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Das Unsterblichkeitsprinzip

Titel: Das Unsterblichkeitsprinzip
Autoren: Jeffrey Lang
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keine Antwort. Jähe Sorge erfasste ihn und er versuchte, sich nicht davon ablenken zu lassen, als er den Weg fortsetzte. Am Ende des dunklen, von Rauchschwaden durchzogenen Korridors fand er einen Turbolift. Ein solcher Lift bot keine Sicherheit, während das Schiff angegriffen wurde, aber er sah keine Alternative.
      Die Liftkabine blieb dunkel, als sich ihre Tür öffnete, und deshalb sah Data nur eine schattenhafte Gestalt. Er stellte sofort fest, dass es sich nicht um einen der Androiden von Exo III handeln konnte, denn dafür war die Gestalt zu klein.
      »Rhea.«
      »Oh, gut«, sagte sie in einem sachlichen Tonfall. »Da bist du ja.«
      »In der Tat.« Data sah eine Stichwunde unter Rheas linkem Ohr; gelegentlich blitzte es dort.
      »Sieht schlimmer aus als es ist«, versicherte ihm Rhea. »Sie entdeckten den Sender und einer von ihnen stach mit einem spitzen Werkzeug danach. Da ist mir der Kragen geplatzt.«
      »Was hast du gemacht?«, fragte Data.
      »Die Gurte, die mich auf der Duplikationsscheibe festhalten sollten, waren für organische Wesen bestimmt. Als sich das Ding zu drehen begann, leitete ich die ganze Energie in die Servomotoren meines Arms und riss mich los.«
      »Du bist allen drei Androiden im Laboratorium entkommen?«
      »Nein«, erwiderte Rhea grimmig. »Ich habe sie zerstört. Die neuerlichen Angriffe auf das Schiff und der Umstand, dass ich mich losreißen konnte – das alles muss eine ziemliche Überraschung für sie gewesen sein. Ich habe das Überraschungsmoment ausgenutzt, und… die Sorge um dich gab mir zusätzliche Kraft.«
      Data wollte verschiedene Dinge zugleich sagen, entschied sich dann aber fürs Pragmatische. »Wir müssen das Schiff verlassen.«
      »Ich erhebe keine Einwände.« Es kam zu neuerlichen Erschütterungen. »Eigentlich sollte Captain Picard versuchen, uns in Sicherheit zu beamen, bevor er das Schiff vernichtet.«
      »Der Angriff geht nicht auf Captain Picard zurück«, sagte Data, als sie nach achtern liefen. »Ich habe M-5 reaktiviert und ihm Zugang zu den Verteidigungssystemen der Station gegeben.«
      »Du hast was?«
      »Angesichts der besonderen Umstände schien es unsere beste Chance zu sein, die Androiden aufzuhalten.«
      »Ja, ganz zu schweigen von unserer besten Chance, dabei ums Leben zu kommen. Du weißt doch, dass M-5 verrückt ist, oder?«
      »›Verrückt‹ ist kein präziser Ausdruck. Man könnte M-5 als… zielstrebig bezeichnen.« Data hielt im Korridor nach Hinweisen dafür Ausschau, wo sie sich befanden. »Wir müssen einen Transporterraum oder einen Hangar finden.«
      »Ja.« Rhea griff nach seiner Hand. »Also los.«
      Die Tür des Turbolifts öffnete sich erneut und mehrere Gestalten wurden sichtbar. Data und Rhea hielten sich nicht damit auf, sie zu zählen, wirbelten herum und liefen. Die Androiden von Exo III waren sehr kräftig, aber auch schwer, und deshalb konnten Data und Rhea ihren Vorsprung vergrößern. Sie passierten mehrere vielversprechend aussehende Türen, aber wenn sie sich für die falsche entschieden hätten, wären sie in die Klemme geraten.
      »Dort!«, rief Rhea und deutete nach vorn, zur nächsten Abzweigung. Data bemerkte den Zugang eines Wartungstunnels, einer Jefferiesröhre vergleichbar. Wenn sie ihn erreichen konnten, bekamen sie aufgrund ihrer geringeren Größe und Wendigkeit einen erheblichen Vorteil.
      Data wurde etwas langsamer und ließ sich hinter Rhea zurückfallen. Sie würde besser vorankommen und sollte daher die Führung übernehmen. Sie richtete keine Frage an ihn, verstand sofort und lief noch schneller – Data vermutete, dass sie zuvor aus Rücksicht auf ihn nicht mit voller Geschwindigkeit gelaufen war. Drei Meter vom offenen Tunnelzugang entfernt sprang sie mit ausgestreckten Armen.
       Sie war nur eine halbe Sekunde vor Data im Tunnel, schaffte es aber, ihm ausreichend Platz zu schaffen. Die von den Verfolgern verursachten Geräusche verklangen. Sicher würde es nicht lange dauern, bis neue ertönten, aus einer anderen Richtung, aber sie hatten ein wenig Zeit gewonnen.
      Sie kletterten etwa fünfzig Meter weit nach oben, ohne auf Androiden zu stoßen. Schließlich versperrte eine Luke ihnen den Weg und Data befürchtete schon, dass sie im Innern des Tunnels in der Falle saßen. Doch dann fand Rhea einen Schalter und betätigte ihn. Nachdem sie die Luke passiert hatten, trat Data nach dem Verriegelungsmechanismus und zerstörte ihn. Dann lauschte er einige
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