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Das verbotene Land 2 - Drachensohn

Das verbotene Land 2 - Drachensohn

Titel: Das verbotene Land 2 - Drachensohn
Autoren: Margaret Weis
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zuversichtlich zulächelte. Bei ihrem Anblick wurde ihm warm ums Herz.
    Da stürzte sich aus dem Schatten eines Hauseingangs ein braunes Etwas auf ihn.
    Eine braune Kutte und Feuer.
    Flammen schlängelten sich um die Handgelenke des Mönches und umwirbelten seine Finger. Der Mann griff nach Markus, um ihn in eine feurige Umarmung zu ziehen, berührte alles, was er nur finden konnte – Fleisch, Stoff, Haare. Alles, was er berührte, fing Feuer.
    Die lodernde Hitze der Magie versengte Markus' Körper. Das grelle Licht machte ihn halb blind, und der Rauch, der von seiner Kutte aufstieg, brachte ihn zum Husten. Verzweifelt versuchte er, den Mönch abzuwehren. Er hörte Evelina schreien, konnte sie aber in dem Rauch und wegen der heftigen Schmerzen nicht finden.
    Markus kämpfte um sein Leben. Darum griff er zu der einzigen Waffe, die ihm zur Verfügung stand. Die Magie musste ihm das Leben retten, und sie war hier, in seinen Händen.
    Im Nu war er von einem Sturm aus blauem Eis und weißem Schnee umtost, der die Flammen löschte und den brennenden Schmerz linderte. Er atmete ein und stieß eine eisige Windbö aus, die den Mönch mit Wucht gegen eine Wand schleuderte. Der Mann prallte an die Mauer, fiel auf den Gehweg und blieb dort liegen. Die Flammen an seinen Händen flackerten und verloschen.
    Markus wartete ab, ob er sich noch einmal bewegte. Der Schnee, der auf ihn herabrieselte, hörte allmählich auf.
    »Du hast gebrannt!«, keuchte Evelina. »Ich dachte, du wärst tot! Und dann … dann begann es zu schneien!«
    Sie umklammerte seine Hand. »Ich hasse diesen Ort!«
    »Schon gut. Es ist vorbei«, sagte er und legte einen Arm um sie.
    Als er jedoch auf die Straße blickte, wurde ihm klar, dass er gerade gelogen hatte. Der Kampf war nicht vorüber. Er hatte erst angefangen.
    Dem Mönch war es nicht geglückt, Markus zu verbrennen, doch das magische Feuer, das wie ein Komet durch die Straßen geblitzt war, hatte alle Mönche aufmerken lassen. Jetzt kamen sie von überall her: Aus Eingängen, Kanälen und von der Straße her. Alle hielten auf Markus zu.
    Die Querstraße war nicht weit, aber von dort kamen ihnen drei Mönche entgegengelaufen.
    »Da ist ein kleiner Weg«, rief Evelina und deutete nach vorn. Sie zögerte. »Aber es könnte eine Sackgasse sein.«
    »Wir wissen, dass es eine Sackgasse ist«, bestätigte Markus düster. »Wir müssen einfach auf unser Glück vertrauen.«
    Sie duckten sich in den Weg hinein und rannten drauflos.
    Trotz seiner Worte quälten Markus die Zweifel. Die kleine Gasse war so verwinkelt wie alle anderen Straßen dieser Stadt. Als er sich umschaute, sah er, dass sie verfolgt wurden. Ein Mönch schien ihnen etwas nachzuschleudern.
    Markus dachte an den Wurfpfeil, der Bellona niedergestreckt hatte. Er presste sich flach an die Wand und zog Evelina neben sich. Der Pfeil sauste vorbei und landete auf der Straße.
    »Die Mauer!«, schrie Evelina schrill. »Ich sehe sie! Oh, Markus, ich sehe sie! Wir sind gleich da!«
    Am Ende der Gasse war die Sonne zu sehen. In diesem Augenblick prallte ein zweiter Pfeil dicht neben seinem Kopf von der Hauswand ab.
    Markus zeigte auf die Gebäude am Anfang der Gasse. Magie brach aus ihm hervor und ließ die Erde erbeben. Die Mauern erzitterten. Brüllend wie eine Lawine brachen zwei Häuser zusammen. Die Trümmer ließen eine Staubwolke aufsteigen. Die Verfolger waren nicht mehr zu sehen. Den Schreien nach waren zumindest einige von ihnen lebend begraben worden. Markus lief wieder los, Evelina hielt sich dicht neben ihm. Da begann die Schwäche.
    Sie kam ganz plötzlich und ohne Vorwarnung, ein Gefühl völliger Erschöpfung. Er bekam keine Luft mehr. Seine Hände, Arme und Beine prickelten. Er stolperte und wäre beinahe gestürzt. Evelina hielt ihn fest.
    »Was ist denn?«, drängte sie entsetzt. »Bist du verletzt?«
    Er antwortete nicht. Er brauchte alle Luft zum Atmen. Sprechen erforderte mehr Kraft, als er besaß, und er hätte es ohnehin nicht erklären können. Nichts auf der Welt war umsonst. Alles hatte seinen Preis, auch die Magie.
    Aus Staubkörnchen tanzende Elfchen zu zaubern, machte ein wenig müde, doch er hatte sich nie danach hinlegen müssen. Doch Gebäude zum Einstürzen zu bringen und einen Eissturm zu beschwören, war etwas ganz anderes. Markus war so kraftlos, dass er sich kaum noch rühren konnte.
    Hinter ihnen hörte er, wie die Mönche über den Schutt kletterten. Er musste weiter – oder aufgeben und sterben.
    »Liebster
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