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Das verdrehte Leben der Amélie, 3: Sommerliebe (German Edition)

Das verdrehte Leben der Amélie, 3: Sommerliebe (German Edition)

Titel: Das verdrehte Leben der Amélie, 3: Sommerliebe (German Edition)
Autoren: India Desjardins
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durch die Gänge laufen, sehen wir plötzlich Monsieur Beaulieu im Freizeitlook, einem kurzärmligen Hemd und einer beigen Shorts. Er steht an der Fleischtheke, mit einem kleinen Einkaufskorb in der linken Hand. Meine Mutter fordert mich auf:
    »Geh hin und sag guten Tag!«
    Ich: »Nein!«
    Meine Mutter schubst mich ein bisschen und sagt:
    »Na los!«
    Ich: »Nein, Mama, das ist mir unangenehm! Lass mich in Ruhe!«
    Meine Mutter (hebt die Hand): »Monsieur Beaulieu!«
    Sie steuert mit unserem Einkaufswagen auf ihn zu. Ich sage kaum hörbar »Hallo« und schaue zu Boden.
    Monsieur Beaulieu: »Und, Amélie, auf welche Schule gehst du im nächsten Schuljahr?«
    Ich: »Auf meine Schule.«
    Monsieur Beaulieu: »Hmm … ich befürchte, da musst du dir eine Alternative suchen.«
    Meine Mutter: »Ich habe sie schon bei der Privatschule angemeldet, die Sie in Ihrem Brief erwähnt haben.«
    Ich sehe meine Mutter überrascht an.
    Ich: »Aber … was ist mit unserer Demonstration, um die Schule zu retten?«
    Monsieur Beaulieu: »Das war wirklich eine tolle Idee … aber es hat leider nicht gereicht. Ich habe vorgestern an alle einen Brief geschickt. Hast du ihn nicht bekommen?«
    Meine Mutter: »Entschuldige, meine Große, er ist gestern angekommen, ich habe es irgendwie vergessen.«
    Monsieur Beaulieu: »Ich habe im letzten Jahr alles Mögliche probiert, um Subventionen zu bekommen. Ich habe sogar versucht, die Schule in eine gemischte Schule umzuwandeln. Aber … es gibt Dinge, auf die wir keinen Einfluss haben. Anscheinend interessiert sich schon ein Käufer für das Gebäude. Ich glaube, sie wollen Eigentumswohnungen daraus machen.«
    Ich: »Eigentumswohnungen?!?«
    Monsieur Beaulieu: »Amélie, du musst mir versprechen, dass du dich auch weiterhin anstrengen wirst.«
    Meine Mutter: »Bei ihren Noten kommt sie auch nicht dran vorbei.«
    Ich sehe meine Mutter an und würde ihr am liebsten so fest auf den Fuß treten, dass sie mindestens zwei Wochen lang an Krücken gehen muss (aber ich halte mich zurück).
    Monsieur Beaulieu: »Amélie, man bekommt nichts geschenkt, nicht mal, wenn man so intelligent ist wie du. Ich habe große Hoffnungen für deine Zukunft, vorausgesetzt, dass du etwas dafür tust. Versprochen?«
    Ich: »Mmmhja … Aber faktisch gesehen habe ich noch Ferien, also jetzt von der Schule zu sprechen … echt mal!«
    Meine Mutter (unterbricht mich, weil ihr anscheinend unangenehm ist, was ich sage): »Haha! Äh … Monsieur Beaulieu, was machen Sie denn jetzt?«
    Monsieur Beaulieu: »Ich unterrichte wieder Literatur an der Uni. Ich kehre zurück zu meiner ersten Leidenschaft.«
    Meine Mutter: »Ich danke Ihnen, dass Sie sich so gut um meine Tochter gekümmert haben.«
    14:00
    Im Auto mit meiner Mutter.
    Ich: »Ich danke Ihnen, dass Sie Sie sich so gut um meine Tochter gekümmert haben???«
    Meine Mutter: »Was denn? Er hat sich doch gut um dich gekümmert.«
    Ich: »Er hat mich die ganze Zeit nachsitzen lassen! Er hat nur den Hut auf dem Tisch gesehen und so weiter, erinnerst du dich? Das hast du selbst gesagt!«
    Meine Mutter: »Dieser Mann hat an dich geglaubt. Er hat versucht, dich auf den richtigen Weg zu bringen. Weißt du, Amélie, unsere Feinde sind nicht immer die, die wir dafür halten.«
    Ich: »Ich habe ja auch nie gesagt, dass er mein Feind ist, was soll das denn jetzt?!?«
    14:15
    Nach einigen Minuten Schweigen parkt meine Mutter das Auto vor unserem Haus und ich nutze die Gelegenheit, um ihr mitzuteilen:
    »Übrigens, Kat und ich haben beschlossen, auf eine öffentliche Schule zu gehen. Du kannst mich bei der anderen Schule wieder abmelden.«
    Meine Mutter: »Hat Kat das beschlossen?«
    Wir steigen aus dem Auto und schleppen unsere Tüten.
    Ich: »Teilweise …«
    Meine Mutter: »Und wenn Kat in den Fluss springt, springst du dann auch?«
    Ich: »Na ja … kommt drauf an.«
    Wir gehen ins Haus und stellen unsere Tüten in der Küche auf die Arbeitsplatte.
    Meine Mutter: »Kommt drauf an?!? Das ist nicht die Antwort, die ich mir wünsche. Du beunruhigst mich. Worauf kommt es denn bitte an?«
    Ich: »Na … keine Ahnung, wenn es zum Beispiel richtig heiß ist, sehe ich keinen Grund, warum ich nicht auch in den Fluss springen sollte, um mich abzukühlen.«
    Meine Mutter: »Gut, gut, gut. Du machst dich über mich lustig?«
    Ich: »Nein, ich bin nur logisch.«
    Meine Mutter: »Hör zu, Amélie, deine Noten sind nicht berauschend, du brauchst klare Regeln und die hast du am ehesten in einer
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