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Sternenfaust - 054 - Versklavt

Sternenfaust - 054 - Versklavt

Titel: Sternenfaust - 054 - Versklavt
Autoren: Alfred Bekker
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Na großartig! , dachte Dana.
    Sie berührte ihren Hals und rang nach Luft. Abwartend starrte sie den vor ihr stehenden Morax an, dessen Unterarme bereits einen Muskelumfang aufwiesen, den nicht einmal der Oberschenkel eines Bodybuilders erreichte.
    Er trug eine Rüstung. Um die Körpermitte war ein breiter Gürtel geschlungen, an dem sich eine Reihe technischer Geräte befanden, über deren Funktion Dana nur spekulieren konnte. Außerdem eine Projektilwaffe und ein Hightech-Schwert, mit dem er sogar die Panzerung eines Marines zu durchdringen vermochte. Eine bläuliche Lichterscheinung umflorte die Klinge jedes Mal, wenn der Morax sie durch die Luft schwang.
    Nachdem die Morax Frost entführt hatten, hatten sie sie nicht weiter beachtet. Da sie sich in Danas Gegenwart frei unterhalten hatten, hatten sie ihren Translator mit Daten gefüttert, sodass dieser die Sprache dieser Barbaren inzwischen übersetzen konnte.
    Das Maul mit den Hauern öffnete sich und ein dumpfer, glucksender Laut kam tief aus seiner Kehle. Ein Schwall fauliger Verdauungsgase raubte Dana schier den Atem, obwohl sie gut drei Meter von dem Koloss entfernt war.
    Langsam drehte er sich um.
    Insgesamt gab es etwa ein Dutzend Ausgänge in diesem Raum, dazu weitere, bullaugenähnliche Öffnungen in den Wänden. Diese Wände waren nicht höher als drei Meter. Nach oben waren die Räume offen. Darüber wölbte sich eine gigantische Kuppel.
    Der Schlag schwarzer Schwingen war zu hören. Dunkle, fledermausähnliche Flügel hoben sich dunkel gegen die neonfarbene Beleuchtung ab, die von der Decke des Gewölbes herabschien.
    Ein Xabong! , durchfuhr es Dana.
    Die Xabong waren seinerzeit im ersten Kridan-Krieg vor der Expansion des Heiligen Imperiums geflohen. Ein Teil von ihnen hatte sich später im Dambanor-System angesiedelt, wo Dana Frost während ihrer Zeit als Erster Offizier der SURVIVOR auf sie getroffen war.
    Der Xabong glich einem geflügelten Menschenaffen. Er ließ sich auf einer der Wände nieder und hockte dort wie ein Beobachter. Die lederhäutigen Flügel wurden zusammengefaltet. Die prankenartigen Arme verschränkte der Xabong vor der Brust.
    Es hatte fast den Anschein, als würde er auf etwas warten. Ein zweier Xabong gesellte sich dazu. Gut 300 Kilo brachte ein männlicher Xabong auf die Waage, dessen gedrungene Statur einem irdischen Gorilla ähnelte. Gegenüber dem Morax wirkten sie jedoch wie Zwerge.
    Dana blickte sich um.
    Überall in den Eingängen und Öffnungen sah sie Gesichter. Menschliche Gesichter, wie es ihr im ersten Moment schien. Aber dann hörte sie immer wieder ein Wort.
    »J’erde! J’erde!«
    Jeder, der die Star Corp Akademie auf Ganymed besuchte, bekam einen Grundkurs in den wichtigsten extraterrestrischen Sprachen. Das bedeutete nicht, dass die Absolventen sich danach schon richtig verständigen konnten, aber sie kannten einige Wörter und waren zumindest in der Lage, das entsprechende Idiom zu identifizieren.
    Und so wusste Frost, dass »J’erde« der J’ebeem-Begriff für »Mensch« war.
    Ansonsten war das Gemurmel und Gewisper aus den umliegenden Pferchen zu undeutlich, um vom Translatorsystem ihres Kommunikators erfasst werden zu können.
    Sie wurde beobachtet – durch Hunderte von Augenpaaren.
    Der Morax griff nach seinem Schwert.
    Er riss die Klinge heraus, ließ sie mit einer bläulichen Lichterscheinung durch die Luft wirbeln und machte einen plötzlichen Ausfallschritt.
    Die Xabong fielen vor Schreck beinahe von den Wänden herunter, während unter den wohl überwiegend aus menschenähnlichen J’ebeem bestehenden Beobachtern ein Aufschrei des Entsetzens losbrach. Sie stoben davon wie aufgescheuchte Hühner.
    Auch Dana wich zurück. Zwei weitere Hiebe folgten, die mit einer Schnelligkeit ausgeführt wurden, die man einem so gewaltigen und beinahe plump wirkenden Wesen wie dem Morax auf den ersten Blick gar nicht zugetraut hätte.
    Ein mottenähnliches Wesen, ungefähr von der Größe einer menschlichen Hand, segelte in vier auseinanderstrebenden Vierteln zu Boden.
    Dana hatte dieses Wesen bis dahin im Halbdunkel gar nicht bemerkt. Wahrscheinlich war es bei einem der zahlreichen Raubzüge eingeschleppt wurden.
    Der Morax stieß einen dröhnenden, triumphierend klingenden Laut aus und trommelte mit der Faust gegen den Brustpanzer seiner Rüstung.
    Der Schrecken, den er unter den anwesenden J’ebeem und bei den beiden Xabong verbreitete, schien ihm zu gefallen.
    »Seid nicht so furchtsam, ihr erbärmlichen
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