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Das verbotene Tal

Das verbotene Tal

Titel: Das verbotene Tal
Autoren: Doris Schroeder
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war nicht Letty. Wer da aus dem
Busch brach, das waren Paul Martin, Onkel Petrie und einer der Hilfssheriffs.
    „Timmy, Boomer, was habt ihr denn hier
zu suchen?“ rief Dad. „Habt ihr etwa Letty gefunden?“
    „Nein, nur das hier!“ erwiderte Timmy
traurig. „Lettys Handschuh!“
    „Und dort ist Taffy ins Wasser
gerutscht!“ erklärte Boomer.
    Die drei Männer tauschten vielsagende
Blicke. War etwa das Mädchen hier ins Wasser gefallen und von der reißenden
Strömung davongetragen worden?
    „Jungs, am besten geht ihr nun mit
Lassie wieder nach Hause!“ Paul versuchte, seine Stimme gleichmütig klingen zu
lassen. „Sonst machen eure Mütter sich noch Sorgen.“
    „Aber Lassie kann euch doch beim Suchen
helfen!“ widersprach Timmy.
    „Timmy!“ Streng blickte Paul den Jungen
an. „Hast du gehört, was ich gesagt habe?“
    Onkel Petrie schaute auf den torkeligen
Pom-Pom. „Den tragt ihr am besten auf dem Arm!“ meinte er. „Kommt, ich zeige
euch, wie.“
    Er machte aus Timmys Jacke so etwas wie
ein Körbchen und band es Timmy um den Hals. Wohlig kuschelte sich das Pudelchen
hinein. Und dann trotteten d e Jungen, ein wenig unwillig zwar, gehorsam ab.
Lassie übernahm wieder die Führung. Nach ein paar Schritten blieb sie aber
stehen und äugte zurück.
    „Siehst du!“ schmollte Timmy. „Auch sie
mag nicht heim. Sie ist beleidigt, weil Dad ihre Hilfe ausgeschlagen hat.“
    „Mensch, die würden staunen, wenn wir
Letty fänden!“ rief Boomer plötzlich, „sag mal, warum sollen wir eigentlich
nicht mal Joey fragen? Hast du das nicht vorhin selbst vorgeschlagen?“
    „Aber Dad hat befohlen, wir sollten
heimkehren!“ Timmy wollte gehorsam sein, auch wenn es ihm schwerfiel.
    „Na schön!“ knurrte Boomer verächtlich.
„Aber lange würde es nicht dauern. Und wenn Joey nichts gesehen hat, laufen wir
schnell nach Hause.“
    Timmy kämpfte noch mit sich. „Ich
fürchte, sie ist in den Bach gefallen“, sagte er. „Vater glaubt das bestimmt
auch — deshalb hat er uns doch weggeschickt.’
    „Nun, und wenn schon! Kann sie nicht
irgendwo wieder herausgeklettert sein?“ beharrte Boomer.
    „Gewiß!“ Neue Hoffnung schien Timmy zu
erfüllen. „Na also, wie ist es?“ Boomer wollte sich, durchsetzen. „Gut, gehen
wir!“ nickte Timmy.
    Hastig schlugen sie ihren Geheimpfad
zur Höhle ein.
     
     
    Sheriff Bennett und sein Hilfssheriff
hatten im Zickzack den Wald durchstreift und wollten die verwachsenen
Schluchten dahinter auch noch nehmen, als sie einen Revolverschuß hörten: Das
vereinbarte Zeichen dafür, daß Paul und die andern etwas gefunden hatten. Eilig
gingen sie zum Treffpunkt am Bach.
    „Ja, das sieht schlimm aus“, nickte
Bennett, als Paul ihm alles berichtet und den Handschuh gezeigt hatte. „Wenn
wir sie nicht finden, dann fürchte ich...“ Er beendete den Satz nicht: Sie alle
wußten, was er meinte.
    Aufmerksam suchten sie das Bachufer ab,
bis zu dem zweiten Bogen zwei Kilometer stromab. Dort waren schon nach manchem
Unwetter allerlei Dinge an Land gespült worden.
     
     

HEIMKEHR
     
    Letty hatte sich im Schatten des großen
besonnten Felsblocks zusammengerollt und sich in Schlaf geweint. Den Heimweg
durch den weiten dunklen Wald zu suchen, das hatte sie doch nicht gewagt. Und
auch vor dem großen Mann mit den toten Kaninchen hatten sie Angst gehabt.
    Ein ferner Revolverschuß riß sie aus
den Träumen. Und als sie erschrocken um sich schaute, vernahm sie plötzlich ein
vertrautes Winseln — und da huschte auch schon etwas heran, legte sich neben
sie und schob ihr die Pfote in den Schoß: Lassie!
    „Lassie, wie froh ich bin!“ Begeistert
schlang Letty die Arme um den Hals der treuen Hündin,. Nur mit Mühe brachte
Lassie noch ein Bellen hervor.
    Timmy und Boomer, auf ihrem Geheimweg
zur Höhle, vernahmen das Bellen. Mit einem Ruch blieb Timmy stehen.
    „Sie hat etwas gefunden!“ erklärte er. „Und
zwar etwas Erfreuliches!“
    Auch Pom-Pom schien Lassies Ruf richtig
zu deuten. Er strampelte in seinem Nest, und ehe Timmy es sich versah, rannte
er schon dem Gebell nach. Sein helles Kläffen mischte sich in Lassies frohes „Wruff!“
    „Komm!“ Und schon stürmten Timmy und
Boomer quer durchs Buschwerk.
    Am Rande der Lichtung blieben sie
verblüfft stehen. Da saß Letty in aller Seelenruhe auf dem Felsblock, hatte
einen Arm um Lassie, den anderen um Pom-Pom gelegt und wehrte lachend den
stürmischen kleinen Pudel ab.
    „Mensch, Letty!“ rief Timmy. „Haben wir
dich
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