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Das Verhaengnis Thriller

Das Verhaengnis Thriller

Titel: Das Verhaengnis Thriller
Autoren: Joy Fielding
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Kristin«, sagte er und rannte ins Bad, um Toms Pistole zu holen. Er steckte sie in die Tasche seiner Khakihose, floh aus der Wohnung und nahm auf dem Weg nach unten zwei Stufen auf einmal.
    Fünf Minuten später saß er in einem Taxi auf dem Weg zum Southern Comfort Motel.
    »Suzy, Liebling«, flüsterte Jeff, beugte sich übers Bett und küsste ihre Wange. Er hasste es, sie zu stören. Sie hatte so friedlich geschlafen.
    Suzy öffnete ihre Augen, blau wie der Intercoastal Waterway. »Hallo du«, sagte sie.
    »Tut mir leid, dich zu wecken.«
    »Das macht nichts. Wie spät ist es?«
    »Schon nach sieben.«
    »O mein Gott.« Sie richtete sich auf. »Ich kann nicht glauben, dass ich so tief geschlafen habe.«
    »Du hast eine Menge durchgemacht. Du warst erschöpft.«
    »Wahrscheinlich. Ist irgendwas passiert?«
    »Nein. Nichts. Alles ist bestens. Hast du Hunger?«
    Suzy lachte. »Ich bin am Verhungern.«
    »Gut«, sagte Jeff. »Du musst etwas für mich tun.«
    Tom steckte nur wenige Minuten vom Flughafen entfernt im Stau fest. »Nun macht schon, Leute«, brüllte er durch das offene Fenster. Zur Antwort schlug ihm die feuchtheiße Luft ins Gesicht. »Was zum Henker …?« Er öffnete die Wagentür und trat auf den Bürgersteig, um an dem Sattelschlepper vor ihm vorbeizuspähen. Wie war er überhaupt hinter diesem verdammten LKW gelandet? Und noch wichtiger, wie lange wollte der dort stehen bleiben? Noch mehr Zeitverschwendung, dachte er. Er war sowieso schon spät dran, weil er sich viel zu lange mit Will herumgestritten hatte. Jeff würde nicht glücklich sein.
    Scheiße, dachte Tom lachend. Jeff würde so oder so nicht glücklich sein.
    Vielleicht würde er gar nicht hinfahren. Sollte Jeff seinen Kram doch alleine regeln. Vielleicht begriff er dann, wie es sich anfühlte, verraten zu werden. Vielleicht erkannte er dann, wie sehr er Tom brauchte und immer gebraucht hatte. »Ich hab nicht vor, in der Geschichte den Part des Idioten zu spielen«, knurrte Tom, als er ein Stück die Straße hinunter das flackernde Blaulicht eines Krankenwagens sah. Sah aus wie ein ziemlich übler Unfall, dachte er und hoffte, dass der Verursacher dabei ums Leben gekommen war. Er kehrte zu seinem Wagen zurück, zündete sich noch eine Zigarette an und drehte das Radio voll auf. Irgendeine Country-Sängerin mit schrecklich schriller Stimme klagte über ihren untreuen Freund, während Tom sich vorstellte, wie Lainey Sex mit seinem besten Freund hatte. »Die verlogene Schlampe«, fluchte er. Ihm zu erklären, dass sie nie verstanden hätte, was Frauen an Jeff so attraktiv fanden, und dass sie ihn selbst nie besonders anziehend gefunden hätte. Während sie die ganze Zeit hinter seinem Rücken mit ihm gebumst hatte. Tom schlug aufs Lenkrad und fragte sich, wie lange die Affäre schon lief, wie lange sein bester Freund hinter seinem Rücken über ihn gelacht hatte. »Macht voran, ihr Wichser.«
    Wie aufgeschreckt setzte sich die lange Schlange von Fahrzeugen langsam in Bewegung und rollte an zwei stark demolierten Fahrzeugen am Straßenrand vorbei, neben denen ein uniformierter Polizist die Aussagen diverser Beteiligter aufnahm. »Lernt fahren, ihr Arschlöcher«, rief Tom, als er außer Hörweite war.
    Er wechselte auf die rechte Spur, nahm die nächste Abfahrt und fuhr auf der Suche nach dem Southern Comfort Motel zehn Minuten im Kreis. »Er konnte nicht ins Holiday Inn gehen«, murmelte er. »Nein, es musste eine blöde kleine Absteige sein, von der noch nie ein Mensch gehört hat.«
    Du solltest dir eines von diesen Navigationsgeräten besorgen , hatte Lainey ihm einmal vorgeschlagen. Ich benutze es dauernd .
    »Klar«, sagte Tom. »Du würdest ja nicht mal mit beiden Händen deinen eigenen Arsch finden.«
    Obwohl sie problemlos gewusst hatte, wie man Jeff fin det.
    »Wo zum Henker bist du?«, brüllte Tom, während ein Flugzeug im Landeanflug über ihn hinwegdonnerte. Und dann sah er einen halben Block die Straße hinunter das leuchtende Neonschild auf der linken Seite. SOUTHERN COMFORT MOTEL , verkündete es, und ein kleineres blinkendes Schild direkt darunter: VACANCY .
    »Nein, vielen Dank«, sagte Tom, wechselte auf die linke Spur und blickte zu den Waffen auf dem Beifahrersitz. »Ich hab schon ein Zimmer.«
    Jeff saß auf dem braunen Polstersessel gegenüber dem Bett, als er hörte, wie vor dem Gebäude ein Wagen hielt. »Endlich«, sagte er, atmete aus und fragte sich, wie lange er die Luft angehalten hatte. Warum zum Teufel hatte
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