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Das verdrehte Leben der Amélie, 3: Sommerliebe (German Edition)

Das verdrehte Leben der Amélie, 3: Sommerliebe (German Edition)

Titel: Das verdrehte Leben der Amélie, 3: Sommerliebe (German Edition)
Autoren: India Desjardins
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von Pfff bis Tssss über Hmpf geantwortet, aber irgendwie fand ich, dass sie recht hatte.
    15:45
    Wir spielen noch eine Runde, obwohl wir schon völlig außer Atem sind.
    Während wir tanzen, frage ich Kat, ob sie sich auch wegen Ham abreagieren muss. Sie antwortet, das letzte Minibisschen, das sie noch an Gefühlen für ihn hatte, sei jetzt verschwunden. Dann hat sie hinzugefügt, sie hätten sich über den Sommer ein paar Mails geschrieben (ich war überrascht, weil sie mir nichts davon erzählt hatte), aber nach und nach sei ihre Korrespondenz eingeschlafen.
    Ich habe aufgehört, den Schritten zu folgen, obwohl die Musik weiterlief, und gefragt:
    »Warum hast du mir das nicht erzählt?«
    Kat: »Ich hab’s vergessen.«
    Ich: »Wer’s glaubt!«
    Kat (tanzt immer noch): »Ich hatte Angst, dass du mich verurteilst …«
    Der Bildschirm zeigt an, dass ich Punkte verliere.
    Ich: »Ich?!?«
    Kat: »Na … ich weiß doch, dass du ihn nicht magst.«
    Ich: »Das stimmt nicht … ich finde ihn super!«
    O.k., das war ein kleines bisschen übertrieben.
    Kat: »Das spielt jetzt auch keine Rolle mehr, weil es definitiv vorbei ist. Meine neue Liebe heißt Roscoe! Aber ich bin jedenfalls froh, dass zwischen uns alles geklärt ist, wenn wir nächstes Jahr vielleicht auf dieselbe Schule gehen.«
    Ich: »Na schön, aber … Das mit der Schule ist Schwachsinn.«
    Und dann habe ich all meine Pfffs, Tssss und Hmpfs vorgebracht, bevor ich wieder den Schritten folgte, die vom Bildschirm vorgegeben wurden.

Freitag, 18. August
    G ipfeltreffen mit Kat, um unsere neue Schule auszusuchen, für den Fall (und das ist nur eine Vorsichtsmaßnahme), dass unsere Schule schließt.
    Kat hat darauf bestanden, dass wir einen Plan B haben, weil ich weiter darauf beharre, dass wir nach den Ferien wieder in unsere Schule gehen.
    Die Leute gehen mir alle auf die Nerven mit ihrem Pessimismus! Unsere Schule wird nicht schließen: Das ist un-mög-lich!
    Kat will auf die öffentliche Schule, ich will lieber auf die Privatschule. (Wenn wir auf die öffentliche Schule gehen, müsste ich jeden Tag Nicolas und seine Freundin treffen, und das würde ich gerne verhindern!)
    Kat: »Meine Mutter hat mich auf unsere Schule geschickt, weil sie selbst schon da hingegangen ist und an ihr hängt. Aber an irgendeiner anderen Schule hängt sie nicht. Das ist meine Chance! Ich will endlich auf eine Schule, auf der es Jungs gibt und wo ich mich anziehen kann, wie ich will!«
    Ich: »Die Uniform macht das Leben viel einfacher! Man muss sich nicht immer den Kopf über seine Klamotten zerbrechen! Und was haben uns die Jungs bislang eigentlich gebracht, bis auf Probleme?«
    Kat: »Wenn ich nicht mit Ham zusammen gewesen wäre, hätten wir nicht Schluss gemacht und dann hätte ich nicht meine Leidenschaft für Pferde entdeckt und wäre den ganzen Sommer allein gewesen, als du bei deiner Großmutter warst.«
    Guter Punkt. Da kann ich nichts gegen sagen.
    Ich: »O.k., dann machen wir Schere-Stein-Papier, ja?«
    15:16
    Erste Runde.
    Kat und ich (die Hände hinterm Rücken): »Schnick-schnack-schnuck!«
    Ich habe Schere. Kat Stein.
    Kat gewinnt. Sie schiebt ihre zum Stein geballte Faust in meine zur Schere geformte Hand.
    15:17
    Zweite Runde.
    Kat und ich (die Hände hinterm Rücken): »Schnick-schnack-schnuck!«
    Kat hat Stein (war ja klar), deshalb habe ich Papier gewählt.
    Ich gewinne. Ich umschließe ihre Faust mit meiner zum Papier ausgebreiteten Hand.
    15:18
    Dritte Runde.
    Kat und ich (die Hände hinterm Rücken): »Schnick-schnack-schnuck!«
    Ich habe Papier, Kat Schere.
    Kat gewinnt. Sie zerschneidet meine ausgebreitete Hand mit ihren Scherenfingern.
    Sie hat gewonnen und wir gehen gemeinsam auf die öffentliche Schule, FALLS, und nur FALLS, unsere Schule schließt.

Samstag, 19. August
    M eine Mutter und ich sind beim Einkaufen. Sie fragt, was ich NÄCHSTE WOCHE GERNE ESSEN WÜRDE! Tsss! Spinnt die? Woher soll ich das denn wissen? Ich hab doch keine Ahnung, worauf ich in drei Tagen Lust habe, ich bin doch nicht Gott! Also antworte ich:
    »Schokoladenkuchen.«
    Darauf habe ich auf jeden Fall immer Lust (nur zum Vergnügen, rein zum Vergnügen und nicht, um meine »Gefühle runterzuschlucken«, wie meine Großmutter es genannt hat).
    Meine Mutter: »Schokoladenkuchen ist doch keine Mahlzeit! Man braucht Proteine, Gemüse, Obst …«
    Ich: »Na, warum fragst du mich dann überhaupt, was ich will, wenn du es sowieso schon weißt?« (Tsss, tsss, tsss.)
    Während wir weiter
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