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Sternenfaust - 054 - Versklavt

Sternenfaust - 054 - Versklavt

Titel: Sternenfaust - 054 - Versklavt
Autoren: Alfred Bekker
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das an der Magnethalterung ihres Gürtels befestigt war.
    Die Männer näherten sich.
    Okay! , dachte sie. Ich werde mein Bestes geben!
    Dana sah jetzt, dass manche von ihnen elastische Stöcke in der Hand hielten. Auf dem Weg hierher hatte sie Absperrungen aus Hartplastikgittern gesehen, aus denen einzelne Streben herausgebrochen worden waren. Offenbar nutzten manche der Gefangenen sie als Waffen.
    Einer der J’ebeem griff an.
    Mit einer Kombination aus Schlägen und Tritten schnellte er auf sie zu. So gut sie konnte, wich sie aus. Ein Tritt traf sie in den Unterleib, ein zweiter hakte sich in die Kniekehle, sodass sie zu Boden taumelte. Noch im Fallen bekam sie einen Hieb mit einer Hartplastikstange vor die Brust und konnte kaum noch atmen.
    Dann prasselten die Schläge wie ein Trommelfeuer auf sie ein. Sie versuchte nur noch, den Kopf zu schützen.
    Benommen blieb sie liegen. Ihr Körper schien eine einzige offene Wunde zu sein. Wellen aus Schmerz überfluteten sie.
    Wie beiläufig registrierte Dana, dass man ihr den Armbandkommunikator und den Gürtel mitsamt dem Ortungsgerät abnahm. Danach schien man sich nicht mehr sonderlich für sie zu interessieren. Stattessen begannen sich jetzt einige der J’ebeem lautstark um die Beute zu streiten. Hier und da wurden Faustschläge ausgeteilt.
    Den Inhalt der wüsten Beschimpfungen, die da ausgetauscht wurden, konnte Frost ohne ihren Translator natürlich nicht mehr verstehen. Aber sie bedurften eigentlich auch keiner Übersetzung.
    Frost war halb betäubt. Sie versuchte, bei Bewusstsein zu bleiben. Nur nicht einfach liegen bleiben und sich seinem Schicksal ergeben. Dana richtete sich etwas auf, stützte sich mit letzter Kraft auf die Oberarme und wurde dabei von einem furchtbaren Schwindelgefühl heimgesucht. Sie blutete aus der Nase und Mund. Außerdem wohl noch aus ein paar anderen Stellen.
    Ihre rechte Hand zitterte. Sie hoffte, dass alles nur geprellt und nichts gebrochen war, denn mit so etwas wie ärztlicher Versorgung konnte sie wohl kaum rechnen.
    Schließlich hatten sich die J’ebeem über die Beute geeinigt. Diejenigen, die eines der begehrten Stücke hatten ergattern können, reckten sie triumphierend empor.
    Inzwischen bemerkte Dana, dass sich auch die J’ebeem-Frauen aus den Pferchen gewagt hatten.
    »J’erde!«, hörte Dana – immer wieder dieses Wort.
    Ansonsten verstand sie kaum etwas von dem, was die hellen Stimmen der J’ebeem-Frauen sagten und sie verwünschte sich dafür, im Akademie-Grundkurs der Sprache Ebeems nicht besser aufgepasst zu haben. Aber damals war das mehr oder weniger eine lästige Pflicht gewesen.
    Wer nach Ganymed auf die Star Corps Akademie ging, wollte schließlich in den Weltraum – und nicht in ein Seminar für extraterrestrische Philologie, wie es auf der Brüderschule der Christophorer auf Sirius III angeboten wurde.
    Jetzt ist es zu spät, diesen Irrtum zu revidieren! , dachte Dana.
    In den Augen dieser Frauen sah sie eine Gier, die jener, die sie bei den J’ebeem-Männern gesehen hatte, in nichts nachstand.
    Der Mann, der den Translator erobert hatte, reckte ihn noch einmal triumphierend empor und rief dann ein paar Worte zu den Frauen hinüber.
    »J’erde!«, war einer der Begriffe, den er benutzte. Da das Translatorsystem des Kommunikators noch eingeschaltet war, übersetzte das Gerät seine Worte auch für Dana. »Sie gehört euch!«
     
    *
     
    Auf dieses Signal hatten die J’ebeem-Frauen nur gewartet. Sie stürzten sich auf Dana, die kaum noch in der Lage war, sich zu wehren. Wieder setzte es Schläge und Tritte. Ein Fußtritt traf sie an der Schläfe. Sie sackte benommen in sich zusammen. Undeutlich nahm sie wahr, wie ihr die Stiefel ausgezogen und die Flottenkombination abgenommen wurde.
    Jedes Beutestück löste sofort heftige Streitigkeiten unter den J’ebeem-Frauen aus. Für Dana bedeutete das jeweils eine kurze Verschnaufpause. Aber sie hatte keine Kraft mehr, den Angriffen etwas entgegenzusetzen. Nach und nach nahmen ihr die J’ebeem-Frauen sämtliche Kleidung ab.
    Zusammengekrümmt, nackt und von blauen Flecken nur so übersät lag sie da. Zitternd. Der Puls schlug ihr bis zum Hals und bei jedem Schlag ihres Herzens dröhnte ihr der Kopf. Ihr linkes Auge war so zugeschwollen, dass sie kaum noch etwas sehen konnte.
    Das Einzige, was ihr noch geblieben war, war das Amulett.
    Sie fasste instinktiv nach dem verbeulten Projektil.
    Eine der Frauen wagte sich heran, um ihr auch das auch noch abzunehmen.
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