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0324 - Sie tanzten, wenn die Ratte pfiff

0324 - Sie tanzten, wenn die Ratte pfiff

Titel: 0324 - Sie tanzten, wenn die Ratte pfiff
Autoren: wenn die Ratte pfiff (1 of 2) Sie tanzten
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Wir kannten die Löcher, in denen die Ratten saßen. Und wir hatten eine Falle auf gestellt, die um Mitternacht zuschlagen sollte. Wir wussten, dass die Ratten das Licht scheuen, wir kannten ihre Tricks, ihre schmutzigen Geschäfte und ihre Ware: Rauschgift. Das Haus mit den vielen Ausgängen war umstellt. Es lag in einer dunklen Gasse, in der es nach Fäulnis und Abwässern stank.
    Wir kannten auch den Chef der Ratten. Er nannte sich Sniff Ackerman. Als wir Mr. High zum ersten Male von diesem Verbrecher berichtet hatten, war der Chef blass geworden.
    »Sniff Ackerman?«, hatte er uns gefragt. »Seid ihr sicher, dass er Sniff heißt und nicht Richard David Ackerman?«
    »No, Chef«, war meine Antwort gewesen. »Er heißt Sniff. Warum fragen Sie?«
    »Wie alt ist er?«
    »Mitte dreißig.«
    »Dann kann er’s nicht sein«, hatte Mr. High gemurmelt und sich abgewandt, ohne uns ein Wort der Erklärung zu geben.
    ***
    Ich ging langsam an der Mauer entlang.
    Hier, in dieser schmutzigen Gasse gab es nur eine Laterne, deren Schein keine drei Schritt weit reichte.
    Ich hob den linken Arm und sah auf das Leuchtzifferblatt meiner Uhr.
    Es war 23.52 Uhr.
    Um Punkt Mitternacht wollten wir zuschlagen.
    Am Ende der Mauer begann ein Maschendrahtzaun, der schon zum nächsten Grundstück gehörte.
    Einer unserer Leute hatte die Drahtschlaufe am ersten Pfahl aufgebogen und den Zaun gelöst, sodass man auf den Hof des benachbarten Grundstückes gelangen konnte.
    Auf diesem Hof gab es viele Ställe, Käfige und Gatter mit Tauben, Schildkröten und Angorakaninchen.
    Man merkte, dass man im Chinesenviertel war.
    Acht G-men waren in diesem Hof postiert, um die westliche Seite des Geländes abzuriegeln, das wir eingekreist hatten.
    Als ich mich zu ihnen schlich, tauchte Roger Hayes vor mir in der Dunkelheit auf.
    »Hallo, Jerry«, sagte er leise.
    »Ja, Roger? Stimmt etwas nicht?«
    »Drüben im Nachbarhof steht eine große Hundehütte. Vorhin kam einer der Chinesen aus dem Haus und schüttete etwas in die Schüssel vor der Hundehütte. Es muss also ein Tier da sein. Vielleicht ein Bluthund, ein Wolfshund, eine große Dogge oder so etwas.«
    Ich nickte.
    »In Ordnung, Roger. Ich sage Bescheid. Wo steht die Hundehütte?«
    »An der hinteren Hauswand.«
    Vorsichtig setzte ich meinen Weg fort.
    Das Gebäude, das ich zu durchqueren hatte, um auf die Straße zu gelangen, war ungefähr zwölf Yards breit und etwa achtzehn Yards lang.
    Ein Gang führte von der Straße zum Hof.
    Vier G-men waren vier Tage lang durch diese Gegend gestrolcht und hatten die Örtlichkeiten erkundet.
    Jetzt kannten wir jeden Winkel. Wir wussten, wo der nächste Feuermelder und der nächste Hydrant sich befanden, wir kannten die Anzahl der Fenster und Türen und die Art der Dächer.
    Wir wussten Bescheid über die Ausmaße der Höfe. Alles war in unseren Aufmarschplan einbezogen worden.
    Und wenn jeder Mann sich genau an die Weisungen hielt, konnte uns keine Maus entkommen.
    Im Haus herrschte Stille.
    An der Haustür blieb ich stehen, stieß die leise quietschende Tür auf und lugte hinaus.
    Die Straße war menschenleer.
    Aber ich wusste, dass achtundzwanzig G-men und vierzig uniformierte Polizisten in der Nähe waren.
    Ich tappte auf die Straße und schwankte leicht.
    Wenn zufällig jemand aus einem der Häuser sah, sollte er mich für einen Betrunkenen halten.
    Im gegenüberliegenden Haus stand die Tür offen. Ich huschte hinein, lief durch den Flur und öffnete eine Tür.
    In dem Raum dahinter lagen sechs Chinesen auf dünnen Matten. Im nächsten Raum saßen zwei Chinesen auf einer Couch.
    Auf einem Tisch stand ein großem Koffer, vor dem ein Techniker aus unserer Funkleitstelle saß.
    Er hatte einen Kopfhörer übergestülpt und dirigierte den Einsatz unserer Leute, von denen acht mit tragbaren Sprechfunkgeräten ausgerüstet waren.
    Mr. High, der New Yorker FBI-Chef, Captain Hywood, von der Stadtpolizei, und mein Freund Phil Decker waren anwesend. Alle drei sahen mich erwartungsvoll an.
    »Alles okay«, sagte ich und schob mir den Hut ins Genick. »Alle Leute sind auf ihren Posten. Aber es scheint einen großen Hund zu geben, von dem wir bis jetzt eigenartigerweise nichts gehört haben. Jimmy, geben Sie an alle durch: Achtung! Im Hof steht eine große Hundehütte! Beim Vorgehen mit dem Hund rechnen!«
    Jimmy Forster nickte und zog sich sein Mikrofon heran.
    Während er die Leute benachrichtigte, die mit Sprechfunkgeräten ausgerüstet wären, gab mir Phil eine
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