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Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Titel: Das verbotene Land 3 - Drachenbruder
Autoren: Margaret Weis
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erforderlich waren, um ihn anzuheben. Das Tor wurde nur geöffnet, wenn jemand um Einlass bat.
    Die Kriegerinnen führten Evelina hinein und überließen sie dann ihrem Schicksal. Evelina stand zitternd im Hof, in der Hand einen kleinen Sack mit ihrer persönlichen Habe, einschließlich des Medaillons.
    Die Schwestern brachten Evelina in eine Zelle ohne Fenster, in der es nur eine Matratze gab. Man teilte ihr mit, dass dies ihr Zimmer sei. In der Zelle war es beinahe so kalt wie draußen. Resigniert fügte sich Evelina in ihr Schicksal. Sie würde erfrieren. Unter einer dünnen Decke zusammengekugelt lag sie im Bett und wünschte, sie hätte sich hängen lassen, als eine Schwester erschien. Sie führte Evelina in einen Raum, wo sie sich am Feuer aufwärmen konnte. Dort bekam sie etwas zu essen und zu trinken, einfach, aber nahrhaft, dazu Unterwäsche und eine Kutte aus schwerem, schwarzen Tuch.
    In diesem schwarzen Zeug sehe ich doch wie eine Krähe aus, dachte Evelina erschüttert.
    Dann aber wurde ihr klar, dass ohnehin keine Männer da waren. Also spielte es keine Rolle, wie sie aussah. Dankbar schmiegte sie sich in den Habit, der immerhin warm war.
    Schließlich führten die Schwestern sie zur Äbtissin.
    Die Äbtissin war eine kräftige Frau Ende vierzig, gebildet, willensstark und entschlossen.
    Während Evelina mit niedergeschlagenen Augen vor dieser Frau stand, die Hände in den Ärmeln gefaltet, gab sie vor, der klangvollen Stimme zu lauschen, die ihr die Regeln erklärte, die von jetzt an Evelinas Leben bestimmen würden. Gleichzeitig aber sah sie sich verstohlen im Raum um.
    Die Gemächer der Äbtissin waren einfach, im Vergleich zu denen der anderen Nonnen jedoch geradezu luxuriös. Ein Feuer im Kamin verbreitete behagliche Wärme. Die Matratze war nicht mit Stroh gestopft, sondern mit Gänsedaunen. Es gab Stühle und einen Schreibtisch, und die Äbtissin hatte eine persönliche Sekretärin, denn – wie Evelina bald erfahren sollte – sie war in diesem Teil der Welt ein einflussreiches Mitglied der Kirche.
    Evelina hatte inzwischen gründlich nachgedacht. Die Schwestern arbeiteten zwar viel auf den Feldern und in der Abtei, wirkten aber gesund und gut genährt. Da Evelina mehr als einmal im Leben hungrig zu Bett gegangen war, wusste sie es zu schätzen, wenn sie immer genug zu essen bekam. In der Abtei war sie gut geschützt. Sie hatte eine eigene Kammer. Natürlich gab es gewisse Nachteile – sie würde viel Zeit kniend im Gebet verbringen müssen, und es gab keine Männer. Aber ein Gebet war leicht gesprochen, und was die Männer anging – hatten die ihr nicht immer nur Ärger gebracht?
    Wenn Evelina die Äbtissin sah, sah sie sich selbst auf deren Stuhl am Feuer, wo sie zu essen hatte, so viel sie wollte, und über ihr eigenes, kleines Reich herrschte.
    Als die Äbtissin daher zum Abschluss fragte, was sie von ihrem neuen Aufenthaltsort hielt, sank diese auf die Knie und hob die gefalteten Hände.
    »Ich danke Gott, verehrte Mutter«, sagte sie mit frommer Stimme, »dass Er mich heimgeführt hat.«
    Evelina blinzelte durch den Vorhang ihrer goldenen Locken. Die Äbtissin erschien gerührt und beeindruckt. Innerlich blickte die Novizin der Zukunft entgegen und lächelte.

Danksagung
    Ich möchte mich bei Robert Krammes, meinem Freund und Berater in militärischen Dingen, für seine Unterstützung bedanken. Seine Hilfe war bei dieser Romantrilogie von unschätzbarem Wert für mich. Ebenso danke ich seiner Frau und meiner lieben Freundin Mary Krammes, die als Evelinas Gewandmeisterin eingesprungen ist.
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