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Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Titel: Das verbotene Land 3 - Drachenbruder
Autoren: Margaret Weis
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Liebe«, bemerkte Edward.
    Die Kriegerinnen bestiegen ihre Pferde. Die Wagenlenkerinnen kletterten zusammen mit den Priesterinnen in die Wagen. Anna, Markus und Nem standen noch beieinander, um Abschied zu nehmen.
    »Was wirst du jetzt machen, Nem? Wohin gehst du mit den Kindern?«, wollte Markus wissen. Wenn jemand dazu bestimmt war, auf dieser Welt ein Außenseiterleben zu führen, dann diese Kinder von Grald, die halb Mensch, halb Drache waren.
    »Fürs Erste bleiben wir in Seth«, meinte Nem. »Die Schwestern haben uns eingeladen, bei ihnen zu wohnen, bis wir uns sicherer fühlen. Für Herzeleid und die anderen war das alles nicht einfach. Sie haben erfahren, wie grausam und herzlos ihr Menschen sein könnt.«
    »Und wie freundlich«, erinnerte ihn Markus mit einem Blick auf Anna. »Und voller Mitgefühl.« Er streckte ihr die Hand hin, denn er ließ sie nur ungern ziehen.
    Die Hohepriesterin lief vor Glück rot an. Ihre Finger schlangen sich um die von Markus.
    »Das stimmt«, räumte Nem ein. »Aber keine Menschensiedlung wird uns jemals voll und ganz akzeptieren. Eines Tages, wenn die Kleinen kräftiger sind, werden wir Seth verlassen und uns ein eigenes Land suchen.«
    Die Kommandantin der Kriegerinnen wurde unruhig. Sie wagte es nicht, die Hohepriesterin zu drängen, aber am Tänzeln ihres Pferdes erkannte Markus, dass sie endlich loswollte. Es wurde Zeit, Lebwohl zu sagen.
    Die Brüder umarmten einander. Markus half Anna in den Streitwagen. Er küsste ihre Hand und drückte sie auf sein Herz. Da beugte sie sich herab und küsste ihn auf den Mund, worauf die Ritter und Soldaten in Hochrufe ausbrachen.
    Die Tore öffneten sich. Unter Trompetenschall zogen die Frauen von Seth aus Idlyswylde ab und kehrten in ihre Heimat zurück.
    Nem, der neben den Wagen herlief, winkte Markus ein letztes Mal zu. Auch dieser hob die Hand. Sein Herz begleitete die beiden, die er lieb gewonnen hatte. Als er sich umdrehte, prallte er gegen Drakonas.
    »Mein Gott, hast du mich erschreckt! Wo warst du denn?«, begrüßte Markus den Zweibeiner warmherzig. »Seit dem Tag, als du mich niedergeschlagen hast, habe ich dich nicht mehr zu Gesicht bekommen.«
    »Das war klug von mir, sonst hätte Maristara dein Hirn verhackstückt. Jetzt sieht es allerdings so aus, als hätte diese hübsche junge Priesterin das besorgt.«
    Markus lachte. »Anna ist wirklich sehr schön. In einem Monat werden wir heiraten.«
    »Das freut mich für euch«, sagte Drakonas. »Obwohl ihr kein einfaches Leben haben werdet. In euch beiden fließt Drachenblut. Ihr wisst, was das für eure Kinder bedeutet.«
    »Das wissen wir«, brummte Markus. »Wir haben darüber gesprochen. Aber«, ergänzte er lockerer, »wenn es ein Junge wird, werde ich dich bitten, ihn an den Fluss mitzunehmen und ihn in der Magie zu unterweisen.«
    Er hatte gehofft, dem Drachen ein Lächeln abzuringen, wenn dieser an einen anderen kleinen Jungen dachte, der am Fluss die Magie erlernt hatte. Drakonas schüttelte den Kopf.
    »Du wirst deinen Sohn selbst unterweisen müssen, Markus. Meine Tage als Zweibeiner sind gezählt. Ich bin gekommen, um mich zu verabschieden. Die Drachen führen Krieg, und mein Platz ist bei ihnen. Ich möchte Frieden stiften, aber bisher habe ich da wenig Hoffnung.«
    »Wir führen vielleicht selbst bald Krieg«, berichtete Markus. »Wenn Anna und ich verheiratet sind, sollen wir unverzüglich nach Drachenburg reisen und Verhandlungen aufnehmen. Aber ich habe da auch wenig Hoffnung. Man hat sie gelehrt, uns zu hassen.«
    »Sie sind nicht die Einzigen, die gelernt haben zu hassen«, bemerkte Drakonas.
    »Stimmt«, gab Markus zu. Er dachte an Nem. »Auch wir tragen unsere Schuld.«
    Drakonas streckte ihm die Hand hin. »Leb wohl, mein Prinz. Ein letzter Rat – halte dich von diesem kleinen Raum fern. Du wirst in dieser Welt gebraucht. Du solltest nicht in unsere eindringen.«
    »Aber hin und wieder sehne ich mich danach«, gestand Markus leise. »Nach den Träumen der Drachen.«
    Und vielleicht, dachte er, während er Drakonas nachblickte, dessen Stiefel verstaubt und abgelaufen waren, war es letztlich nichts als das gewesen.
    Ein Drachentraum.
    Er sah Drakonas nach, bis er auf der Straße kaum mehr zu erkennen war und die Palasttore sich hinter ihm schlossen.

Epilog
    Zwei Wochen nach dem Angriff auf Idlyswylde hatte sich das Leben weitgehend normalisiert. Da trat im Königsschloss ein geheimes Tribunal zusammen.
    Lange nach Einbruch der Dunkelheit wurde die Gefangene
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