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0324 - Sie tanzten, wenn die Ratte pfiff

0324 - Sie tanzten, wenn die Ratte pfiff

Titel: 0324 - Sie tanzten, wenn die Ratte pfiff
Autoren: wenn die Ratte pfiff (1 of 2) Sie tanzten
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was da los ist. Wenn es sich lohnt, gehe ich auch zum Nordpol. Sprich dich mal ein bisschen aus, mein Herzchen. Dann werde ich dir sagen, ob das eine Geschichte für mich ist und was ich dafür zahlen kann.«
    Wechsel-Tony sah sich lange um und musterte die anderen Gäste in der Bar.
    Aber hierher verirrten sich keine Unterweltler.
    Beruhigt beugte er sich vor und sagte: »Es wird die tollste Sache, über die du je geschrieben hast, John! Du kannst mir’s glauben. Ich will dir ausnahmsweise vertrauen. Ich erzähle dir die Geschichte. Pass auf…«
    Und er berichtete.
    Es war eine abenteuerliche, beinahe unglaubliche Geschichte.
    Aber John Rickert hatte schon so viele unwahrscheinliche Dinge gehört, dass ihn nichts mehr wunderte.
    ***
    Im Hausflur stießen wir fast auf jemanden.
    Wir konnten ihn in der Finsternis natürlich nicht sehen, aber ich spürte, dass sich in der pechschwarzen Nacht jemand vor uns befand.
    Mit der linken Hand tastete ich hinter mich und stieß Phil leicht an, der sofort reglos stehen blieb.
    Die rechte Hand legte ich an den Griff meiner Pistole, die im Schulterhalfter steckte.
    »Wer ist da?«, fragte ich leise.
    »Ach, du bist’s, Jerry«, hörte ich Sam Hollings vertraute Stimme. »Du hast Glück, ich habe die Kanone schon in der Hand.«
    »Hast du die Gasmasken hier, falls wir Tränengas einsetzen müssen?«
    »Alles da. Streck mal deine Hände aus. Jeder bekommt vier Handgranaten mit Tränengasfüllung und die Schutzmaske.«
    Ich reichte die ersten vier Granaten an Phil weiter. Als wir alles in unseren Taschen verstaut hatten, sagte ich: »Häng dir das tragbare Sprechfunkgerät um, Sam.«
    »Okay«, sagte Sam.
    »Dann lass mich mal vorbei. Wenn wir über die Straße gehen, behalte ich die Fenster im Erdgeschoss im Auge. Phil beobachtet die obere Fensterfront. Alles klar?«
    »Klar«, bestätigte Phil.
    Ich brachte meine Uhr dicht vor die Augen. Ein paar Sekunden brauchte ich, bis ich die Leuchtziffern und die ebenfalls leuchtenden Zeiger unterscheiden konnte.
    »Es wird höchste Zeit«, brummte ich. »Jetzt aber los!«
    Ich gab mir keine Mühe mehr, meine Schritte zu dämpfen. Die Haustür stand offen.
    Hinter mir knallte es, als Phil mit der Spezialpistole die Rakete in den nachtschwarzen Himmel schoss. Mit lautem Zischen jagte sie empor und zerplatzte hoch über uns zu einem grünen Feuerball.
    Das war gewissermaßen der einleitende Paukenschlag zu dem Tanz, der jetzt beginnen sollte.
    Eine halbe Sekunde nach der Explosion der Rakete flammten heimlich aufgestellte Scheinwerfer auf.
    Eine Lichtflut ergoss sich auf das niedrige, lang gestreckte Gebäude, das das Ziel unserer Aktion war.
    Über der Tür war ein großes Schild angebracht, das englische und chinesische Schriftzeichen zeigte. Es trug den Namen einer Vereinigung. Das diente als Tarnung.
    Sam, Phil und ich hetzten auf die andere Straßenseite hinüber.
    Wir bildeten die Vorhut.
    ***
    Wir kamen keuchend an der Hauswand an. Wir pressten uns gegen sie und verschnauften.
    »Sam, den Lautsprecher!«, zischte ich.
    Sam Hollings nahm den Hörer des Sprechfunkgerätes und sagte: »Zum Teufel, wo bleibt denn der Lautsprecher?«
    Im gleichen Augenblick dröhnte die Lautsprecherstimme vom gegenüberliegenden Dach.
    Die Leute in der Nachbarschaft wurden eindringlich ermahnt, von den Fenstern wegzugehen.
    Während die Stimme aus dem Lautsprecher noch durch die Nacht hallte, hatte ich schon meine Dienstpistole in die Hand genommen und hämmerte mit dem Lauf gegen die Haustür.
    »Aufmachen! FBI! Öffnen Sie! Bundespolizei! Öffnen Sie sofort die Haustür!«
    Nichts rührte sich.
    Ich gab Phil einen Wink, vorsichtig zu sein, hob die Waffe und jagte drei Kugeln ins Schloss.
    Als ich die Waffe senkte, trat Phil kräftig gegen die Tür.
    Krachend flog sie auf. Nur einen Sekundenbruchteil später vernahm ich das Rattern der Tommy Gun, die uns aus dem Innern der Bude heißes Blei entgegenspuckte.
    Wir pressten uns gegen die Hauswand, dicht neben der Tür. Aus der schwarzen Türöffnung zirpten die Geschosse.
    »Sam, eine kräftige Ladung Tränengas vom Dach herunter!«, rief ich.
    Sam sagte seinen Spruch in das Walkie-Talkie.
    Die Tommy Gun im Haus war inzwischen verstummt.
    Natürlich hätten wir auch unsere Handgranaten nehmen können, aber die würden wir sicherlich noch brauchen, wenn wir erst einmal in diesen Fuchsbau eingedrungen waren. Dann konnten uns die auf dem gegenüberliegenden Dach postierten Scharfschützen nicht mehr
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