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Sternenfaust - 054 - Versklavt

Sternenfaust - 054 - Versklavt

Titel: Sternenfaust - 054 - Versklavt
Autoren: Alfred Bekker
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Beine betastete er sie und konzentrierte sich dabei auf ihren Kopf.
    Erneut begann der Msssarrr in einem Idiom aus schrillen Lauten zu sprechen, die sein Translator übersetzte. Dana erkannte die J’ebeem-Wörter für Geist, Gehirn und Glauben.
    Die Beißorgane rieben gegeneinander und mindestens ein Dutzend Augen betrachteten sie mit einem grausigen Interesse. Zwischen den Beißwerkzeugen wurde ein rohrartiger Stachel ausgefahren.
    Die Greifer hielten ihren Kopf wie in einem Schraubstock und verdrehten ihn so, dass der Msssarrr mit dem Hohlstachel in das Ohr gelangen konnte.
    Ein saugender Laut kam zwischen den Beißwerkzeugen des Msssarrr hervor. Schwere Schritte lenkten den Arachnoiden nun jedoch ab, sodass er Danas Kopf zunächst keine Beachtung mehr schenkte. Der Msssarrr drehte sich herum, während ein markerschütterndes, tiefes Brüllen den Korridor erfüllte. Aus dem Halbdunkel schälte sich die kompakte Gestalt des Dronte-Kshagir heraus.
    Er fasste den Arachnoiden bei einem seiner Beine und riss daran. Es löste sich vom Spinnenkörper und Xygor’an schleuderte es in der Luft herum.
    Der Msssarrr ging zum Gegenangriff über.
    Ein schriller Zischlaut ertönte dabei. Außerdem übersetzte der Translator die Laute, die der Msssarrr ausstieß – allerdings in die J’ebeem-Sprache.
    Er ruft nach seinen Wächtern! , wurde es Dana klar.
    »Xabong!«, kreischte es schließlich aus dem Lautsprecher des Gerätes heraus.
    Aber es war niemand da, der bereit gewesen wäre, den Unheimlichen zu verteidigen.
    Der Msssarrr stürzte sich auf den angreifenden Kshagir, aber der rohrartige Stachel zerbrach an der gepanzerten Außenhaut des Dreiarmigen. Mit der starken Pranke packte dieser einen weiteren Spinnenarm und riss ihn heraus. Eine geleeartige Flüssigkeit tropfte aus der Wunde. Der Msssarrr brüllte schrill auf und schnappte mit den Beißwerkzeugen nach Armen und Beinen seines Gegners. Doch der schien – zumindest gemessen an den Mitteln, die der Msssarrr einzusetzen vermochte – nahezu unverwundbar zu sein. Die zu Fäusten geballten zarten Hände trommelten auf die zahlreichen Sehorgane des Arachnoiden. Er bekam eines der Beißwerkzeuge zu fassen, riss es aus seiner Verankerung und stieß es dem Msssarrr durch die Augen ins Hirn.
    Einen Moment lang zuckte dieser noch, dann rührte er sich nicht mehr.
    Xygor’an erhob sich und wartete einige Augenblicke lang ab. Plötzlich würgte er einen Schwall von übel riechenden Stoffwechselprodukten heraus – sein Maul war seine einzige Körperöffnung – und ergoss sie über dem erschlagenen Feind. Offenbar eine Geste der Verachtung oder des Triumphs. Frost konnte angesichts dieses Gestanks nach Fäulnis und Säure kaum atmen.
    Der Kshagir wandte sich schließlich Dana zu. Er brach zuvor dem Msssarrr noch das zweite Beißwerkzeug heraus und durchtrennte damit die Fesseln.
    Ein paar Worte in seiner eigenen Sprache folgten. Worte, die Dana nun beim besten Willen nicht verstehen konnte.
    »Es ist jedenfalls gut, dass du da bist«, meinte sie. Hättest du je gedacht, dass du so etwas mal über einen leibhaftigen Dronte sagen würdest? , ging es ihr dabei durch den Kopf.
    Mit Gesten bedeutete der Kshagir ihr, dass es ratsam wäre, den Kadaver in den Konverter zu werfen.
    Dana schnallte dem Arachnoiden jedoch zuvor den Translator ab. Es handelte sich um ein Modell der Firma Sirius Electronic.
    Ein ziviles Modell, aber brauchbar , dachte Frost.
    Auf welch verschlungenen Wegen es den Weg auf dieses Sklavenschiff gefunden hatte, darüber konnte man nur spekulieren. Seit zwischen der Menschheit und den J’ebeem ein Bündnis geschlossen worden war, hatte der Handel zwischen den beiden Sternenreichen explosionsartig zugenommen.
    Frost versuchte vergeblich, das Gerät auf die Sprache der Kshagir – oder wenigstens auf Sutrubu – einzustellen, aber diese Option waren nicht im Menue enthalten. Mal sehen, wie lernfähig das Ding ist. Vielleicht übersetzt es nach einiger Zeit sogar Sutrubu und Kshagir, falls es genug Wortmaterial aufgenommen hat! Xygor’an ließ einen grollenden Laut hören und fasste den Msssarrr an zwei seiner Beine, um ihn zum Müllkonverter zu schleifen.
     
    *
     
    Noch vor dem Ende der Dunkelperiode kehrten Xygor’an und Dana Frost zu ihrem Schlafplatz zurück.
    Bran Larson war noch wach. »Ich bin froh, dass euch nichts passiert ist.«
    »Es war tatsächlich ein Msssarrr«, murmelte sie. »Ich habe ihm seinen Translator abgenommen.«
    »Du bist zu faul,
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