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Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Titel: Das verbotene Land 3 - Drachenbruder
Autoren: Margaret Weis
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Maristara. Zieht euch zurück. Geht wieder nach Drachenburg.«
    »Und dann, Zweibeiner?«, fragte die alte Drachendame. »Was dann? Werden deine Menschen uns in Ruhe lassen, nachdem sie nun wissen, wo wir sind? Oder werden sie mit ihren Heeren kommen und uns erobern?«
    »Wir können verhandeln. Gespräche führen.«
    Maristara schnaubte. Der Schatten der Stille senkte sich zwischen ihnen herab.
    »Anora hatte Recht«, sagte sie schließlich. »Wir sind unser eigener Untergang.«
    Auf dem Boden neben einer Steinbank kam Markus wieder zu sich. Er stand auf und rieb sich das schmerzende Kinn. Sein Vater und Nem beugten sich über ihn.
    »Was ist passiert? Geht es dir gut?«, erkundigte sich Edward besorgt.
    »Drakonas hat mich niedergeschlagen!«, empörte sich Markus.
    Edward lächelte. »Das macht er mit mir auch hin und wieder. Meistens zu meinem Besten. Hier – kannst du aufstehen?«
    Mit Hilfe seines Vaters kam Markus taumelnd auf die Beine. Er hörte seltsame Geräusche von draußen – Brüllen, Schreie und fremdartiges, tierisches Kreischen voller wortlosem Zorn und Trotz.
    »Vater, was ist das? Was geht da vor?« Markus warf einen Blick auf die Kapelle. »Anna. Die Schwestern …«
    »Die Hohepriesterin und die Schwestern sind alle wohlbehalten. Sie erholen sich gerade von ihrer Arbeit. Deine Mutter kümmert sich um sie.« Edward machte ein finsteres Gesicht. »Komm und sieh selbst, mein Sohn.«
    Als Markus hinausging, tropfte etwas auf sein Gesicht. Erst glaubte er, es würde regnen, aber es war ein klarer Tag. Die Sonne schien. Er berührte die Flüssigkeit auf seiner Wange und zog die Hand zurück.
    Seine Finger waren blutrot. Blut war vom Himmel gefallen. Da hob er den Kopf, sah nach oben und erschrak. Er musste sich bei seinem Vater einhaken, um nicht in die Knie zu gehen.
    Am Himmel über Idlyswylde kämpfte Drache gegen Drache.
    Vor Urzeiten, als die Menschen noch in Höhlen lebten, hatten die Ahnen von Markus vielleicht zum Himmel geblickt und waren ebenso erschrocken. Seither war kein Mensch mehr Zeuge eines solchen Kampfes geworden. Jetzt ließen beide Armeen die Waffen sinken, um diese schreckliche und zugleich hinreißende Schlacht mit anzusehen.
    Das Sonnenlicht ließ die Schuppen an den sich windenden, aufsteigenden und herabschießenden Drachenleibern grün, blau, rot, schwarz und lila aufblinken. Es blitzte und donnerte, dass der Boden erbebte. Wenn die Drachen ihren lodernden Atem spien, knisterten Flammen über den Himmel, um Flügel zu verbrennen oder Augen zu blenden. Die Drachen schnappten nacheinander oder versuchten, die Gegner mit ihren Klauen zu zerreißen. Wie eine schauerliche Dusche spritzte ihr Blut auf das Pflaster und rann die Schlossmauern herunter.
    Markus hob eine Hand über seine Augen, um Drakonas zu suchen, aber die Sonne war direkt über ihm, so dass die Drachen schwer auseinanderzuhalten waren. Er versuchte, in seinen kleinen Raum zu gelangen, aber Wut und Hass waren dort so sengend heiß, dass er wieder verschwinden musste.
    »Da ist er«, sagte Nem und deutete auf Drakonas. Seine Drachenaugen konnten alles klar erkennen. Er hatte gelernt, in die Sonne zu sehen.
    »Und der Große? Wer ist das?«
    »Maristara«, antwortete Nem.
    »Was ist mit dem Kleineren? Ich glaube, den kenne ich.«
    »Das ist Lysira. Sie hat uns nach Seth geführt.«
    »Sie hat ein Problem«, stellte Markus fest.
    Lysira hatte in ihrem Eifer nicht bemerkt, dass Mantas sie listig in die Falle gelockt hatte. Während er unten gegen sie kämpfte, schoss Maristara von oben auf sie herab.
    »Ja«, meinte Nem ungerührt. Er verfolgte den Kampf, als würden dort Hähne aufeinander losgehen. Wer gewann, war ihm offenbar ziemlich egal.
    »Du hasst sie alle, nicht wahr?«, meinte Markus. »Dir wäre es am liebsten, wenn sie alle umkommen.«
    Nem warf ihm einen Blick zu. »Kannst du es mir verdenken?«
    »Nein.« Markus schüttelte den Kopf. »Gewiss nicht.«
    Lysira bedachte Mantas mit einem Flammenstoß, doch der wich geschickt aus. Ehe sie nachlegen konnte, machte er kehrt und flog davon. Lysiras Triumphschrei verwandelte sich in erstauntes Luftholen, als der Schatten ihrer Feindin über sie fiel.
    Blitzschnell rollte sie seitwärts und rettete damit ihr Leben, denn Maristara hatte die Kleinere am Hals packen und ihn mit ihren mächtigen Klauen brechen wollen. So konnte Maristara der anderen nur die Zähne in den Hals schlagen. Ihre scharfen Reißzähne durchbohrten Schuppen und gruben sich tief in Lysiras
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