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Sternenfaust - 054 - Versklavt

Sternenfaust - 054 - Versklavt

Titel: Sternenfaust - 054 - Versklavt
Autoren: Alfred Bekker
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handelt. Berechnungen unseres Ortungsoffiziers Lieutenant Ashley Briggs legten nahe, dass es sich um eine über mehrere Lichtjahre übertragene Resonanz eines X-Raum-Impulses handeln könnte. Als Ursprung der Resonanz vermuten wir ein von unserer gegenwärtigen Position 7,5 Lichtjahre entferntes Sonnensystem, zumal uns von dort seit Kurzem Notrufe im Bergstrom-Spektrum erreichen, wonach ein Überfall der Morax im Gang ist.
    Zusammen mit unseren J’ebeem-Verbündeten versuchen wir, so schnell wie möglich dorthin zu gelangen.
    Gegenwärtige Position: 2 AE entfernt in 30 Grad zur Polachse vom J’ebeem-Stützpunkt Kynobion IX.
    Gegenwärtige Entfernung von der Erde: 1232 Lichtjahre.
    Gegenwärtige Entfernung von Ebeem: 787 Lichtjahre.
    Gegenwärtige Geschwindigkeit: 0,31 LG.
    Voraussichtlicher Eintritt in den Bergstromraum: 16 Uhr Bordzeit.«
     
    *
     
    Der Erdmensch führte Dana ein ganzes Stück den Korridor entlang. Dabei bildete der Kshagir stets die Nachhut, so als befürchteten die beiden, dass ihnen noch jemand folgen könnte.
    Tatsächlich folgten ihnen aber nur die beiden Xabong. Sie erhoben sich bis hoch unter das Kuppeldach des gewaltigen, kathedralenartigen Raumes – eine Frachthalle, wie Dana annahm – und setzten sich schließlich in gebührendem Abstand wieder auf eine der Wände.
    »Lästige Biester!«, meinte der Erdmensch. »Nehmen Sie sich vor denen in Acht, die folgen Ihnen überall hin und Sie wissen nie, in wessen Auftrag sie unterwegs sind.«
    »Das politische System der Xabong sieht Mord als legale Möglichkeit des Führungswechsels vor«, sagte Dana. »Ich nehme an, dass es für sie daher nicht besonders schwierig war, sich hier einzugewöhnen!«
    »Das können Sie laut sagen!«
    Eine Gänsehaut überzog Danas nackten Körper. Ein kalter Luftzug fegte jetzt durch das Labyrinth der Sklavenpferche. Das Irritierende war, dass dieser Wind von mehreren Seiten und von oben gleichzeitig zu kommen schien.
    Dana verschränkte die Arme vor der Brust und zitterte.
    »Das ist die Frischluftzufuhr«, erklärte der Erdmensch. »Die geht einmal am Tag für eine bis anderthalb Stunden an.«
    »Tag?«, echote Dana irritiert.
    »28 Erdstunden.« Er deutete auf einen Ring an seinem linken Mittelfinger. »Das ist das Chronometer eines Belbujaar.«
    »Nie gehört?«
    »Eine Spezies, die ich auch nicht kannte, bevor es mich in diese Hölle verschlagen hat. Stellen Sie sich einen aufrecht gehenden Lurch mit fünf Extremitäten vor, wovon er drei zum Laufen benötigt. Er war ein Amphibienabkömmling und ich würde sagen, es war hier einfach zu trocken für ihn. Bevor er starb, hat er mir das Ding geschenkt.«
    »Da klingt, als wären Sie schon länger hier.«
    »Schon viel zu lange, wenn Sie mich fragen. Aber ich schätze, wir stellen uns alle besser darauf ein, hier den Rest unseres Lebens zu verbringen. So ist es jedenfalls von unseren Gastgebern gedacht.«
    Sie erreichten eine Abzweigung, die in einen Raum führte, in dem sich etwa ein Dutzend J’ebeem aufhielten. Männer, Frauen, auch Kinder.
    Dana zögerte zunächst.
    »Das sind Freunde«, sagte der Erdmensch. »Sie können natürlich auch auf eigene Faust weitergehen, wenn Sie wollen. Ich werde Ihnen keine Vorschriften machen.«
    Nackt unter Wölfen. Sehr witzig.
    Zögernd folgte Dana ihrem Retter. Einer der J’ebeem kam ihnen entgegen. Der Erdmensch wechselte ein paar Worte mit ihm in der Sprache der J’ebeem, die er offenbar nahezu perfekt beherrschte.
    Der J’ebeem, der innerhalb dieser Gruppe eine Art Anführerposition zu haben schien, rief nun seinerseits etwas zu seinen Leuten. Dem Tonfall nach waren es Anweisungen.
    Eine der Frauen kam herbei. Sie trug ein zusammengefaltetes Stück Stoff in den Händen. Zunächst musterte die J’ebeem-Frau Dana von oben bis unten, dann sagte sie etwas an den Erdmenschen gerichtet. Dieser antwortete und die J’ebeem reichte Dana den Stoff.
    »Nehmen Sie das und ziehen Sie es an«, sagte er.
    Das ließ sich Dana nicht zweimal sagen.
    Bei dem zusammengefalteten Stück Stoff handelte es sich um ein tunikaartiges Gewand. Da ein Gürtel fehlte, hing es ihr wie ein Sack am Leib. Immerhin reichte es bis fast zu den Knien. Besser als nichts , überlegte sie.
    »Mein Name ist übrigens Bran Larson«, sagte der Mensch, in dessen Gesicht sich zum ersten Mal die Ahnung eines Lächelns stahl.
    Dana sah ihn sich zum ersten Mal wirklich mit Verstand an. Die Kombination mit dem DIT-Logo wies starke Abnutzungserscheinungen auf
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