Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das verbotene Tal

Das verbotene Tal

Titel: Das verbotene Tal
Autoren: Doris Schroeder
Vom Netzwerk:
ihm
gespielt!“
    Timmy zögerte. Eigentlich wäre er ganz
gern zu dem Freund gegangen. Aber vielleicht war Boomer noch böse.
    „Ich muß ohnehin seine Mutter anrufen“,
fuhr Ruth fort. „Soll ich ihr sagen, daß du kommst?“
    Natürlich sorgte sich der Junge um
Letty, und Ablenkung tat ihm zweifellos gut!
    „Meinetwegen!“ Begeistert schien Timmy
nicht gerade. „Komm, Lassie!“
    Gleich darauf sah Ruth ihn zum
Bates-Hof fahren, und Lassie sprang nebenher. Die Mutter atmete auf. Nun würde
Timmy wenigstens nicht mehr auf die Idee kommen, den Männern nachzulaufen!
    Aber es kam anders, als sie gedacht
hatte.
    Boomer hatte vollkommen vergessen, wie
sein Freund ihn neulich behandelt hatte, und freute sich, Timmy wiederzusehen.
Als er von Lettys Verschwinden hörte, wurde er ganz aufgeregt.
    „Sheriff Bennett glaubte mir nicht“,
schloß Timmy seinen Bericht, „daß Lassie das Mädchen wiederfinden könnte!“
    „Ja, Mensch, sollen wir nicht Lassie
suchen lassen?“ rief Boomer begeistert. „Wir kennen doch manchen Fleck im Wald,
der dem Sheriff ganz unbekannt ist!“
    „Jawohl!“ Timmy war Feuer und Flamme. „Und
wenn wir sie nicht finden, können wir ja Joey fragen, ob er niemanden gesehen
hat!“
    Boomer lief schon nach seinem Fahrrad. „Zuerst
können wir fahren“, erklärte er, „bis das Gebüsch zu dicht wird. Und — sieh
mal!“ Er zog eine Pfeife aus der Tasche und ließ sie zweimal schrill trillern. „Wenn
wir uns etwa verlieren, pfeife ich, und dann kommst du zu mir.“
    In Windeseile radelten sie davon. Als
das Unterholz ihr Fortkommen hemmte, stiegen sie ab und versteckten die Räder
im Gebüsch. Lassie schnupperte unschlüssig. Da... ein schwaches Gebell erklang
aus der Ferne. Und auch die Jungen hatten es erlauscht.
    „Pom-Pom!“ rief Timmy. „Bestimmt ist
Letty bei ihm!“
    Er kämpfte sich in Richtung des Gebells
durch den Busch, aber flink setzte sich Lassie schützend ein paar Meter vor
ihn.
    Und bald entdeckten sie Pom-Pom: Mitten
im brausenden Bach balancierte er auf einem dicken Baumstamm. Klatschnaß hing
sein sonst so seidiges Fell am Körper, und während die Jungen zur Rettung
ansetzten, glitt er aufkreischend von dem Stamm ins Wasser, tauchte im Schaum
unter und wurde weggerissen.
    Sofort sprang Lassie hinterher, ließ
sich treiben und äugte scharf voraus. Nur eine Sekunde, eine einzige Sekunde
lang, tauchte ein weißer Körper in der reißenden Strömung auf. Aber es genügte:
Mit aller Kraft schwamm Lassie auf die Stelle zu... und eine Minute später
kroch sie, ein weißes Bündel zwischen den Zähnen, ans Ufer. Eilig stürmten die
Jungen am Bach entlang und halfen ihr, die letzte Steigung zu nehmen. Erschöpft
streckte sich die große Hündin am Ufer aus, während Timmy und Boomer Pom-Pom
Erste Hilfe leisteten. Und tatsächlich — nach kurzer Zeit gab Pom-Pom
protestierende Laute von sich.
    „Er kommt zu sich!“ jubelte Boomer
erleichtert.
    Timmy nickte. Und schon kroch Pom-Pom
zu Lassie und schmiegte sich schutzsuchend an sie. Die Hündin leckte den
nassen, kalten Kleinen fürsorglich, bis er endlich einschlummerte.
    „Also war Letty doch nicht bei ihm“,
meinte Timmy enttäuscht.
    „Vielleicht hat Pom-Pom sie auch
gesucht!“ nickte Boomer.
    Plötzlich deutete Timmy zu Boden. „Hallo,
das sieht aber ganz nach Taffys Hufen aus!“
    Boomer schaute aufmerksam. Es war das
unterspülte Stück des Ufers, auf dem Taffy vorhin ausgerutscht war.
    Und als er die Blicke weiterschweifen
ließ, erkannte er noch etwas. „Uff!“ stieß er hervor. „Sieh mal, Timmy!“
    Der Freund lief darauf zu. Tatsächlich:
einen halben Meter neben dem Ufer erblickte er einen von Lettys
Reithandschuhen!
    Er hob ihn auf. Und dann verdüsterte
sich sein Gesicht, und beklommen starrte er ins Wasser.
    „Hier ist Letty aus dem Sattel
gestürzt!“ sagte er. „Wenn sie nun ins Wasser gefallen ist...?“ Angst klang aus
seiner gepreßten Stimme.
    „Vielleicht kann sie schwimmen!“
tröstete Boomer.
    Aber Timmy schüttelte den Kopf. „Nein,
ich weiß, daß sie nicht schwimmen kann!“
    Plötzlich bellte Lassie. Scharf sah sie
den Weg entlang. Offenbar hatte sie etwas gehört.
    „Letty?“ Fragend, hoffnungsvoll
schauten die Jungen sich an. „Letty!“ schrien sie dann wie aus einem Munde. „Hier!“
    Boomer fiel seine Trillerpfeife ein.
Schnell setzte er sie an die Lippen. Wenn das Mädchen irgendwo im Umkreis von
einem Kilometer steckte, mußte sie den schrillen Ruf hören!
    Aber es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher