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Das Verhaengnis Thriller

Das Verhaengnis Thriller

Titel: Das Verhaengnis Thriller
Autoren: Joy Fielding
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erschöpft aus. Schlaf eine Runde. Du hast recht. Ich rede nur Scheiße. Zwischen Lainey und Jeff läuft gar nichts. Ich habe es mir ausgedacht. Ich schwöre …«
    Aber Tom rappelte sich schon auf die Füße und hastete mit gezückter Waffe zur Tür. »Miese Ratte«, schrie er. »Ich bringe dich um, du elendes Schwein.«
    »Tom, steck die Waffe weg«, rief Will ihm nach.
    Tom blieb abrupt stehen, drehte sich um und richtete die 23er Glock direkt auf Wills Kopf. »Bleib, wo du bist, kleiner Bruder«, sagte er. »Du bist zu der Party nicht eingeladen.«
    Dann war er weg.

Kapitel 31
    »Will. Beruhige dich«, sagte Kristin. »Ich kann dich nicht verstehen.« Sie blickte nervös zu ihrem Boss, der ihr Gespräch ein Stück den Flur hinunter mithörte und über all die »Notfall«-Anrufe, die sie an diesem Abend erhielt, sichtlich ungehalten war. Zuerst hatte Jeff den neuesten Stand gemeldet: Suzy schlief noch; alles war unter Kontrolle; er hatte Tom endlich erreicht. Jetzt war Will an der Strippe und brabbelte irgendwelches zusammenhangloses Zeug über Tom und Lainey und weiß der Himmel was noch. »Will«, sagte sie noch einmal. »Du musst langsamer reden und mir genau erzählen, was passiert ist.« Sie hörte ungläubig zu, während Will die Einzelheiten seines Streits mit Tom wiederholte. Scheiße, dachte sie, lehnte die Stirn an die Wand und spürte die angenehme Kühle. Nur Männer konnten es schaffen, alles derart zu verkomplizieren. »Nein. Ruf nicht die Polizei an«, flüsterte sie, die Hand vor dem Mund, damit ihr Chef es nicht mitbekam. »Jeff wird bloß Scherereien bekommen. Er weiß, wie man mit Tom umgehen muss. Nein. Bleib, wo du bist. Tu gar nichts. Bitte, lass mich die Sache regeln. Okay? Versprich mir, dass du dich nicht von der Stelle rührst.«
    Kristin legte auf und wandte sich mit einem süßen Lächeln an ihren Chef. »Nur noch ein Anruf, Joe. Dann bin ich fertig.« Sie verkniff sich, es ihm zu versprechen, weil sie die gebrochenen Versprechen den Männern dieser Welt überlassen wollte. Männern wie Jeff, die beteuerten, dass er alles unter Kontrolle hatte, wenn das Gegenteil der Fall war. Männern wie Norman, der ihr versprochen hatte, dass sie den Geschmack seiner riesigen, plumpen Zunge in ihrem kleinen, verletzlichen Mund mögen würde. Männern wie Ron, der ihr erklärt hatte, dass es ihr gefallen würde, als er ihr die Unschuld raubte. So viel zum Thema Versprechen, dachte Kristin und zog eine zerknitterte Visitenkarte aus ihrem BH. Gut, dass sie sie nicht weggeworfen hatte, dachte sie, als sie die Nummer mit ihren langen, tiefrot lackierten Nägeln eintippte.
    Das Telefon wurde noch beim ersten Klingeln abgenommen. »Hier ist Dr. Bigelow«, bellte eine Stimme schon jetzt ungeduldig.
    »Dave?«, fragte Kristin, selbst überrascht über das Zittern ihrer Stimme. Konnte sie das wirklich tun?
    »Wer ist da?«
    »Hier ist Kristin, die Frau hinter der Bar im Wild Zone.«
    »Ist meine Frau dort?«, fragte Dave ohne Umschweife und offensichtlich nicht zu Spielchen aufgelegt.
    »Nein.« Kristin atmete tief ein und stützte sich an der Wand ab. »Aber ich weiß, wo sie ist.«
    Schweigen am anderen Ende.
    »Sie ist im Southern Comfort Motel in der Nähe des Flughafens«, fuhr Kristin unaufgefordert fort, und ihre Stimme wurde mit jedem Wort kräftiger. »Zimmer 119.«
    Will stand reglos im Wohnzimmer, das Echo von Kristins eindringlichem Flehen im Ohr. Bleib, wo du bist. Tu gar nichts. Versprich mir, dass du dich nicht von der Stelle rührst .
    Aber wie konnte er einfach in der Wohnung bleiben und nichts tun? Seine achtlosen Lügen hatten Toms notorisch instabile Sicherungen durchbrennen lassen, und jetzt war er unterwegs zum Motel, nicht um Jeff bei der Ausführung seines Plans zu helfen, sondern mit einem eigenen Mordplan im Kopf. Wie also konnte er hierbleiben und einfach nichts tun?
    Will erwog erneut, die Polizei zu verständigen, aber Kristin hatte ihn gewarnt, dass Jeff bloß Ärger bekommen würde, womit sie wahrscheinlich recht hatte wie in den meisten Dingen. Sein Bruder hatte seinetwegen auch schon so genug Ärger. Er überlegte, Jeff anzurufen, um ihn vor Tom zu warnen, doch wie sollte er seine eigene fatale Lüge erklären? Nein, es war besser, Kristin die Sache regeln zu lassen.
    Trotzdem konnte er nicht einfach rumstehen und seinen Bruder – noch einmal – für seine Achtlosigkeit bezahlen lassen. Er musste einmal in seinem Leben aufhören zu denken und etwas tun .
    »Tut mir leid,
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