    »Du bist so süß.«
    »Bin ich nicht«, sagte Will.
    Sie erreichten die lange Schlange vor der Sicherheitsschleuse.
    »Wird das ganze Metall in deinem Körper nicht den Alarm auslösen, wenn du durch den Detektor gehst?«, fragte Kristin nur halb im Scherz.
    »Wahrscheinlich. Vielleicht lassen sie mich gar nicht fliegen«, sagte Will beinahe hoffnungsvoll. »Ich muss nicht hier weg, weißt du.«
    »Das haben wir doch schon besprochen.«
    »Ich weiß.«
    »Du musst, Will. Du gehörst hier nicht hin.«
    »Du etwa?«
    Sie zuckte die Achseln.
    »Und du rufst mich an, falls es irgendwelche Probleme gibt?«, fragte er.
    »Es gibt bestimmt keine Probleme.«
    »Die Polizei könnte weitere Fragen haben …«
    »Bestimmt nicht.«
    »Bestimmt nicht«, wiederholte Will.
    Die polizeiliche Ermittlung war zu dem Ergebnis gekommen, dass Dave Bigelow von der Affäre seiner Frau mit Jeff erfahren hatte und zum Southern Comfort Motel gefahren war, um ihn zur Rede zu stellen. Wenig später war Tom eingetroffen und hatte unter Drogen- und Alkoholeinfluss erst Dave und dann Jeff erschossen. Der Bericht stellte weiter fest, dass Tom Whitman bereits als zu wahllosen und unprovozierten Gewaltausbrüchen neigend aktenkundig war. Dieses Bild wurde durch die Aussagen seiner von ihm getrennt lebenden Ehefrau, seines ehemaligen Arbeitgebers sowie eines Mädchens von einer Begleitagentur bestätigt, das er kürzlich angegriffen hatte. Auch Suzy Bigelow wurde zu einer Befragung vorgeladen, in deren Verlauf jeder Verdacht, sie könne am Tod ihres Mannes beteiligt gewesen sein, rasch fallen gelassen wurde.
    »Hast du irgendwas von Suzy gehört?«, fragte Will jetzt.
    Wieder schüttelte Kristin den Kopf. »Sie ist nach den Beerdigungen irgendwie abgetaucht.«
    »Nach Daves Tod ist sie vermutlich ziemlich wohlhabend.«
    »Vermutlich.«
    »Glaubst du, dass sie Jeff
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