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Das verbotene Tal

Das verbotene Tal

Titel: Das verbotene Tal
Autoren: Doris Schroeder
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Finger
nachgaben und der Revolver polternd zu Boden fiel.
    Mit einem Satz war Paul da, packte den
Revolver und richtete ihn auf den Verbrecher.
    „Schon gut, Lassie!“ rief er. „Laß los,
wir haben ihn!“
    Schon schnappten Handschellen um
Sanders’ Gelenke. Wütend und verbissen starrte er vor sich hin.
    „Ihr alle miteinander hättet es nicht
geschafft!“ grölte er. „Wenn nicht der Alte mich angefallen hätte und dieser
Köter...“
    Lassie schien zu begreifen, daß sie
gemeint war. Wild fletschte sie die Zähne. Da hielt es Blackie für angebracht,
kein Wort mehr zu sagen.
    „Joey!“ Timmy rannte in die Höhle, und
gleich darauf schrie er: „Dad! Herr Bennett, kommen Sie schnell!“
    Die Männer folgten dem Ruf und fanden
den Jungen neben dem bewußtlosen Joey knien.
    »Helft ihm doch!“ bat er. ,,Er ist
verwundet.“
    Verblüfft starrten die Männer den
Fremden an.
    „Der kommt mir irgendwie bekannt vor!“
brummte Sam Moss.
    In diesem Augenblick kam Joey zu sich.
Besorgt beugten sich Paul und Timmy über ihn.
    „Joey, ist Ihnen etwas?“ flüsterte
Timmy angstvoll.
    Paul half dem Alten, sich aufzusetzen.
Verständnislos schaute er sich um. „Wer sind Sie?“ flüsterte er. „Wo bin ich?“
    Da plötzlich kam Sam Moss die
Erleuchtung.
    „Joey Brunson!“ Er trat einen Schritt
vor. „Joey! Ich bin’s doch, Sam Moss! Und du bist zu Hause in Calverton!“
    Fassungloses Erkennen dämmerte in Joeys
Augen.
    „Sam? Was ist nur? Wie komme ich
hierher?“
     
     
    Wenige Tage später waren alle Fragen
beantwortet: Joey Brunson hatte im Kriege eine Kopfverletzung davongetragen und
vollkommen das Gedächtnis verloren. Jahrelang war er von einer Heilanstalt in
die andere gewandert. Man hatte ihn behandelt, aber um nichts in der Welt hatte
er sich an seine Vergangenheit erinnern können. Und dann war er eines Tages
einfach davongelaufen, hatte instinktiv den Weg zu seinem alten Tal
eingeschlagen, wo er mit Frau und Kind so glücklich gewesen war.
    Letty war stolz und außer sich vor Freude,
wieder einen Großvater zu haben, und nicht weniger freute sich Dave über die
Heimkehr des Vaters. Nur tat es ihm nun noch mehr weh, daß er trotzdem den Hof
würde aufgeben müssen. Schon bewarben sich mehrere Interessenten, und trotz
aller landwirtschaftlichen Erfahrungen des alten Brunson mußte man Abschied vom
Hof nehmen!
    So jedenfalls dachte Dave. Aber noch am
allerletzten Tage vor dem endgültigen Verkauf sollten sie eine freudige
Überraschung erleben.
    Übereinstimmend sagten nämlich die
beteiligten Männer aus, daß Joey Brunson die Belohnung für das Ergreifen des
entsprungenen Sträflings zustände. Er hatte den Mann überführt und durch sein
kühnes Eingreifen auch noch Paul Martin das Leben gerettet.
    Es war ein, schönes Stück Geld! Damit
konnte die Familie dableiben und den Hof in Schwung bringen. Und einen Teil des
Geldes legten sie für ein Geschenk an, mit dem sie Timmy beweisen wollten, was
sie von Lassie und ihrer Tapferkeit hielten. Es war ein kunstvolles
Lederhalsband mit einer Metallplakette, und darauf war eingraviert:
    L A S S I E — D E R  T A P F E R S T E  H
U N D  D E R  W E L T.
    Sehr selbstbewußt stolzierte die
Collie-Hündin einher, wenn sie diesen „Orden“ trug, so daß Timmy fast zu
glauben begann, sie könne tatsächlich lesen. Wenn man bedachte, was sie schon
alles geleistet hatte, war ihr das wirklich zuzutrauen!
     
    ENDE

 
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